Zucker, Eier, Mehl und Fett,
Rollholz, Messer, Knetebrett.
In der Hand den großen Kratzer,
im Rezept zum Schluss ein Patzer.
Backzeit, die da war zu lesen,
wurd im letzten Jahr verschmiert.
Beinah wär es das gewesen,
hätte fast die Frau blamiert.
Aber die ein Profi ist,
hat schon oft gebacken,
macht ihr Ding mit mancher List,
lässt es einfach knacken.
Virtuos schwingt sie den Löffel,
ölt und pinselt jetzt die Form.
"Geh beiseite, geh du Töffel,
merkst du's nicht, du störst enorm!"
Strom durchflutet jetzt den Ofen,
Wärme sammelt sich zuhauf.
Küchenfenster steht halb offen,
dass man nicht nach draußen lauf.
"Sag doch mal, ganz ehrlich jetzt,
wo ist denn das Marzipan?"
Ich schau scheu, ja fast verletzt:
"Pass doch auf - auf deinen Kram!"
Eier wirbelt die Maschine,
auch das Ding, das läuft mit Strom.
Weiß sie nicht, was ich verdiene.
Weiß sie nicht, wie klein mein Lohn?
Ach egal, es ist Dezember,
Weihnachten steht vor der Tür,
schwarz am Plätzchen sind die Ränder,
sie sagt: "Ich kann nichts dafür!"
Blubbernd schmilzt die Schokolade
schon seit Stunden vor sich hin.
Plätzchen ohne wär doch schade,
Marmelade klebt am Kinn.
Chaos - das ist ein Begriff,
jeder hat damit zu tun.
Chaos gibt's auf jedem Schiff,
Teig muss einen Tag lang ruhn!
Nüsse mahlen, grob und fein,
erstes Blech belegen,
auch Pistazien müssen sein.
Wenig? Na, von wegen!