Auslieger. 1. ein Schiff das „draußen‟ liegt oder fährt als Küstenwachtschiff.[29]
2. die eigenartige Vorrichtung der Südseeinsulaner bei ihren Booten, die sich gleichsam als ein zweites, kleineres Boot neben dem Hauptboot darstellt, mit ihm fest verbunden zur Verhütung des Kenterns. Durch zahlreiche aus der Südsee mitgebrachte, von dortigen Fischern verfertigte Modelle ist diese sinnreiche Einrichtung bei uns bekannt geworden.
auslothen s. lothen.
ausösen s. ösen.
ausscheiden, aufhören mit einer Arbeit, aufhören zu reden u. s. w., ein sonst im Deutschen in diesem Sinne ungewöhnliches Wort. Man sagt wohl „aus einer Gesellschaft oder einem Verein ausscheiden‟, „einen Fall aus der Verhandlung ausscheiden‟ u. s. w. „Ausscheiden mit Zeugflicken‟, „ausscheiden mit Deckwaschen‟, „ausscheiden mit Unterricht‟ u. s. w. im Sinne von aufhören ist aus dem Niederdeutschen in die Seemannssprache gekommen, und zwar nicht in dem Sinn, daß etwa ein Einzelner aus der Reihe der Zeugflickenden ausscheiden solle, sondern daß das ganze Zeugflicken ein Ende zu nehmen habe. Doch ist auch hier der Begriff trennen der ausschlaggebende: wenn die Leute sich vom Deckwaschen trennen, so bedeutet das eben das Aufhören des Deckwaschens. Vergl. scheitern.
ausscheeren s. scheeren.
aussegeln. 1. in See gehen.
2. ein Schiff aussegeln heißt schneller fahren als es, es ein- und überholen (also mehr wie ihm „aufkommen‟). Man kann auch den Wind aussegeln, das müßte aber eigentlich ausdampfen heißen, denn es wird gesagt wenn der Wind von hinten kommt und das Schiff unter Dampf so viel Fahrt macht, daß der Wind nicht zu spüren ist, weil man vor ihm herläuft.
Aussenhaupt s. Schleuse.
Aussenschot s. Schot.
auswehen s. auftuchen.
Aviso, der, engl. advice-boat, franz. barque d'avis, ital. barca d'avviso, span. und portug. yaque de aviso. Vom lat. visum gesehen, altital. viso, provençalisch, altfranz. vis, Gutachten, Nachricht, Anzeige; also ein Nachrichtenschiff.
Axiometer, der. Eine Vorrichtung aus der am Standorte des Kapitäns oder wachhabenden Offiziers, ohne daß das Ruder sichtbar ist, doch ersehen werden kann, wie dasselbe liegt, [30]d. h. ob es richtig liegt, vom griech. axioo, ich halte für wahr, für richtig.