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Stell dir vor, es ist Weihnachten und keiner geht hin!

时间:2011-08-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语圣诞故事

Tok tok tok!

Auf sein Klopfen hin öffnete sich knirschend die Tür und ein zerknittertes Frauengesicht schaute heraus. "Ja? Was denn?!"

"Von drauß' vom Walde komm ..."

"Wir kaufen nichts!!"

Mit einem Knall schloss sich die Tür. Verdutzt starrte der kleine alte Mann die geschlossene Haustür an. Dann seufzte er und klopfte noch einmal.

"ICH HABE IHNEN DOCH GESAGT WIR KAUFEN NICHTS!!!", kreischte die Frau durch die geschlossene Tür hindurch, ihre Stimme hörte sich an, als würde eine Kreissäge durch ein Sperrholzbrett sägen. "Hauen Sie ab oder ich ruf' die Polizei!"

Resigniert schüttelte der Alte seinen Kopf. Ein paar Schneeflocken rieselten von seiner roten Mütze. Nachdenklich strich er sich über den weißen Bart, dann seufzte er erneut, tiefer diesmal und sorgenvoller. Ächzend bückte er sich und nahm den großen und schweren Sack auf. Murmelte leise: "Dann eben nicht!" und ging zur Straße. Dort, am Zaun des Grundstückes, stampften unruhig mehrere Rentiere, die vor einen mit Glöckchen behängten Schlitten gespannt waren. Wütend warf der Weihnachtsmann den Sack auf die Ladefläche und zuckte nicht einmal mehr zusammen, als es in diesem gefährlich klirrte. Die wie vielte Tür war das, die ihm heute nicht aufgemacht worden war? "Betteln und hausieren verboten!", "Mein Mann ist nicht da, ob Sie vielleicht morgen wiederkommen können?" und "Wir kaufen nichts!" waren nur einige der Sätze, die ihm die Bewohner der Häuser entgegenschleuderten.

Zu allem Überfluss hatte er, als er vom vorletzten Haus zurückkam, einen Zettel an seinem Schlitten gefunden, zusammengerollt und in die Halterung seiner Peitsche geklemmt. Er nahm das Papier, entrollte es und ... toll - ein Knöllchen!

Vielleicht hätte er in den letzten Jahrzehnten die weihnachtliche Bescherung doch nicht den Menschen überlassen sollen. Sie hatten ihn alle gewarnt: der Nikolaus, der Osterhase, sogar Väterchen Frost und Santa Claus hatten ihm abgeraten. Nein, er war der Meinung gewesen, dass es schon mal ginge. Die Menschen hatten schon lange den Großteil der Geschenkeverteilung übernommen. 'Warum soll ich mir nicht die verdiente Ruhe gönnen?', hatte er gedacht. Nun gut, aus den paar Wochen Karibik waren dann ein paar Jahre geworden. Aber dass die Menschen ihn gleich vergessen würden, hätte er nicht gedacht.

"Ich bin doch kein Hausierer!"

Wütend ließ der Weihnachtsmann die Peitsche in der Luft knallen, so heftig, dass die Rentiere erschrocken die Köpfe hochwarfen und entrüstet dampfende Atemwolken in die Luft stießen. Was war denn mit dem Alten los?

'Einen einzigen Versuch noch, nur noch einen. Wird das wieder nichts, dann können die mich alle mal ...'


Das nächste Haus stand ziemlich nahe an der Straße.

Tok tok tok!

"Hallo?" Eine kleine, piepsige Stimme.

Nervös räusperte er sich, stellte sich gerade hin wie ein Schuljunge, der in der ersten Klasse stolz sein allererstes selbst gelerntes Gedicht vorträgt und sagte dann seinen Vers auf: "Von drauß' vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!"

Gespannt lauschte der Weihnachtsmann. Einen kleinen Moment herrschte Stille. "Mama und Papa sind im Kino. Die haben gesagt ich darf niemanden rein lassen!"

