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德语故事:Eine Freundin für Anne (2)

时间:2009-09-11来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 故事 德语 sie Anne und sich
Die Winterferien waren vorbei. Ein neues Jahr war angebrochen, und Anne war gespannt was es für sie alles bereithielt. Der Winter wollte sich dieses Jahr überhaupt nicht verabschieden.
Es war schon Anfang März, und noch immer waren die Wege und Straßen des Dorfes teilweise mit Eis und Schnee bedeckt. Margit und Sandra begleiteten Anne nach wie vor auf dem Schulweg. Zwischen den Mädchen hatte sich mit der Zeit ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. Aber keine von ihnen, weder Margit noch Sandra, konnte Julia das Wasser reichen. Sie war und blieb ihre einzige wahre Freundin. Denn sie war es, die sie aus der Dunkelheit ins Licht gezogen, und ihr das Lachen wieder gebracht hatte. Julia und Anne sahen sich nun regelmäßig. Jedes Wochenende fuhr Julia mit dem Zug zu ihrer Freundin. Zum Glück gab es in dem Dorf einen kleinen Bahnhof. Julia musste zwar einmal umsteigen, aber das machte ihr nichts aus. Anfangs fuhr ihr Vater sie mit dem Wagen zu Anne. Doch mit der Zeit wurde ihm die regelmäßige hin und her Fahrerei einfach zuviel.
Als Manager in einer großen Softwarefirma, war seine Freizeit sehr eng bemessen. Gerade deshalb kam ihm Julias Idee, in Zukunft mit der Bahn zu fahren sehr gelegen. Ihre Eltern wussten, dass sie sich auf ihre Tochter verlassen konnten. Sie war für ihr Alter ein sehr selbstständiges Mädchen.
 
Eines Tages stand Julias Tante Emelie vor dem Schulhof von Annes Schule. Sie war gekommen um das Mädchen abzuholen.
Mit niedergeschlagener Mine winkte sie Anne zu sich. Das Mädchen ahnte schon, dass etwas geschehen war. Etwas das sie betraf. Neugierig fragte sie nach.
"Was ist denn los? Ist etwas passiert?" "Ach Anne", seufzte Emelie. "Deine Tante ist vor eurem Haus gestürzt und hat sich den Oberschenkel gebrochen. Sie wurde mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht, und bat mich darum dich die paar Tage bis sie wieder zuhause ist, bei mir aufzunehmen." Anne war entsetzt.
"Aber wieso, ich verstehe das nicht. Wie konnte so etwas passieren?" "Komm Anne", sagte Emelie mitfühlend. "Wir holen erst einmal ein paar Sachen von dir, und dann sehen wir weiter." So kam es, dass Anne erst einmal bei Julias Tante wohnte. Zu allererst verständigte Anne ihre Freundin. Julia war genau so erschrocken wie sie. Gleichzeitig war sie aber auch froh, dass Anne bei Tante Emelie wohnen konnte.
Am darauf folgenden Wochenende kam Julia mit ihren Eltern angereist. Sie wollten Annes Tante die in einer Klinik in der nahe gelegenen Kleinstadt stationär aufgenommen war, einen Krankenbesuch abstatten und sich nach ihrem Befinden erkundigen. Anne wäre zu gerne mitgefahren. Doch ihre panische Angst vor der Autofahrt ließ das einfach nicht zu. Zu frisch war die Erinnerung an die Panikattacke die sie zu Weihnachten heimgesucht hatte. Sie war noch nicht soweit. Also blieben die Mädchen zuhause.
"Weißt du was, Anne", meinte Julia, "während die Erwachsenen deine Tante besuchen, machen wir zwei einen Spaziergang. Es ist zwar noch bitterkalt hier bei euch auf dem Land, aber die frische Luft tut uns sicher gut." Julia half Anne beim anziehen ihrer Jacke und legte zum Schutz vor der Kälte eine warme Decke über ihre Beine. Dann machten sie sich auf den Weg. Aber lange hielten sie es nicht aus. Ein kalter Nordwind fegte durch die Straßen und trieb die Mädchen ins Haus zurück. Da machten sie es sich doch viel lieber drinnen gemütlich. Nach ungefähr drei Stunden kamen die Erwachsenen zurück. Ihre betroffenen Gesichter sprachen Bände. Anne hielt es nicht mehr aus.
