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德语圣诞故事:Lenas Weihnachtswunsch

时间:2011-07-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语圣诞故事

Die Kollegen verabschiedeten sich in der Vorfreude auf Weihnachten und Silvester. Sie freuten sich, dank der Brückentage, auf den zusammenhängenden freien Zeitraum im Kreise der Familie. "Mach's gut liebe Lena, ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr." Gitta und Amelie drückten sie zum Abschied und verließen gut gelaunt das kleine Büro.

Je stiller es im Haus wurde, desto schwerer wurde ihr auch das Herz. Eigentlich war sie eine fröhliche und aufgeschlossene Frau, doch die Flut der Erinnerungen, gerade an Weihnachten und den Jahreswechsel, legten sich wie ein Schleier traurig auf ihr Gemüt. Warum nur konnte sie keinen Schlussstrich ziehen? Warum heilten die Wunden nicht? Damals, da war alles noch gut. Weihnachten im Kreise der Familie. Bunte Präsente unter dem leuchtenden Tannenbaum, gemeinsames Festessen, einfach das Gefühl dazuzugehören. Sie seufzte innerlich und versuchte die Schwere in sich abzuschütteln. Nein, es war so, wie es war. Man konnte weder Liebe erzwingen noch erkaufen, und die Wege des Lebens hatten sich irgendwann gegabelt, und jeder hatte eine andere Richtung eingeschlagen.

Begonnen hatte alles damit, als ihr Mann für immer von ihr ging. Mit dem Verlust eines Menschen wollte niemand etwas zu tun haben. Viele Freunde, von denen sie glaubte, Freunde fürs Leben zu sein, verabschiedeten sich still und leise ohne ein Wort. Und sie sah, dass auch unter den Familienmitgliedern nicht das eigentliche Glück, sondern das Geld den höchsten Stellenwert einnahm. Und plötzlich merkte sie auch, dass sie es war, die immer gab. Sie merkte, dass all die Liebe und Zuneigung von ihr gerne genommen, aber nicht erwidert wurden. Sie merkte, dass jeder nur an sich selbst dachte und man sie eigentlich gar nicht verstand. Das alles erfüllte sie mit Traurigkeit, und eine Einsamkeit breitete sich in ihr aus und deckte das Gefühl von Geborgenheit zu. Sie zog sich von Freunden und Familie zurück, und niemand schien sie wirklich zu vermissen. Viele Jahre waren seitdem vergangen, und bis heute hatte sich nichts daran geändert. Auch in diesem Jahr würde sie Weihnachten ohne ihre Familie verbringen. Man hatte ihr übel mitgespielt, und niemand war gewillt, sich bei ihr zu entschuldigen. Bevor die Tränen sich ihren Weg bahnen konnten, stand sie energisch vom Schreibtisch auf, klappte den Aktenordner zu und verstaute ihn im Regal. "Schluss für heute!", dachte sie. Sie zog sich den warmen Anorak an und ging hinaus in den Feierabend. Wenn die Menschen eine treue Freundschaft nicht zu schätzen wissen, dann ist das allein ihre Sache! Sie war glücklich mit Markus und hatte nette Weggefährten, die ihr gut taten. Was wollte sie mehr? Sie konnte die Welt, in der sich Hoffnungslosigkeit, fehlende Humanität und Oberflächlichkeit ausbreiteten wie eine Seuche, nicht retten. Sie wollte sich nicht der allgemeinen Charakterlosigkeit hingeben oder sich womöglich noch in das Tal der Tränen und der Verbitterung begeben. Sie wollte bleiben wie sie war. Das Herz am rechten Fleck, höflich und aufmerksam. Sie wollte fröhlich sein und an das Gute im Menschen glauben. In drei Tagen war Weihnachten, das Fest der Liebe.

