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爱丽丝梦游仙境-Alices Abenteuer im königlichen Gerich

时间:2011-01-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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Als Alice und der Greif ankamen, saßen der König und die Königin bereits auf ihrem Thron und im Gerichtssaal war eine große Menschenmenge versammelt. Alle waren anwesend: verschiedene Vogel- und Kleintierarten, darunter einige Meerschweinchen, sowie das gesamte Kartenspiel. Direkt vor dem Richterstuhl und dem Königspaar stand der in Ketten gelegte Herzbube, rechts und links von ihm zwei Wachsoldaten. Auch das Weiße Kaninchen war da, mit einer Trompete in der einen und einer Pergamentrolle in der anderen Hand.

 


In der Mitte des Saales, direkt vor dem Richterstuhl, war ein langer Tisch aufgebaut, auf dem ein Tablett mit kleinen Kuchen stand. Das Gebäck sah so appetitlich aus, dass Alice hoffte, der Prozess wäre schnell zu Ende und es würden bald die Erfrischungen gereicht.

Aber das würde noch eine Weile dauern, also verbrachte sie ihre Zeit damit, sich umzuschauen.

"Das ist bestimmt der Richter, ich erkenne ihn an seiner langen weißen Richterperücke", sagte sie bei sich. Der Richter war im Übrigen der König selbst, der sich auf die Perücke noch seine Krone gesetzt hatte und damit ziemlich unbequem aussah. "Aha!, hier auf der langen Bank an der Seite saßen also die Geschworenen", stellte Alice weiter fest. Es waren alles kleine Tiere und verschiedene Vogelarten. Alice wunderte sich, was die zwölf Geschworenen schon schrieben, bevor der Prozess überhaupt begonnen hatte. Deshalb fragte sie flüsternd den Greif: "Was tun sie denn?" "Sie schreiben sich ihre Namen auf, weil sie Angst haben, dass sie die bis zum Ende des Prozesses wieder vergessen haben", antwortete der Greif leise. "Blödsinn", platzte da Alice ganz laut heraus. Doch sie war sofort wieder still, denn schon hatten sich alle nach ihr umgedreht, um zu sehen, wer es gewagt hatte, im Gerichtssaal ohne Aufforderung zu sprechen, und das Weiße Kaninchen rief streng: "Ruhe im Gerichtssaal!" "Verlies die Anklage!", forderte der König jetzt das Weiße Kaninchen auf. Das blies zuerst drei Mal in die Trompete und rollte anschließend gewichtig die Pergamentrolle auf:

"Herzkönigin buk Törtchen
An einem Sommertag,
Herzbube stahl sie alle,
Weil er sie so sehr mag!"

"Jetzt fällt das Urteil!", sagte der König zu den Geschworenen. "Nein! Noch nicht, noch nicht! Zuerst kommen noch andere Dinge", erinnerte ihn das Weiße Kaninchen. "Gut, ruf den ersten Zeugen!", forderte ihn also der König stattdessen auf, und das Weiße Kaninchen blies wieder drei Trompetenstöße. Danach rief es: "Der erste Zeuge in den Zeugenstand!" Der erste Zeuge war der Hutmacher.

Er kam mit seinem riesengroßen Zylinderhut auf dem Kopf, einer Tasse Tee in der einen Hand und einem Butterbrot in der anderen in den Gerichtssaal gestürzt. Hinter ihm folgten Arm in Arm die zierliche Schlafmaus und der Märzhase. Die Schlafmaus hatte eine ganz spitze Schnauze und große Augen und Ohren. Der Hutmacher erklärte seinen sonderbaren Auftritt damit, dass er noch beim Teetrinken gewesen war, als er gerufen wurde. "Mach deine Aussage!", forderte ihn der König kurz angebunden auf. "Und sei nicht so nervös oder ich lasse dich auf der Stelle hinrichten!" Tatsächlich konnte der Hutmacher vor Aufregung nicht still stehen, zappelte von einem Bein auf das andere, ja biss sogar in seine Teetasse anstatt in sein Butterbrot und linste stets zur Königin hinüber. Noch schlimmer aber wurde seine Aufregung, als ihn die Königin, nun aufmerksam geworden, genauer ins Visier nahm. Da wurde er sogar blass vor Angst und begann, am ganzen Leib zu zittern.

