Es war ein wundervoller Sommertag, an dem die Sonne kräftig vom Himmel herab schien. Die fleißige Hobbygärtnerin hatte sich schon den ganzen Vormittag um ihr Obst und Gemüse gekümmert. Neben den Apfelbäumen standen Gurken, Tomaten und Zucchini, die schon bald in einem leckeren Salat landen sollten.
Der Mittag kam. Die Gärtnerin legte eine Pause ein und begab sich in die Küche, um sich etwas zu essen zuzubereiten. Währenddessen tat sich etwas im Garten, womit sie wohl niemals gerechnet hatte.
Die roten Tomaten begannen sich am Strauch zu bewegen. Sie erzitterten und lösten sich. Sie plumpsten auf den Boden und rollten auf den Zaun zu. Sie wollten nicht im Salat enden. Sie wollten selbst bestimmen, wie es mit ihnen weiter gehen sollte.
»Hey, was wird denn das?«
Die Gärtnerin kam mit einem Teller nach draußen und sah, dass ihr Gemüse auf der Flucht war. Sofort stellte sie das Essen weg und lief den Tomaten nach. Diese schlüpften aber unter dem Zaun hindurch und flüchteten in Windeseile über mehrere Grundstücke.
Die Gärtnerin wollte sich das nicht bieten lassen. Sie sprang über einen Zaun nach dem anderen und kam den Tomaten mit jedem Schritt näher. Sie wusste, dass sie ihr Gemüse einfangen können würde. Denn vor ihnen waren nur noch zwei Gärten. Dahinter wartete eine tiefe Grube. Dort hin würden sich die Tomaten nicht trauen.
Weit gefehlt. Auch den letzten Zaun ließ das Gemüse hinter sich. Kurz vor er Klippe hielten die Tomaten kurz an. Sie drehten sich ein letztes Mal um, grinsten die Gärtnerin breit an und sprangen in die Tiefe.
»Ketchup!«, riefen sie im Chor. Mit einem lauten Klatschen trafen sie auf dem Boden auf und verspritzten ihren Saft und ihr Fruchtfleisch in alle Richtungen.