"Wie geht es meiner Tante", wollte sie aufgeregt wissen, "und wann kommt sie wieder nach Hause?" Julias Vater ergriff das Wort.
"Nun mal langsam Anne. Eines nach dem anderen. Deiner Tante geht es soweit gut. Nur der Bruch den sie sich zugezogen hat, ist doch komplizierter als die Ärzte zuerst annahmen." Anne wurde ganz blass.
"Das heißt", sprach Julias Vater weiter, "deine Tante muss nun doch länger in der Klinik bleiben." "Aber was wird mit mir", warf Anne weinerlich ein. "Ich kann doch nicht wochenlang bei Tante Emelie wohnen." "Da hast du vollkommen Recht mein Kind", bedachte Emelie. "Mein Haus ist nicht gerade rollstuhlfreundlich. Hier hat es zu viele Stufen und Absätze. Das geht für ein paar Tage. Doch dann, müssen wir uns etwas einfallen lassen." Anne war am Boden zerstört. Hemmungslos fing sie an zu weinen. Julia zerriss es fast das Herz als sie ihre Freundin so sah. Hilflos umarmte sie Anne und versuchte sie zu trösten.
"Beruhige dich Anne. Es wird uns schon noch etwas einfallen." "Wie wäre es", schlug Anne in kindlicher Naivität vor, "wenn ich in unser Haus zurück gehen würde. Tante Emelie könnte mir ja immer etwas zum Essen vorbei bringen. Ich käme ganz gut alleine zurecht. Als Tante Martha einmal wegen einer Grippe im Bett bleiben musste, habe ich mich auch alleine versorgt." "Nein nein, so geht das nicht", protestierte Julias Vater und sah dabei Anne an.
"Was glaubst du, wie schnell das Jugendamt hier aufkreuzt und dich vorübergehend in einem Kinderheim unterbringt. Selbst wenn deine Tante das Krankenhaus früher verlassen kann, muss sie noch eine ganze Zeit an Krücken gehen und ist selbst auf Hilfe angewiesen. So ist nun mal die Lage. So sieht es im Moment aus. Ich will dir ja keine Angst machen Anne. Aber um das zu verhindern, müssen wir uns etwas Richtiges einfallen lassen." Die Worte von Julias Vater ließen Anne zusammenzucken. Soweit hatte sie überhaupt nicht gedacht. Sie erkannte erst jetzt, in was für einer misslichen Lage sie sich befand. Der Gedanke an das Kinderheim, stand plötzlich wie ein riesiger Berg vor ihr. Angst machte sich in ihr breit. Am liebsten hätte sie sich versteckt.
"Ich hab's", hörte sie Julia wie aus weiter Ferne sagen.
"In drei Wochen sind Osterferien. Dann kann Anne doch zu uns kommen. Oder?" "Natürlich. Das ist keine Frage", erwiderte ihr Vater. "Aber drei Wochen ist eine relativ lange Zeit. Deshalb sollten wir sofort etwas unternehmen." Er lachte die zwei Mädchen an und meinte:
"Macht euch keine Sorgen, mir wird schon etwas einfallen. So, und nun schiebt mal euren Trübsinn zur Seite." Julia und Anne zogen sich ins Wohnzimmer zurück, und sahen sich die Fotos an die Julia mitgebracht hatte.
Am nächsten Tag, es war ein Sonntag, brachen Julias Eltern und Tante Emelie gleich nach dem Mittagessen auf, um Tante Martha im Krankenhaus zu besuchen. Es musste in Bezug auf Anne, einiges besprochen werden.
 
Das Wetter schien wieder besser zu werden. Der kalte Wind hatte sich verzogen, und zwischen den einzelnen Wolken schien sogar die Sonne durch. Julia und Anne wollten den misslungenen Spaziergang von Gestern nachholen. Als sie sich dem Dorfplatz näherten sahen sie, dass Margit und Sandra trotz der noch niedrigen Temperaturen auf ihren geliebten Parkbank saßen. Sie hatten sich schnell an Julias wöchentliche Besuche gewöhnt. Teilnahmsvoll wandte sich Margit an Anne.
"Wie geht es deiner Tante", wollte sie wissen. "Weißt du schon etwas Genaues?" Es war eine ganz einfache Frage. Aber sie berührte Anne so sehr, dass ihr die Tränen in den Augen standen. Julia bemerkte es, und nahm ihr die Antwort ab.
