Papa war mit seinem kleinen Sohn Anton unterwegs. Sie hatten sich eine lange Reise zu einem fernen Ziel vorgenommen. »Dort wird es uns gut gehen, wir werden ein besseres Leben führen können. Es wird uns an diesem Ort an nichts mangeln, das verspreche ich dir. Dort gibt es nämlich weder Hunger noch Durst. Es ist das Schlaraffenland, das man nur aus Mythen, Legen und Geschichten kennt.«
Diese Versprechungen hatten Anton mächtig beeindruckt. Deswegen war er auch sofort für die lange Reise gewesen. Doch mittlerweile taten ihm seine kleinen Füße weh, was mit jedem neuen Schritt noch schlimmer wurde. Das war ihm auch nicht zu verdenken, denn für zwei kleine Ameisen war jeder kurze Weg wie eine Weltreise.
»Wann sind wir denn endlich da? Ich kann schon lange nicht mehr und brauchte dringend eine Pause.«
Papa lächelte seinen Sohn an. Er wusste nur zu gut, was der Kleine durchmachte, hatte er es mit seinem Vater vor langer Zeit selbst erlebt und durchgemacht. »Es wird nicht mehr lange dauern, versprochen. Aber eine Weile musst du noch durchhalten. Ich kann aber schon die leckeren Düfte aus dem Schlaraffenland riechen.«
Anton sah sich um. Er konnte dieses Land nirgendwo entdecken, dafür aber einen großen Ballon, der über ihren Köpfen hinweg flog.
»Können wir nicht auch so einen Ballon benutzen und damit gemütlich an unser Ziel reisen?«
Papa sah zum Himmel hinauf Da flogen gleich mehrere von diesen bunten schillernden Kugeln, die sanft vom Wind getragen wurden. »Die Idee ist gar nicht so schlecht. Ich glaube, ich weiß wo sie starten. Es ist nicht weit von hier.«
Die beiden Ameisen kletterten eine steile Wand hinauf und sahen sich einem Meer aus Schaum und durchsichtigen Ballons gegenüber. »Das ist eine Badewanne und ein Mensch wird darin gleich ein Schaumbad nehmen. Wir haben Glück und kommen zur rechten Zeit.«
Sie schnappten sich eine Seifenblase, stiegen auf sie und ließen sich von einem Windhauch in die Küche tragen. Direkt neben dem Kühlschrank zerplatzte ihr Fluggerät.
»Was habe ich dir gesagt? Hier ist das Schlaraffenland.«
Die beiden Ameisen schlüpften durch die nicht richtig geschlossene Tür ins Innere des Kühlschranks und mampften sich durch die vielen Leckereien.