 

Alice schaute diesem eigenartigen Auftritt interessiert zu, dabei hatte sie selbst zunehmend ein sehr komisches Gefühl. Sie merkte, dass sie wieder zu wachsen begann. Die neben ihr sitzende Haselmaus beschwerte sich schon, dass es ihr zu eng würde und sie kaum mehr atmen könne, wechselte dann sogar ihren Sitzplatz, doch Alice wuchs und wuchs und konnte nichts dagegen unternehmen. Die Königin hatte den Hutmacher unterdessen pausenlos beobachtet. Gerade als die Haselmaus soeben den Platz wechselte, sagte die Königin zu einem der Gerichtsdiener: "Bring mir doch mal die Namensliste der Sänger vom letzten Hofkonzert!"

Da bebte und schüttelte es den Hutmacher dermaßen, dass seine Füße sogar aus seinen Schuhen herausschlotterten und er nun noch viel weniger imstande war, auf die erneute Frage des königlichen Richters zu antworten. Dann begann er stotternd: "Ich hatte gerade meinen Tee ausgetrunken", dabei warf er schnell noch einen ängstlichen Blick auf die Königin, die mittlerweile bereits die Namensliste der Sänger durchschaute. Dann warf er sich auf die Knie und sagte: "Ich kann mich nicht mehr erinnern!".

Die Meerschweinchen grunzten Beifallsrufe und der gesamte Gerichtssaal wurde unruhig. Sofort schritten die Gerichtsdiener ein, steckten die Meerschweinchen in Säcke, banden sie über dem Maul der Tiere mit Schnüren zusammen und setzten sich anschließend darauf, so dass sofort wieder Ruhe einkehrte. "Du kannst gehen, du bist ein sehr schlechter Redner", sagte der König zum Hutmacher. Das ließ sich der Hutmacher natürlich nicht zweimal sagen. Er lief sogleich aus dem Saal und war auch schon auf und davon.

Nur seine Schuhe blieben da zurück, wo er im Gerichtssaal gestanden hatte. "Haut ihm seinen Kopf ab!", rief die Königin ihren draußen postierten Gerichtsdienern zu, doch der Hutmacher war schon außerhalb der Sichweite auf und davon. "Rufe den nächsten Zeugen!", forderte der König wieder das Kaninchen auf. Jetzt kam die Köchin der Herzogin herein mit ihrer Pfefferdose in der Hand. Sogleich begannen einige am Eingang sitzende Besucher laut zu niesen. "Mach Deine Aussage!", befahl der König der Köchin. "Mag nicht!", sagte die Köchin. Der König schaute ängstlich das Weiße Kaninchen an, das ihm leise zuflüsterte: "Diese Zeugin müssen sie ins Kreuzverhör nehmen." "Nun gut, was sein muss, muss sein", sagte der König. Er verschränkte umständlich seine Arme auf der Brust und schaute die Köchin dann lange und finster an. Schließlich fragte er sie mit tiefernster Stimme: "Aus welchen Zutaten wird Kuchen zubereitet?" "Hauptsächlich aus Pfeffer", antwortete die Köchin. "Karamell", sagte die schläfrige Stimme der Maus hinter ihr. "Packt die Haselmaus am Kragen!", kreischte die Königin, "und werft sie aus dem Gerichtssaal! Stecht sie! Kopf ab! Weg mit ihren Schurrbarthaaren, hinaus mit dem Störenfried!" Eine Weile lang war jetzt der gesamte Gerichtssaal in heller Aufregung, um die Schlafmaus aus dem Saal zu befördern. Als sich endlich alle wieder beruhigt hatten, war mittlerweile die Köchin verschwunden. "Nun gut, das macht nichts, ruf den nächsten Zeugen!", sagte der König großzügig zum Kaninchen.

Alice beobachtete das Weiße Kaninchen, wie es mit seiner Zeugenliste herumhantierte und war neugierig, wer als nächstes in den Zeugenstand kommen würde, denn sie dachte bei sich, dass das Gericht bisher ja mit der Aufklärung des Falles überhaupt nicht weitergekommen war. Da vernahm sie das schrill klingende Stimmchen des Weißen Kaninchens: "Alice, bitte in den Zeugenstand!"

 

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