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H. A. Guerber德语故事:Das gestohlene Kind 4. Die Reise.

时间:2020-08-11来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: H. A. Guerber Das gestohlene Kind
Als der Sommer vorüber war, und der Herbst herankam, sagte der Einsiedler zu dem Knaben:
 
»Morgen gehen wir in die Welt, um deine Eltern zu suchen. Gott gebe, daß wir sie bald finden, denn ich bin schon sehr alt, und ich möchte dich doch bei deinen Eltern wissen, bevor ich sterbe.«
 
Sie reisten ein, zwei, drei Tage, und der kleine Heinrich war sehr erstaunt, andere Kinder zu sehen, und Frauen, die nicht so alt als die alte Räuberin, noch so schön als seine Mutter waren.
 
Sie gingen durch Städte und Dörfer, und kamen endlich zu einer großen Wiese, wo ein Mädchen Gänse hütete. Das Mädchen war nicht froh, sie weinte bitterlich, und der gute Einsiedler trat zu ihr und sagte:
 
»Mein Kind, warum weinen Sie so sehr? Kann ich Ihnen nicht helfen?«
 
»Ach nein,« schluchzte das Mädchen. »Niemand kann mir helfen! Ich bin so unglücklich, weil ich meiner Herrin nicht Wort gehalten habe. Ich hatte ihr versprochen, ihren Sohn gut zu hüten. Aber als das Kind schlief, habe ich es einmal allein gelassen, um in dem Hofe mit anderen Dienern zu tanzen. Das Kind wurde gestohlen, und meine Herrin ist jetzt allein und so traurig! Ich werde nie glücklich sein, bis das Kind wieder nach Hause kommt, und ich habe schon sechs Jahre lang Tag und Nacht Gott gebeten, das Kind wieder heimzubringen.«
 
Der alte Einsiedler, der allem erstaunt zugehört hatte, sagte:
 
»Nun, mein Kind, vielleicht hat Gott Ihr Gebet endlich erhört! Sehen Sie dieses? Kennen Sie diese schöne Frau?« und der Einsiedler zeigte ihr das Bild.
 
»Ach ja, das ist meine liebe Herrin!« rief das Mädchen. »Und das ist das Bild, das mit dem Kinde gestohlen wurde! Sagen Sie mir, wie ist es in Ihre Hände gekommen?«
 
Der alte Mann sagte ihr, wie ein kleiner Knabe, sieben Jahre alt, aus dem Berge kam, und daß er das Bild »Mutter« nannte.
 
»Gott sei Dank!« rief das Mädchen. »Das Kind ist gefunden! Wo ist es, ich muß es sehen.«
 
Der Einsiedler zeigte ihr das Kind und sie sagte:
 
»Ja, ja, das ist der kleine Graf Heinrich von Eichenfels. Er ist wie seine schöne Mutter!« und sie küßte Heinrich und weinte vor Freude.
 
Dann sprach der Einsiedler noch lange mit ihr, und sie sagte, daß sie mit ihm gehen wolle, um das Kind nach Hause zu bringen.
 
»Es ist weit von hier,« sagte sie. »Drei Tage werden wir reisen müssen, aber kommen Sie jetzt zu meinem Herrn!«
 
Das Mädchen führte den Einsiedler und Heinrich zu ihrem Herrn, und er sagte sogleich: »Ja, gehen Sie, gutes Mädchen, führen Sie das Kind zu Ihrer armen Herrin. Sie hat lange genug geweint, gehen Sie schnell!«
 
Der Einsiedler, Heinrich und Margarethe machten sich auf den Weg zu dem Schlosse Eichenfels. Sie gingen zwei lange Tage, und als der dritte zu Ende ging, waren sie noch weit von dem Schlosse, denn der Einsiedler war so alt, daß er nicht schnell gehen konnte. Als die Nacht herankam, waren sie in einem dichten Walde, und da es zu finster war, um weiter zu gehen, traten sie in ein kleines Gasthaus im Walde ein.
 