"Aber ... ich bin der Weihnachtsmann ..." Er klang gar nicht mehr aufgeregt, eher traurig, fast so traurig wie die Stimme des kleinen Mädchens hinter der Tür.

"Wer?"

"Der Weihnachtsmann. Heute ist doch Heiligabend."

"Heiligabend?" Die Stimme hörte sich jetzt beinahe so an, als presse das kleine Mädchen die Stirn gegen die geschlossene Haustür. Ein Hauch von Sehnsucht und der Ton von etwas Wichtigem, aber Verlorenen schwangen mit, als sie das Wort wiederholte. "Heiligabend ..."

"Ja, meine Kleine, Heiligabend. Das Fest der Familie ..."

"Die ist im Kino."

"Bist du denn ganz alleine?"

"Wer bist du?", kam anstelle einer Antwort die Gegenfrage.

"Ich? Das habe ich dir doch gesagt: der Weihnachtsmann."

"Und wo warst du all die Jahre?"

"..." Er konnte auf diese Frage nicht antworten. Traurig senkte er den Kopf, drehte sich um und schlurfte zum Schlitten zurück.

Plötzlich klickte hinter ihm ein Türschloss und ein Spalt Licht schnitt ein Stück Dunkelheit aus der Welt. Der Weihnachtsmann konnte seinen eigenen, gramgebeugten Schatten im Schnee vor sich sehen. Langsam drehte er sich um. Die Tür war nur einen Fingerbreit geöffnet worden. Im Schein der Flurlampe sah er den Umriss des kleinen Mädchens, ihr halbes Gesicht hinter der Tür verborgen und ein großes Auge auf ihn gerichtet.

"Kannst du Mau-Mau spielen?"

"Was?"

"Mau-Mau! Ein Kartenspiel!"

"Ich ... ich glaube nicht."

Die Tür öffnete sich vollständig. "Ich bringe es dir bei."


Zwei Stunden später kehrten Herr und Frau Kellerbach aus dem Kino zurück und glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als sie die Stube betraten. Auf dem Fußboden vor dem Weihnachtsbaum saß ihre Tochter mit einem kleinen, dicken, alten Mann in roter Filzhose und schwarzen Stiefeln. Seine Jacke und einen Mantel hatte er zusammen mit der dazugehörigen Mütze achtlos auf den Sessel geworfen. Im Radio lief das Hörspiel "Weihnachten im Himmel" und die beiden auf dem Fußboden lachten, dass ihnen die Tränen an den Wangen herunter liefen. Achtlos um sie verstreut lagen verschiedene Kartenspiele, ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett, die zerknüllte Folie mehrerer geschlachteter Schokoladenweihnachtsmänner und das aufgeschlagene Buch, aus dem die Mutter der Kleinen abends sonst immer vorlas.

Japsend vor Lachen erhob sich der Alte und nickte den fassungslos in der Zimmertür stehenden Eltern nebenbei ein "Guten Abend" zu.

"Nein, was war das für ein schöner Abend", kicherte er, während er sich seine Jacke anzog und mit den Ärmeln die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischte.

Die Kleine begleitete ihn noch bis zur Haustür, vorbei an den noch immer fassungslos schweigenden Eltern, denen er lustig zuzwinkerte.

Draußen gaben sie sich beide die Hand. "Auf Wiedersehen, Weihnachtsmann."

Plötzlich sprang das kleine Mädchen auf ihn zu, schlang ihre dünnen Ärmchen um ihn und presste ihr Gesicht in seinen gewaltigen Bauch. "Du darfst nie wieder weggehen, Weihnachtsmann. Versprichst du mir das?"

Jetzt musste er doch schlucken. Dann nickte er: "Versprochen."

Sie winkte noch kurz, dann schloss sich die Tür.

Er sah die dunkle Straße entlang und beobachtete die tanzenden Schneeflocken in den Lichtkegeln der Straßenlaternen, wohl wissend, dass noch viel Arbeit vor ihm lag, heute Abend und an all den folgenden heiligen Abenden ...

 

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