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Fünfzehn heitere Erzählungen:Das Hünengrab.-5

时间:2024-03-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Fünfzehn heitere Erzählungen Das Hünengrab
„Ach so,“ sagte der Herr mit dem weißen Vollbart, den seine Begleiter immer Herr Geheimrat nannten, „darum bedauerte der Wirt, daß wir an einem Mittwoch gekommen sind. Nun verstehe ich, warum!“
 
„Ja, das Kindervolk,“ brummte der Schulze, „immer ist es dabei, immer will es zusehen. Na, und wenn unsere Mädel und Buben nicht dabei sind, ist es auch nicht Seite 87recht.“ Nach dieser Erklärung zog er seine Stirn in finstere Falten und schrie: „Nun marsch runter von da oben!“ Die Kinder gehorchten, nicht sehr geschwind und nicht sehr vergnügt, aber sie taten es doch; dann freilich blieben sie dicht an dem Steinhügel stehen. Sie wurden zwar immer wieder ermahnt, weiter zu gehen, einmal schalt der Herr Geheimrat, ein anderes Mal der Schulze, dann flogen die Buben und Mädel auseinander wie eine Spatzenschar, in die jemand mit einem Blasrohr hineingepustet hat. Fünf Minuten, ach nein, drei, nein, zwei Minuten später standen alle schon wieder dicht am Steinhügel, und bei jedem Stein, der aufgehoben wurde, schrieen sie „Oh!“ und „Ah!“ als sei das etwas ganz Wunderbares.
 
Leberecht Sperling kam herbei und Hans Rumps. Die beiden schalten auch über das neugierige Kindervolk, aber Heine Peterle sagte patzig: „Wir tun doch nichts, und ein Nachtwächter hat jetzt überhaupt nichts zu sagen, es ist doch Tag!“
 
Die andern Buben und Mädel gaben ihrem Beifall so laut Ausdruck, daß der Herr Geheimrat und die beiden andern Herren ordentlich erschraken. „Sagt mal, Kinder,“ fragte der Geheimrat, „eßt ihr gern Schokolade, und hat der Krämer welche?“
 
„Ja,“ schrieen sämtliche Buben und Mädel und Seite 88lachten, als erwarteten sie, daß die Schokolade gleich vom Himmel herunterpurzeln sollte.
 
„Na, dann paßt mal auf,“ sagte der Geheimrat, zog sein Portemonnaie hervor und suchte alles Kleingeld zusammen. Seine Begleiter taten es ihm nach, und jedes Kind erhielt einen Groschen. „Dafür dürft ihr gehen und euch Schokolade kaufen.“
 
„Geht nach Niederheudorf, da gibt es bessere,“ riet der Schulze. Er dachte, Niederheudorf ist weiter, da sind sie nicht so rasch zurück. Die Kinder nickten, und eins, zwei, drei waren sie vom Steinhaufen weg und im Walde verschwunden. Zwei Minuten später aber waren sie alle wieder da.
 
„Na nu, holt ihr denn keine Schokolade?“ riefen die Herren verdutzt.
 
„Krämers Trude ist gegangen, sie bringt uns alles, wir erzählen ihr nachher, was los ist,“ riefen Buben und Mädel wie aus einem Munde und kamen geschwind so dicht heran, als müßten sie durchaus mit ihren Nasen dabei sein. 
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