"Im Moment sieht es so aus, dass Annes Tante für ein paar Wochen ausfällt." Margit war sichtlich betroffen.
"Aber was geschieht während dieser Zeit mit dir? Du kannst doch nicht solange allein bleiben. Wenn ich mir vorstelle, dass ich wochenlang alleine sein müsste. Nein, das könnte ich nicht." Margit hatte schon immer den Drang alles zu dramatisieren.
"Nun bleib aber mal auf dem Boden Margit und hör auf damit", sagte Julia etwas lauter als sonst. "Siehst du denn nicht, dass du Anne noch mehr Angst machst als sie ohnehin schon hat? Meine Eltern werden sich schon etwas einfallen lassen." In diesem Augenblick bog der Wagen ihres Vaters in die Straße ein.
"Komm Anne wir müssen gehen." Sie verabschiedeten sich von den Mädchen und machten sich schnell auf den Heimweg.
"Wie geht es Tante Martha", fragten Julia und Anne fast gleichzeitig als sie zuhause ankamen. "Zieht euch erst einmal eure Jacken aus", sagte Julias Mutter freundlich.
"Deiner Tante", begann Julias Vater, geht es den Umständen entsprechend gut. Aber wie schon gesagt, wird sie in den nächsten Wochen selbst Hilfe benötigen. Sie macht sich deshalb große Sorgen um dich. Wir hatten ein längeres Gespräch mit ihr, und sind gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass es in der jetzigen Situation für Alle das Beste wäre, wenn wir uns solange es erforderlich ist, um dich kümmern." Mucksmäuschenstill und gespannt lauschten die Mädchen den Worten. Julias Vater fuhr fort.
"Wie du weißt", sprach er Anne an, "hat deine Tante das Sorgerecht über dich. Sie hat mir im Beisein eines Arztes eine Vollmacht geschrieben, damit es mit dem Vormundschaftsgericht keine Probleme gibt, und meine Frau gleich Morgen alles in die Wege leiten kann. Wenn alles, wie wir hoffen, ohne Schwierigkeiten abläuft, kannst du schon bald mit Julia die Schulbank drücken." Annes Augen wurden vor staunen immer größer. Sie konnte das soeben Gehörte kaum fassen. Natürlich sorgte sie sich um ihre Tante. Aber die Aussicht einige Zeit bei Julia zu wohnen und mit ihr in eine Klasse zu gehen, übten einen gewissen Reiz auf das Mädchen aus. Glücklich strahlte sie Julia an. Dann streckte sie Julias Vater ihre Hand entgegen und sagte:
"Ich weiß gar nicht wie ich, für das was sie für mich tun, bei ihnen und ihrer Frau bedanken soll." "Lass gut sein Anne", meinte er freundlich.
"Das tun wir doch gerne. Wir hoffen nur, dass du dich bei uns auch wohl fühlst."
 
Julias Mutter hatte die nächsten Tage einiges zu erledigen. Der erste Weg führte sie zum Jugendamt. Nachdem sie Annes Notlage geschildert und die Bevollmächtigung der Tante vorgelegt hatte, gab es überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil. Man war froh über diese ausgesprochen gute Lösung, bei der Annes Wohlergehen im Vordergrund stand. Nach eingehender Prüfung der Sachlage bekam Julias Mutter die vorübergehende Aufsichtspflicht über Anne. Den Weg zum Schulamt konnte sie sich sparen. Das Jugendamt wollte alle nötigen Schritte in die Wege leiten. Somit war Annes Weg in ihr vorläufig neues Zuhause frei. Als die Mutter die gute Nachricht nach Hause brachte, machte Julia vor Freude einen Luftsprung, und stürzte sofort ans Telefon um Anne anzurufen.
"Anne Anne", rief sie aufgeregt in den Hörer. "Du kannst deinen Koffer packen. Stell dir vor es klappt alles wie wir es uns vorgestellt haben. Das Jugendamt hat es meiner Mutter bestätigt. Ich werde dich gleich Morgen abholen." Anne glaubte zu träumen. Sie hatte ja noch Zweifel. Aber nun mit Julias Anruf, hatten sie sich in Luft aufgelöst.
"Ich weiß nicht was ich sagen soll", jubelte sie vor Freude. Ich kann es noch gar nicht glauben. Tausend Dank an deine Eltern." Doch plötzlich mitten im Gespräch, wurde Anne seltsam still. In ihrer Euphorie hatte sie ihre Angst vor dem Autofahren vergessen.
