Der Planet Mars gab den Menschen auf der Erde schon immer Rätsel auf. Inzwischen weiß man viel mehr über den "roten Planeten".
Der Name „Mars“ stammt von dem römischen Gott "Mars". Die Römer glaubten damals, dass es für alles Mögliche einen eigenen Gott gibt und Mars war der Gott des Krieges. Der Planet hat seinen Namen aufgrund seiner roten Farbe bekommen, welche die Römer wohl an Blut erinnert hatte. Man nennt ihn deshalb auch oft den „Roten Planeten“. Nebenbei gesagt: Der Monat März hat seinen Namen auch vom Mars erhalten.
Wenn Ihr nachts in den Himmel seht, dann könnt Ihr den Mars mit den Augen erkennen. Das ist so, weil der Mars besonders hell ist. Der Mars hat einen sehr interessanten Aufbau. Es gibt dort vieles, was es auf der Erde auch gibt. Und obwohl der Mars viel kleiner ist als die Erde, ist seine Oberfläche ungefähr so groß wie die gesamte Landfläche der Erde.
Wenn man also alle Flächen auf der Erde zusammen nimmt, auf denen Land und kein Wasser ist, dann hätte man die Oberfläche des Mars. Toll, oder? Alle Sachen, die man über den Mars weiß, weiß man, weil man ihn durch Teleskope und durch Sonden, die den Mars besucht haben, beobachtet hat. Die erste Sonde war die „Mariner 4“, die 1965 zum Mars reiste. Es folgten viele andere.
Der Mars ist ein sehr aufregender Planet. Es herrschen dort starke Temperaturschwankungen zwischen +27 °C und -133 °C. Außerdem gibt es hier den größten Berg des Sonnensystems. Es ist der „Olympus Mons“. Er wird von einer 6.000 Meter hohen Klippe umrundet. Stellt euch das nur mal vor.
Der größte Teil der Marsoberfläche ist sehr alt, aber es gibt auch junge Täler, Hügel und Ebenen. Jung heißt in diesem Fall, dass sich diese Gegenden erst vor kurzer Zeit geformt haben. Wobei ihr eines bedenken müsst: wenn man in der Astronomie (das ist die Erforschung des Weltalls) von einer „kurzen Zeit“ spricht, dann redet man über Millionen von Jahren.
Die Südhalbkugel des Mars ist unserem Mond sehr ähnlich. Dort gibt es Krater und Gebirge, wie Ihr sie nachts auf dem Mond sehen könnt, wenn Ihr genau hinseht. Die Nordhalbkugel ist ganz anders. Hier ist alles eher flach. Auf dem Mars gibt es sogar riesige Vulkane, wie Ihr sie auch von der Erde kennt.
Was sehr spannend ist, ist folgendes: Man erkennt auf dem Mars Gegenden, die wie ausgetrocknete Flüsse aussehen. Wissenschaftler sind sich sicher, dass es früher einmal Wasser auf der Oberfläche gab. Und wie Ihr vielleicht wisst, ist Wasser immer ein Zeichen für Leben, denn alles Leben entwickelt sich aus dem Wasser. Auf dem Mars könnte es sogar große Seen und Ozeane gegeben haben. Doch sie haben wohl nur eine kurze Zeit existiert.
Kräftige Winde und Sandstürme sind nicht selten auf dem Mars. Die sind manchmal so stark, dass sie den ganzen Planeten für Monate oder sogar Jahre überwehen. Der Mars hat, wie die Erde, Eiskappen an den Polen. Ihr kennt doch bestimmt den Nord- und den Südpol auf der Erde, oder? Und genau so etwas gibt es auf dem Mars auch.
Die Frage, ob es Leben auf dem Mars gibt, ist immer noch umstritten. Die Wissenschaftler, die den Mars untersuchen, sind sich da nicht einig. Es gibt noch keinen Beweis dafür, aber auch keinen dagegen. Und wenn Ihr das alles über den Mars hört, was Ihr gerade gelesen habt, dann kann man sich das gut vorstellen, oder?
Auch wissenschaftliche Konferenzen haben in der Vergangenheit keine klaren Erkenntnisse über diese Frage gebracht. Doch es gibt neue und sehr spannende Bilder vom Mars. Riesige Eisschollen und Vulkane wurden entdeckt. Die Eisschollen sollen Reste eines Meeres sein, das etwa so groß war wie die Nordsee. Und das soll vor 5 Millionen Jahren zugefroren sein.
Das ist in der Astronomie überhaupt keine lange Zeit, auch wenn Ihr Euch das wohl schwer vorstellen könnt. In der Nähe des Nordpols auf dem Mars entdeckte man Vulkane, was ja nicht ungewöhnlich ist. Doch diese sind etwas besonderes: Sie sehen laut dem Wissenschaftler Gerhard Neukum aus, als ob sie noch dabei sind, zu entstehen. Herr Neukum glaubt sogar, dass sie noch aktiv sind. Das ist wirklich interessant, weil man bis jetzt glaubte, dass der Mars mal aktiv war, heute aber sozusagen tot ist.
Wenn diese Vulkane wirklich noch aktiv sind, dann kann es sein, dass der Mars eventuell Leben tragen kann. Bewiesen ist nichts, es könnte aber sein, dass es Mikroorganismen in warmen feuchten Ecken unter der Kruste des Vulkans gibt. Mirkoorganismen sind winzige Lebewesen, die ihr mit dem Auge nicht erkennen könntet.