Die Promenade der Kleinstadt war festlich geschmückt. Lena schlenderte durch die belebte Einkaufsstraße, vorbei an weihnachtlich dekorierten Schaufenstern, vorbei an sichtlich gestressten Menschen, die bepackt waren mit Tüten und Paketen oder noch auf der Suche waren nach einem passenden Geschenk. Sie liebte den Bummel durch die Stadt. Er machte ihren Kopf frei, öffnete ihr Herz wie die Knospe einer Blume und verwandelte ihre traurigen Gedanken in Freude. Es würde ein richtig schönes Weihnachtsfest werden, mit einem festlich geschmückten Tannenbaum und schönen Geschenken. "Ho, ho, ho, ho!" Fast wäre sie mit dem Weihnachtsmann zusammengestoßen, der mit großen Schritten und wehendem roten Mantel um die Ecke bog. Sie schaute ihn lachend an, und seine braunen Augen drückten Güte und Freude aus. Bevor er die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich zog, griff er in seinen Jutesack und drückte ihr ein kleines, hübsch verpacktes Geschenk in die Hand. "Frohe Weihnachten", entsprang seinem weißen Bart. Lena war verblüfft, und bevor sie sich bedanken konnte, war der Weihnachtsmann umzingelt von einer Horde Kinder, die ihn staunend mit großen Augen anschauten und deren Zweifel an die Existenz eines echten Weihnachtsmannes vergessen schienen. Lena ließ das Päckchen in die Tasche gleiten und wandte sich noch einmal dem Weihnachtsmann zu, und sie sah, dass er die Hand zu einem Gruß erhob und sie anlächelte. Und es war ihr, als ginge ein Zauber von ihm aus, als sei er von einem wundersamen Licht umgeben. Sie fühlte plötzlich Trost in sich aufsteigen, und es war ihr, als sei eine Mauer um sie herum eingestürzt und hatte sie befreit von einer zentnerschweren Last. Stille Nacht, heilige Nacht ... Sie blieb stehen und lauschte den Klängen der Bläsergruppe vor dem Rathaus. Das war Ihr Lieblingsweihnachtslied. Sie war ein wenig verwirrt. Was war gerade geschehen? Sie schaute in die Richtung des Weihnachtsmannes, doch außer Menschen beim Einkauf konnte sie nichts sehen und ihr war, als hätte sie eben geträumt.

Das Feuer im Kamin prasselte und knackte leise vor sich hin, und die rötlichen Flammen schienen zu den Weihnachtsmelodien aus den Lautsprecherboxen zu tanzen. Im Zimmer hatte sich eine mollige Wärme ausgebreitet, die Körper und Seele streichelte und die Freude aufs Fest erhöhte. Während Markus, leise mitsummend, den Tannenbaum mit bunten Kerzen und Kugeln schmückte, stand Lena am Herd und begoss die Weihnachtsgans mit Soße, wobei ein köstlicher Bratenduft dem Backofen entströmte. Sie lächelte. Früher, als sie noch Kinder waren, da gab es zu Weihnachten auch immer Gänsebraten. Jeder ihrer Geschwister wollte am liebsten die begehrenswerten beiden Keulen für sich alleine beanspruchen, und so fand bei Tisch ein regelrecht kleiner Kampf um die zarten Fleischteile statt, der aber nach den Worten der Weihnachtsmann bringt nur den lieben Kindern etwas zum Fest sogleich wieder gütig endete. Sie musste daran denken, wie damals der Weihnachtsmann erst durch die Fensterscheibe ins Haus guckte und dann mit schwingender Rute und schweren Stiefeln die Stube betrat. Und die Angst hatte ihr Herzklopfen verursacht als sie sah, dass niemand von der Familie fehlte, der sich hätte als Weihnachtsmann verkleiden können. Sie dachte daran, wie der große bunt geschmückte Weihnachtsbaum geheimnisvoll im Kerzenlicht funkelte und zu dessen Fuß sich große und kleine Päckchen stapelten, daneben stehend die prall gefüllten Bunten Teller. Sie hatten vor der Bescherung gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und dabei den Blick auf die Geschenke und die Teller gerichtet, die bestückt waren mit Nüssen und Orangen, Feigen und Datteln, Keksen und Schokolade. Heute Abend leuchteten wohl in den meisten Wohnzimmern die Kerzen am Baum, Familien saßen gemütlich beisammen, verzehrten ein traditionelles Weihnachtsgericht und packten Geschenke aus. Und vielleicht würden hier und dort auch noch alte Weihnachtslieder vor der Bescherung gesungen. Einem inneren Impuls folgend schaute Lena aus dem Küchenfenster. Unzählige Sterne funkelten am dunklen Abendhimmel, unterbrochen von hellen Wolkenfetzen, die sich wie Perlen aneinanderreihten. Und wie ein Schäfer inmitten seiner Herde stand der Mond hell und rund am Himmel. Lena Stutzte, als sich eine Wolke in dessen Lichtschein schob und sich augenblicklich in die Gestalt eines Weihnachtsmannes verwandelte, der ihr zuzublinzeln schien, sich dann aber sogleich wieder auflöste und der Wolkenkette hinterher wehte. "Komisch", dachte sie, und ihr fiel plötzlich das Erlebnis in der Stadt wieder ein. Aber darüber nachzudenken, würde sie auf später verschieben müssen. Erst einmal mussten die Kartoffeln abgegossen werden, bevor sie sich am Topfboden festsetzen konnten.

