Auf Wasserrosen, – da ruht sich's gut.
Mit meinen Fischlein sollst Du spielen,
Ein neckisch Haschen, her und hin –
Die kleinen, weißen Füßchen kühlen
In klaren Silberwellen drin.
Es ist so einsam in der Tiefe,
Im Wasserhaus so kalt für mich –.
Und kämst Du wohl, wenn ich Dich riefe?
O Königin, ich hole Dich!«
Da wird Klein Hilde das Herz so weh –
Es ruft in ihr: O geh', o geh'!
Wie wird es ihr so seltsam kalt?
Was zieht es sie mit solcher Gewalt?
Wie schwillt das Wasser immer mehr –
Da kommt der Nix gar zu ihr her,
Und faßt sie mit feuchten Armen an –
Klein Hilde sich kaum noch regen kann.
Vor Angst, vor Glück? – Sie weiß es nicht,
Es küßt der Nix ihr blasses Gesicht;
Er wieget sie in seinem Arm,
Es wird ihm – ach – so wohlig warm;
Er will sich rauben das junge Blut
In tiefe, rauschende Silberflut.
Klein Hilde schaudert – an seine Brust
Zieht er sie eng mit sehnender Lust –
Schon netzt das Wasser ihr Gewand,
Er zieht sie hin mit zwingender Hand –
Nun sinkt Klein Hilde sacht hinab
In des Nixen stilles Wassergrab. –
Und horch! wie's um sie rauscht und singt!
Wie's brausend durch die Lüfte klingt!
Klein Hilde, wache auf geschwind,
Sonst weht der wilde Brausewind
Dich wirklich in das Bächlein dort –
Zum Schlafen einen bösen Ort
Hast Du Dir eben ausersehn.
Und dann mußt Du nach Hause gehn:
Die Schule ist schon lange aus,
Und alle Kinder schon zu Haus.
Da hat Klein Hilde sich erhoben
Und schaut verwundert hin nach oben,
Wo Wolken ziehen kreuz und quer,
Gar über die liebe Sonne her.