P.F.O.T.E. lag auf dem Teppich vor dem Kaffeetisch und beobachtete glücklich, wie die Kinder, ihre Eltern und Paul Kekse knabberten, lachten und plauderten.
Das Sprachhalsband lag auf dem Tisch, und so konnte er den Menschen im Moment nicht mitteilen, was ihm durch den Kopf ging.
Schließlich stand er auf, packte das Halsband mit den Zähnen und brachte es Janne.
Sie verstand und streifte es ihm über.
„Danke", sagte er. „Ich wollte mal was sagen."
Die Menschen sahen ihn erwartungsvoll an.
„Ich mag jedenfalls nicht angebunden werden", sagte er. „Ich meine, auch wenn ich bei euch wohnen bleibe. Wenn ihr mich anbindet, werde ich zum Wolf."
Eltern und Kinder sahen einander an.
„Manchmal geht es nicht anders", wandte die Mutter ein. „Manchmal sind frei laufende Hunde verboten."
„Hm“, machte P.F.O.T.E. zweifelnd.
„Aber sonst werden wir es nicht tun. Wirklich nicht“, versprach Janne. „Du darfst sonst immer frei herumlaufen.“
P.F.O.T.E. kratzte sich hinter dem linken Ohr.
„Da ist noch etwas", sagte er, als er das Kratzen eingestellt hatte. „Ich denke schon die ganze Zeit über die anderen Hunde nach, die ich im Park kennengelernt habe. Manche sind mit ihren Menschen ziemlich unglücklich."
„Das glaube ich", sagte der Vater ernst.
„Es wäre gut, wenn sie mit ihren Herrchen und Frauchen reden könnten", sagte P.F.O.T.E.
„Vergiss es." Paul winkte ab. „Das Sprachhalsband muss geheim bleiben. Du darfst es draußen nicht mehr tragen. Und schon gar nicht mehr an andere Hunde ausleihen."
„Aber vielleicht könnten die Hunde hierherkommen", sagte Janne.
Sie sah Paul an, dann ihre Eltern. Alle Erwachsenen runzelten nachdenklich die Stirn.
Flip gähnte. Es war alles so aufregend gewesen, jetzt war er müde und wollte nicht mehr nachdenken, sondern lieber mit dem Kopf auf der Tischplatte einschlafen.
„Vielleicht wäre das eine Idee …", murmelte der Vater.
„Gibt’s noch Kekse?“, fragte P.F.O.T.E., der nie länger über ein und dieselbe Sache nachdenken konnte.
Janne warf ihm einen Erdnusskeks zu und er kaute krachend darauf herum.
„Zitroneneis ist besser“, sagte er höflich, als er geschluckt hatte.
„Aber danke." Er leckte die letzten Krümel auf.
„Jetzt ist aber Schluss mit der Nascherei", sagte die Mutter. „Ab heute wirst du wie ein richtiger Hund ernährt."
Sie sah ihn streng an. „Keine Widerrede!"
Und sie musste lachen. Sie hatte sich noch immer nicht daran gewöhnt, mit einem Hund zu sprechen.
„Wir könnten hier buchstäblich Hunde-Sprech-Stunden anbieten", sinnierte der Vater.
„Dem Hund, der hierherkommt, wird das Sprachhalsband umgelegt und er erklärt uns sein Problem. Und wir erklären dann seinem Besitzer, wie er besser mit seinem Hund klarkommt."
„Aber das Sprachhalsband …", fing Paul wieder an.
„Wir machen das so", fiel ihm Mama mit leuchtenden Augen ins Wort.
„Wir gehen mit dem Hund ins Nebenzimmer. Die Besitzer müssen gar nicht wissen, was wir da tun. Wir müssen ihnen nur sagen, dass wir die Botschaft ihres Hundes übersetzen können.“
Die Eltern sahen einander an.
„Ich würde doch noch so einen Keks …", mischte sich P.F.O.T.E. ein.
„Vergiss es", sagte die Mutter. „Wir haben noch einen Knochen im Kühlschrank.“
„Knochen ist super!“, jubelte P.F.O.T.E. „Kann ich ihn gleich haben?“
Er sprang auf. Aber die Mutter blieb sitzen.
„Vielleicht ist das eine gute Idee", sagte sie.
„Wir sollten es ausprobieren. Es ist sicher auch ein bisschen Geld damit zu verdienen. Ich hätte nichts dagegen."
Sie seufzte.
„Es könnte klappen. Wir reden noch einmal darüber, vielleicht kann ich helfen", sagte Paul.
Er stand auf. „Ich muss los", sagte er. „Mein Dienst fängt bald an."
„Vielen Dank für Ihre Hilfe", sagte die Mutter.
Paul winkte ab. „Ich muss natürlich regelmäßig nachsehen, wie es P.F.O.T.E. geht. Für meine Forschung."
Er zwinkerte verschwörerisch.
„Sie können uns jederzeit besuchen", sagte der Vater. „Hier gibt es immer Kaffee und Kekse."
„Und Knochen", fügte P.F.O.T.E. hinzu.
„Das kann ich nicht ablehnen." Paul lachte.
Er streichelte P.F.O.T.E.s Kopf.
Dann sah er Janne und Flip an.
„Jetzt wird es aber Zeit, dass er einen richtigen Namen bekommt!", sagte er streng.
„Wir finden einen", versprach Janne.
„Ich habe an Fröhlicher Sprechender Ball spielender und Zitroneneis liebender Laborhund gedacht„, sagte P.F.O.T.E. eifrig.
„Oder wenn euch das zu lang ist, abgekürzt Frösprebspuzilil."
„Euch fällt bestimmt noch etwas viel Besseres ein", meinte Paul. „Tschüs dann, allesamt!"
„Tschüs!", rief P.F.O.T.E. ihm nach. „Und schlaf schön!"