"Was ist los Anne", fragte Julia. "Weshalb bist du auf einmal so still?" "Ich weiß nicht wie ich hier wegkommen soll", erwiderte sie kleinlaut.
"Du weißt doch .Meine Angst. Das schaffe ich noch nicht." "Mache dir keine Sorgen, wir fahren mit dem Zug", bestimmte Julia. "Du wirst sehen, das ist lustig und macht eine Menge Spaß." So war Julia. Sie konnte sich jeder Situation sofort anpassen, und fand auch immer einen Ausweg. Anne vertraute ihrer Freundin. Wenn sie sagte mit dem Zug fahren sei lustig, dann würde es auch so sein.
Tante Emelie half Anne beim packen und sorgte dafür, dass auch nichts vergessen wurde.
Als Julia am nächsten Tag kam um Anne abzuholen, war diese schon reisefertig. Sie war aufgeregt wie nie, aber auch ein bisschen nervös. Nervös deshalb, weil sie sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie sie mit dem Rollstuhl in den Zug kommen sollte. Julia musste lächeln als Anne ihre Zweifel anmeldete.
"Lass mich nur machen. Du wirst sehen, es wird keine Probleme geben." Die Mädchen verabschiedeten sich von Tante Emelie und machten sich auf den Weg zum Bahnhof. Sie hatten noch etwas Zeit um sich ein wenig umzusehen. Aber viel zu sehen gab es nicht. Es war nur eine kleine Station, und sie waren die einzigen Reisende. Endlich rollte der Zug ein. Anne sah Julia fragend an.
"Kannst du mir mal verraten wie ich da rein kommen soll?" "Ach Anne jetzt sei doch nicht so ungeduldig. Warte ab, bis er zum Stehen kommt." Die Türen öffneten sich und ein Schaffner stieg aus. Julia bat ihn höflich um Hilfe.
"Kein Problem junge Dame", meinte er freundlich, und zog Anne rücklings in den Wagon.
"Wo soll es denn hingehen", fragte er immer noch freundlich.
"Wir müssen in der nächsten Stadt in den Schnellzug umsteigen", gab Julia bereitwillig Auskunft.
"Da werde ich wohl in eurer Nähe bleiben, um euch beim aussteigen behilflich zu sein." Der Schaffner zwinkerte den Mädchen mit fröhlichen Augen zu, und knipste dabei ihre Fahrscheine.
Mit einem sanften Ruck setzte sich der Zug in Bewegung. Julia stellte Annes Rollstuhl so ans Fenster, dass sie hinausschauen konnte. Für Anne war das die erste Zugfahrt in ihrem Leben. Und es gefiel ihr. Fasziniert sah sie zu wie die Landschaft an ihr vorbei flog.
Wiesen auf denen die letzten Schneereste wegtauten, dunkle Wälder, brachliegende Felder und dazwischen immer wieder einsam gelegene Bauernhöfe. Das monotone Fahrgeräusch der Räder wirkte fast einschläfernd auf sie.
"Anne wie gefällt dir die Fahrt?"
"Ich hatte keine Vorstellung davon. Aber ich muss sagen, es gefällt mir ausgesprochen gut. Aber ganz ehrlich Julia. Wenn du mich jetzt nicht angesprochen hättest, wäre ich durch das ständige Dang Dang - Dang Dang der Räder eingeschlafen." "Pass auf Anne", sagte Julia. "Wenn du demnächst ein kreischendes und quietschendes Geräusch hörst, dann musst du keine Angst bekommen. Das sind nur die Bremsen. Wir sind nämlich bald da." Wenig später fuhren sie in einen großen Bahnhof ein. Wie versprochen kam der nette Schaffner und half den Mädchen beim aussteigen, erklärte ihnen den Weg zu ihrem Bahnsteig, und wünschte ihnen noch viel Glück.
Anne kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viele Menschen, und alle hatten es eilig.
Sie liefen kreuz und quer durcheinander. "Wie ein riesiger Ameisenhügel", dachte sie und musste darüber lächeln. Und mitten unter den Ameisen, Julia und sie.
Geschickt schlängelte sich Julia mit Anne durch die Menschenmenge bis hin zu ihrem Bahnsteig. Hier bot sich Anne das gleiche Bild wie in der Bahnhofshalle. Unzählige Leute standen herum, und warteten auf den Schnellzug.