Gesättigt und auch ein wenig müde von dem langen Tag, hatten sich Lena und Markus mit einem Glas Rotwein auf das Sofa vor dem Kamin zurückgezogen. Das Essen war köstlich gewesen, und sie hatten mit gutem Appetit zugelangt. Sie lächelten einander an. Jetzt war er da, der große Augenblick der Bescherung! Die Geschenke hatten sie zuvor in einen, mit Weihnachtsmotiven bestickten Jutesack gesammelt, der nun vor ihnen stand, bereit, die hübsch verpackten Gaben preiszugeben. Das erste Päckchen stammte von Tante Frieda, Markus Patentante. Sie mussten beide lachen, als ein verchromtes Salatbesteck zu Tage kam. Das dritte in diesem Jahr, aber so etwas konnte man ja immer gut gebrauchen. Es war spannend, ein Päckchen nach dem anderen aus dem Sack zu ziehen und auszupacken. Ein Wandkalender von ihrer Freundin Britta, ein Bildband von Markus Eltern aus Australien, zwei Bücher von Onkel Walter und eine große Schachtel Pralinen von Frau Hasenbach, der Nachbarin. Über den Füllhalter aus Edelholz von Lena freute sich Markus sehr. So etwas hatte er sich schon immer gewünscht. Und Markus Geschenk für Lena war ein goldener Armreif, den sie sich mit einem Jubelschrei sogleich anzog. Der Sack schien auf dem ersten Blick nun leer zu sein, aber Markus holte noch eine in Goldpapier verpackte kleine Schachtel hervor und hielt sie Lena hin. Diese erkannte sie sogleich wieder, und vor ihrem geistigen Auge sah sie noch einmal die Begegnung mit dem Weihnachtsmann in der Stadt. Wie sie an der Straßenecke fast zusammengeprallt wären und er ihr das Päckchen mit einem Gruß in die Hand drückte. Sie schaute Markus an und nahm das kleine Geschenk entgegen. Behutsam wickelte sie es aus und machte große Augen, als eine Kette mit einem goldenen Herzanhänger zum Vorschein kam, und in goldenen Lettern stand auf einem kleinen Zettel geschrieben:

Liebe und Hoffnung währen ewiglich in den Herzen der Menschen. Wenn auch manchmal ein wenig verschüttet von Stolz und Trübsal, so sind sie aber doch allgegenwärtig. Das Größte ist jedoch die Liebe und die Hoffnung ihr vertrauter Freund Gemeinsam sind sie stark und unantastbar.

In Lenas Augen brannten Tränen. Liebe und Hoffnung währen ewiglich. Und plötzlich wusste sie, dass ihre Familie in Liebe an sie dachte. Gerade heute, am Heiligen Abend, war sie - Lena - bei ihnen tief im Herzen präsent. Und plötzlich wusste sie auch, dass eines Tages, wenn die Zeit für beide Seiten reif war, ihre Lebenswege wieder aufeinandertreffen würden.

Mit fragenden Augen sah sie Markus an: "Markus, dieses Päckchen ..."

"... hat Dir der Weihnachtsmann gebracht, auch um Dir zu sagen, wie sehr ich Dich liebe", vollendete Markus ihren Satz. "Lena, möchtest Du meine Frau werden?"

Lenas Herz machte einen Satz. Sie nahm Markus Hände in die ihren und sah ihn glücklich an. Und bevor sie ihn umarmte antwortete sie: "Ja, Markus, das möchte ich."

Weihnachten - das Fest der Liebe. Lena und Markus waren glücklich. Und im nächsten Jahr, da würde es vielleicht ein richtig großes Weihnachtsfest geben. Mit allen lieben Menschen, die mit ihnen den Weg des Lebens gemeinsam gingen. Und die Liebe und Hoffnung, Gefährten ihres Weges, immerwährend an ihrer Seite.

 

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