Nach einem langen, sonnigen Sommertag kam Paul vom Fußballtraining nach Hause. Seine Hose und das Trikot waren nicht nur grün und braun verschmiert, sie waren auch ganz schön verschwitzt. Doch statt sich sofort in sein Zimmer zu verkriechen, wie er es üblicherweise nach dem Training machte, überraschte er Mama, die schon an der Haustür auf ihn wartete.
»Ich bin so schmutzig und verschwitzt. Ich gehe gleich unter die Dusche und wasche mich ordentlich sauber.« Er sah an sich herab, nahm den Dreck noch einmal unter die Lupe und grinste. »Kann aber etwas länger dauern. So viel Dreck geht nicht einfach wieder runter. Du muss nicht mit dem Essen auf mich warten.«
Paul ging ins Bad. Er warf die schmutzigen Klamotten vor die Tür und drehte die Dusche auf.
Die Zeit verging. Minute um Minute lief das Wasser und Paul wurde einfach nicht fertig. Das war völlig untypisch für ihn. Irgendwann wollte Mama dann doch noch dem Rechten schauen. Sie hatte die Befürchtung, dass etwas passiert war. Sie klopfte rein, kündigte sich an und öffnete die Tür. Statt ihren Sohn unter der Dusche zu finden, entdeckte sie ihn am Fenster. Paul hielt den Duschschlauch nach draußen. »Was machst du denn da?«
Paul grinste schief. »Es hat so lange nicht geregnet. Die Blumen draußen sind schon ganz trocken. Da dachte ich mir, dass die Dusche da etwas helfen könnte. Da kommt das Wasser fast wie echter Regen heraus.«
Mama nickte. »Papa hätte die Blumen eh heute Abend gegossen Dann kann er sich das sparen. Ich will nur hoffen, dass du auch bald in die Dusche gehst.«
Paul nickte und widmete seine Aufmerksamkeit wieder den Blumen.