Margarethe sagte zu dem Einsiedler: »Hier möchte ich lieber nicht übernachten, die Leute sind nicht gut, und vielleicht kommen die Räuber hierher und nehmen uns das Kind wieder.«
 
Aber der Einsiedler antwortete:
 
»Mein Kind, wir sind ja alle in Gottes Hand, und Er wird uns helfen.«
 
Margarethe legte das Kind ins Bett, aber der alte Einsiedler konnte nicht schlafen. Er setzte sich an den Tisch, nahm sein Gebetbuch und betete lange.
 
Alles war sehr still. Es wurde acht Uhr, neun Uhr, zehn Uhr. Dann hörte man einen großen Lärm. Jemand klopfte laut an die Thür. Niemand wollte öffnen. Alle fürchteten sich, und Margarethe rief ängstlich: »Es sind die Räuber! Sie wollen das Kind wieder nehmen!«
 
Dann sagte der Einsiedler: »Still! ich will die Thür öffnen, und Gott wird uns helfen!«
 
Er öffnete die Thür. Da traten viele Soldaten ein, und sie sagten:
 
»Der Krieg ist zu Ende. Wir kommen nach Hause. Unser Herr kommt auch! machen Sie alles bereit, Herr Wirt.«
 
Der Wirt, der sehr froh war zu hören, daß der Krieg zu Ende war, machte alles schnell bereit, und nach kurzer Zeit trat ein schöner Ritter auch herein. Er setzte sich an den Tisch zu dem Einsiedler und sagte:
 
»Nun, ich bin doch froh, wieder einen guten Mann Gottes zu sehen. Seit sechs Jahren habe ich nichts als Soldaten gesehen. Aber jetzt bin ich auf dem Wege nach Hause. Nicht sehr weit von hier ist mein Schloß!«
 
»Ach, wie heißen Sie denn?« fragte der Einsiedler.
 
»Ich bin der Ritter von Eichenfels!« antwortete der Ritter.
 
»Haben Sie Frau und Kind?«
 
»Ja, ich habe eine schöne Frau. Ich habe auch einen kleinen Sohn daheim gelassen. Er war so schön und zuerst konnte meine Frau nicht genug von ihm schreiben. Aber seit sechs Jahren schreibt sie nichts mehr von ihm. Ihre Briefe sind sehr traurig, und ich fürchte, daß mein Kind krank oder tot ist. Ich habe Angst, viel Angst. Aber wir wollen nicht mehr davon sprechen. Morgen bin ich zu Hause, und dann weiß ich alles. Sagen Sie mir, lieber, guter Einsiedler, warum Sie hier in dem wilden Walde reisen?«
 
Der Einsiedler erzählte dem Ritter, daß er ein gestohlenes Kind seinen Eltern zuführen wolle, und endlich sagte er:
 
»Hier ist das Bild der Mutter des Kindes!« und gab dem Ritter das Bild.
 
»Ach, das ist ja meine Frau!« rief der Ritter erstaunt.
 
»Ja,« sagte der Einsiedler, »und das Kind ist Ihr Kind!«
 
»Wo ist es? Ich muß es sehen!« sagte der glückliche Vater.
 
Er folgte dem Einsiedler in das Schlafzimmer, sah das schlafende Kind und weinte vor Freude. Nach einer Minute aber dachte er an seine arme Frau, und sagte traurig.
 
»Ach, meine arme Frau! Sie hat nur nichts gesagt, weil sie wußte, daß ich bei dem König bleiben mußte, bis der Krieg zu Ende war. Sie muß viel geweint haben, und jetzt weiß sie noch nicht, daß das liebe Kind gefunden ist. Ich muß sogleich zu ihr gehen!«
 
»Nein,« sagte der Einsiedler, »bleiben Sie hier bei Ihrem Sohne. Geben Sie mir ein Pferd. Ich will allein gehen, und der Gräfin schonend sagen, daß das Kind gefunden ist, und daß Sie beide nach Hause kommen. Es muß ihr schonend gesagt werden, sonst wird sie vor Freude sterben.«
 
»Ja, Sie haben recht!« sagte der Ritter. Er gab dem Einsiedler ein Pferd, und der alte Mann ritt so schnell, daß er um elf Uhr Morgens in den Schloßgarten trat. 
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