"Wollen die Alle mit uns mitfahren", fragte Anne erstaunt. "Haben wir denn Alle Platz in dem Zug?" Julia musste lachen.
"Aber natürlich Anne. Ein Schnellzug hat viel mehr Wagons als der mit dem wir kamen. Und außerdem ist er auch viel schneller. Du wirst schon sehen. Ach schau, da kommt er schon." Mit ihrer netten und freundlichen Art, fand Julia schnell einen Mitreisenden, der den Mädchen gerne behilflich war. Dann ging es auch schon los.
Der Zug gewann schnell an Fahrt. Julia zauberte lecker belegte Brote und erfrischende Limonade aus ihrem Rucksack. Das so eine Reise sehr anstrengend ist und hungrig macht, das merkte auch Anne, und langte mit großem Appetit zu.
"Wie gefällt dir das Zug fahren, wie fühlst du dich Anne", wollte Julia wissen.
"Sehr gut", bekräftigte sie mit eifrigem Kopfnicken. "Ich muss sagen, es gefällt mir besser als Auto fahren. Das werde ich wohl nie mehr machen." "Nie mehr, das darfst du nicht sagen. Wenn du irgendwann einmal eine richtige Therapie machst, wirst du deine Angst auch wieder verlieren.
"Ach komm, lassen wir das", forderte Anne Ihre Freundin auf. "Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen." Julia akzeptierte Annes Wunsch, und fing ein belangloses Thema an.
Nach einer guten Stunde waren sie am Ziel. Nachdem die Mädchen ( wieder mit fremder Hilfe ) den Zug verlassen, und die große Bahnhofshalle durchquert hatten, machte Anne die Feststellung, dass wohl alle Bahnhöfe irgendwie immer gleich aussahen.
Den Rest des Weges legten sie mit der Straßenbahn zurück. Sie hatte einen niedrigen Einstieg, und war deshalb ideal für Rollstühle. Zehn Minuten später standen sie vor Julias Haus.
An der Haustür hing ein bunter Blütenkranz mit der Aufschrift - Herzlich Willkommen - Julias Mutter hatte die Mädchen schon kommen sehen und öffnete die Haustür.
"Hallo da seid ihr ja", freute sie sich, und umarmte Anne ganz herzlich. "Ich hoffe du fühlst dich wohl bei uns." Anne sah sich neugierig um. Sie hatte noch nie so eine große geräumige Wohnung gesehen, die noch dazu so geschmackvoll eingerichtet war. Julia steuerte auf eine Tür zu und öffnete sie. "Und das hier, ist mein Reich. Wir werden uns das Zimmer teilen müssen. Das Gästezimmer liegt nämlich im zweiten Stock. Du bist doch damit einverstanden. Oder?" "Wow", entfuhr es Anne als sie das Zimmer sah.
"Das fragst du noch? Dein Zimmer ist ja gigantisch." Anne sah sich um. Es war alles vorhanden. In einer Nische stand ein großes breites Bett auf dem einige kleine Kissen verteilt waren. Dann gab es noch einen Computer, eine Stereoanlage und einen Fernseher. An der Wand hingen Poster von Julias Lieblingsgruppen.
"Sag mal", fragte Anne. "Gehört das alles dir? Wenn ich da an mein Zimmer denke, das ist nicht so komfortabel eingerichtet. Natürlich haben wir auch einen Fernseher. Aber der steht bei uns im Wohnzimmer. Er ist auch schon ein älteres Model." "Ach Anne, es ist doch überhaupt nicht wichtig was jemand hat oder nicht hat. Wichtig ist doch nur, dass man damit zufrieden ist und sich wohl fühlt." "Du hast Recht", bestätigte Anne. "Komm hilf mir mal aus dem Rollstuhl, damit ich dein superbreites Bett ausprobieren kann.
Später als Julias Vater nachhause kam, begrüßte er Anne ebenso herzlich. Nach dem gemeinsamen Abendessen zogen sich die Mädchen in Julias Zimmer zurück. Sie machten es sich auf dem Bett gemütlich, hörten Musik, erzählten und kicherten die halbe Nacht bis sie dann endlich hundemüde einschliefen.
Anne fühlte sich in Julias Familie rundum wohl. Die Eltern kümmerten sich rührend um sie, und Anne genoss es sichtlich.
