Viele Menschen haben sie im Kleiderschrank: die Jeans. Mal ist sie dunkler und mal heller gefärbt. Was aber macht die Hose blau?
Blaue Kleidung war schon früher sehr gern gesehen. Blau galt als vornehme Farbe. Manche Könige trugen zu ihrer Krönung beispielsweise einen blauen Mantel. Um die Kleider blau färben zu können, wurde ein Farbstoff benutzt, der Indigo heißt. Er kam aus Indien und wurde aus der Indigo-Pflanze hergestellt. Weil Indien damals sehr weit weg war, war der Farbstoff kostbar. Zwar konnte auch aus einer anderen Pflanze ein Stoff zum Färben gewonnen werden, doch der sorgte nicht für dasselbe Blau.
Weil der Weg bis Indien so weit war, überlegten Chemiker irgendwann, ob sie den Indigo-Farbstoff nicht auch künstlich herstellen können. Der Firma BASF gelang das 1897 als Erstes. Sie stellte sogenanntes synthetisches Indigo her. Seither kann sich jeder den Farbstoff leisten. Heute sind alle Jeanshosen damit gefärbt.
Die Experten sagen: Indigo ist ein sogenannter Küpenfarbstoff. Dieses Wort stammt von früher. Damals wurde der Farbstoff in eine stinkende Brühe gekippt. Denn Indigo löst sich nicht einfach in Wasser auf. In der Brühe waren Wasser, Urin und Kaliumcarbonat. Heute wird anders gearbeitet. Andere Stoffe werden verwendet. Es wird dafür gesorgt, dass Indigo wasserlöslich wird. Die Flüssigkeit ist dann nicht blau, sondern weiß-gelblich.