Wegen seiner Größe und der starken Wirtschaft gehören die USA zu den wichtigsten Ländern. Wird dort gewählt, hört man daher auch bei uns viel darüber. Doch wie funktioniert denn dort die Politik?
Von Gouverneuren, Senatoren und Abgeordneten
Die USA sind ein riesiges Land. Um dieses überhaupt regieren zu können, wurde es irgendwann einmal in insgesamt 50 Bundesstaaten (in Deutschland: Bundesländer) unterteilt. Es gibt zum Beispiel New York, Florida und Texas. Aber auch die Inselgruppe Hawaii und das eiskalte Alaska gehören dazu. Jeder dieser Bundesstaaten hat eine eigene Regierung und an dessen Spitze sitzt der Gouverneur. In Deutschland wäre er ein Ministerpräsident. So ist zum Beispiel der Schauspieler Arnold Schwarzenegger Gouverneur (also Ministerpräsident) von Kalifornien.
Regiert werden die gesamten USA aber von der US-Regierung. An ihrer Spitze steht der Präsident. Er ist mit unserem Bundeskanzler zu vergleichen, nur dass er außerdem auch gleich noch der Bundespräsident ist. Also Angela Merkel und Horst Köhler in einer Person könnte man sagen. Seinen Sitz hat der Präsident im Weißen Haus (Bild ganz oben).
Damit ist er natürlich sehr mächtig. Und dennoch kann er selbst gar keine Gesetze machen. Er kann nur Gesetze vorschlagen. Ob diese dann auch Wirklichkeit werden, entscheidet der Kongress. Er befindet sich im so genannten Capitol, einem großen Gebäude in Washington. Der Kongress ist so etwas wie unser Bundestag und der Bundesrat zusammen. Nur dass der Bundestag dort Repräsentantenhaus und der Bundesrat Senat heißt. In den Senat darf jeder Bundesstaat zwei Senatoren schicken. Da es 50 Bundesstaaten gibt, sind es also insgesamt 100 Senatoren.
Außerdem darf jeder Bundesstaat Politiker (Abgeordnete) ins Repräsentantenhaus schicken. Dabei geht es aber nach der Einwohnerzahl. Pro 500.000 Einwohner darf ein Abgeordneter nach Washington entsendet werden. Insgesamt sind das dann 435. Wenn ein Gesetz beschlossen werden soll, müssen diesem die Mehrheit der Senatoren und der Abgeordneten zustimmen. Erst dann kann es tatsächlich eingeführt werden.
Bei jeder Wahl: blau gegen rot
Genau wie bei uns gibt es natürlich auch in den USA viele verschiedene politische Parteien. Doch seit jeher sind immer nur zwei dieser Parteien von großer Bedeutung gewesen. Einerseits sind dies die so genannten Republikaner. Sie sind in etwa mit unserer CDU zu vergleichen. Sie stehen der christlichen Kirche sehr nahe und machen sich ganz besonders für die Wirtschaft des Landes stark. Bei Wahlen werden ihre Ergebnisse stets in der Farbe Rot dargestellt. Der frühere Präsident George W. Bush ist zum Beispiel ein Politiker dieser Partei.
Die Gegner der Republikaner sind die Demokraten. Sie sehen sich als die Politiker der „kleinen Leute“. Sie vertreten die Arbeiter und Angestellten und machen sich für ihre Interessen stark. Außerdem halten sie weniger an der Kirche fest und treten für modernere Gesetze ein. Die Demokraten sind in etwa mit unserer SPD zu vergleichen. Die Farbe der Partei ist Blau. Der heutige Präsident Barack Obama (Bild links) ist ein Demokrat.
Andere größere Parteien sind zum Beispiel die Libertäre Partei, die unserer FDP ähnelt und sich für eine freie Wirtschaft einsetzt. Die Grüne Partei setzt sich - der Name sagt es bereits - für den Umweltschutz ein. Und dann gibt es noch die Sozialistische Partei, die unserer linkspartei ähnelt.
Und wer macht welche Politik?
Wenn in den USA gewählt wird, entscheiden sich die Menschen nicht nur für eine dieser Parteien. Sie wählen vor allem auch die Art der Politik, die in Zukunft gemacht werden soll. Haben die Republikaner das Sagen, freut sich die Wirtschaft. Denn sie setzen sich für niedrige Steuern ein und eine Politik, die den Unternehmen hilft, größere Gewinne zu machen. Außerdem machen sie eine christliche Politik. So sind sie gegen Abtreibungen, gegen die Ehe zwischen Homosexuellen und für die Todesstrafe.