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Abenteuer des Johann Dietrich-14

时间:2020-08-05来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Abenteuer des Johann Dietrich
Die sechs verneigten sich und gingen; den begleitenden Diener aber schalten sie, daß er zuviel erzählt habe. Er aber entschuldigte sich und verneinte es und sagte: "Ich wißt ja, wie klug er mich überlistet hat mit der Mütze und wie er von den Geheimnissen unserer Herrschaft alles gewußt hat durch den alten Kuhhirten aus Rothenkirchen; er hat ihm dies auch erzählt." Und sie glaubten ihm und schalten ihn nicht mehr.
 
Als die sechse den andern Morgen zur befohlenen Stunde wiederkamen, empfing Johann sie doch freundlich und sprach: "Ich habe euch gestern hart angeredet; aber ich habe es nicht so schlimm gemeint, als ich ausgesehen habe. Aber die Lisbeth will und muß ich haben; dabei bleibt es! Und ich weiß wohl, daß ihr auch mich nicht gern misset, weil ihr die Menschenkinder gern habet, besonders wenn sie freundlich und lustig sind, wie ich bin. Aber ich kann's nun einmal nicht helfen, ich muß wieder zu Christen und wie ein Christ leben und sterben, und es ist eine große Sünde, wenn ich hier länger säume. Und deswegen verlasse ich euch, und nicht aus Widerwillen oder Haß. Und meine liebe Lisbeth will ich auch mitnehmen; dabei bleibt es! Und nun gebärdet euch nicht länger widerwärtig und widerspenstig und tut wie Freunde dem Freunde, was ihr sonst aus Not tun müsset und gebet mir die schöne Dirne heraus und lasset uns freundlich voneinander scheiden und hier und dort ein freundliches Andenken in den Herzen bewahren!"
 
Und die sechs taten sehr freundlich und redeten nun einer nach dem andern und machten sehr schöne Wendungen und Schlingungen der Worte, womit sie ihn zu bestricken hofften, denn darin sind sie sehr geschickt. Auch hatten sie sich heute vorbereitet, daß sie wußten, was sie sprechen wollten. Aber es half ihnen nichts, und ihre Worte verflogen sich in den Winden und berührten Johann nicht stärker, als hätten sie Spreu aus dem Munde geblasen. Und das Ende vom Liede war wieder, nachdem er alle die schönen und künstlichen Worte angehört hatte: "Gebt die Lisbeth heraus! Ich gehe nicht ohne die Lisbeth." Denn Johann war zu sterblich verliebt, als daß er die schöne Dirne hier gelassen hätte. Die sechs aber verweigerten es standhaft und gebärdeten sich, als hätten sie recht und würden es nimmer tun. Johann aber sagte ihnen lächelnd: "Geht nun! Fahrt wohl bis morgen! Morgen seid ihr wieder zu dieser Stunde hier! Ich gebe euch nun das dritte und letzte Mal. Wollt ihr meinen Befehl dann nicht in Güte erfüllen, sollt ihr sehen, ob ich verstehe, Herr zu sein." Er hatte aber, da er sie so hartnäckig sah, in sich beschlossen, sie durch Plagen zum Gehorsam zu zwingen, falls sie nicht unterdessen auf bessere Gedanken kämen.
 
Und sie kamen den dritten Morgen, und Johann sah sie mit ernstem und strengem Blick an und erwiderte ihre Verbeugungen nicht, sondern fragte kurz: "Ja oder nein?" Und sie antworteten einstimmig nein. Darauf befahl er dem Diener, er solle noch vierundvierzig der Vornehmsten rufen und solle ihre Frauen und Töchter mitkommen heißen und auch die Frauen und Töchter von diesen sechsen, die vor ihm standen. Und der Diener fuhr dahin wie der Wind, und in wenigen Minuten standen die vierundvierzig da mit ihren Frauen und Töchtern und auch die Frauen und Töchter der sechse, und waren in allem wohl fünfhundert Männer, Frauen und Kinder da. Und Johann ließ sie hingehen und Hauen, Karsten und Stangen holen und dann flugs wiederkommen. Und sie taten, wie er befohlen hatte, und waren bald wieder da. Er aber gedachte sie nun zu plagen, damit sie aus Not täten, was sie aus Liebe nicht tun wollten. 
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