Für den Nachmittag hatte sich Julia vorgenommen, Anne die Stadt zu zeigen. Das Wetter war ideal dafür. Es war bei weitem nicht so kalt wie auf dem Land. Mit der Bahn fuhren sie in die Innenstadt. Anne war tief beeindruckt von den vielen Geschäften mit den hübsch dekorierten Auslagen. Sie konnte sich nicht genug ansehen. Für sie war alles höchst interessant.
Die breite Einkaufstraße gefiel ihr besonders gut. Hier reite sich Geschäft an Geschäft. Und dazwischen immer wieder Restaurants, Cafes und Schnellimbisse. Unzählige Menschen waren unterwegs.
Wenn man bedachte dass heute Sonntag war, und die Läden geschlossen hatten, wie viele mussten es dann an einem Werktag sein. Zum ersten Mal konnte sich Anne ein Bild über die Größe der Stadt machen. Sie kam sich klein und unscheinbar vor. Keiner der vielen Leute blieb wegen ihr stehen oder starrte sie an. Nein. Als wäre es das normalste auf der Welt, dass sie im Rollstuhl saß. Diese Anonymität erschreckte Anne ein bisschen. Doch was erwartete sie eigentlich? Sie kam von einem kleinen verträumten, von der Welt vergessenen Bauerndorf mit einer Handvoll Einwohner. Aber das hier, das war eine Großstadt. Hier pulsierte das Leben.
"Was denkst du", riss Julia sie aus den Gedanken. "Gefällt es dir?" "Entschuldige Julia. Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders. Natürlich gefällt es mir.
Es ist fremd für mich, aber es gefällt mir." "Jetzt zeige ich dir noch die Schule", meinte Julia. "Sie ist ganz in der Nähe." Vor einem lang gestrecktem Flachgebäude mit unzähligen Fenstern blieb Julia stehen.
Vor dem Gebäude befand sich ein großzügig angelegter Schulhof, der mit vielen buschigen Sträuchern umrandet war. Inmitten des Platzes türmte sich ein großer Steinhaufen, der sich auf den zweiten Blick als Springbrunnen entpuppte.
"Das ist sie", sagte Julia. "Unsere Schule. Nun, was sagst du. Wie gefällt sie dir?" "So groß habe ich sie mir nicht vorgestellt. Aber ich glaube sie gefällt mir. Wobei das Gebäude ja nichts über die Schüler aussagt. Ich denke Morgen nach dem ersten Unterricht, weiß ich es besser."
 
Am nächsten Morgen wurde es ernst Der erste Schultag in der neuen Schule. Anne war aufgeregt, wie einst bei ihrer Einschulung. Wie würden ihre neuen Mitschüler reagieren?
Der Schulbus kam wegen seines Einstiegs für Anne nicht in Frage. Also fuhren sie mit der Bahn. Der Weg wurde dadurch etwas weiter, aber das machte Julia nichts aus. Im Gegenteil. Für Anne würde sie alles tun.
Als Julia mit Anne den Schulhof betrat, lösten sich sofort ein paar Mädchen aus einer Gruppe, und steuerten auf sie zu. Die Mädchen begrüßten Julia fröhlich mit einer Umarmung und einem Küsschen auf die Wange. Das war hier unter den Mitschülerinnen so üblich. Anne fand es als positives Zeichen.
"Du bist also Anne", sagte das eine Mädchen freundlich zu ihr. Herzlich willkommen in unserer Gruppe. Ach übrigens, ich bin Stephanie. Aber du kannst mich Steffi nennen." Die anderen Mädchen stellten sich Anne auf die gleiche Weise vor.
"Das fängt ja super an", dachte sich Anne, als auch schon der Schulgong ertönte, und die Schüler in ihre Klassen rief.
Der Klassenlehrer stellte Anne den anderen Mitschülern vor, und erklärte in kurzen Sätzen die Sachlage. Dann wies er ihr einen Platz neben Julia zu.
Anne war überrascht. Sie wurde von jedem sofort akzeptiert. Keiner mokierte sich über ihren Rollstuhl. Und keiner stellte ihr neugierige Fragen. Weshalb und wieso.
Der Lehrstoff an der neuen Schule war ein ganz anderer als in ihrer alten Schule. Aber damit hatte sie schon gerechnet. Es dauerte zwei drei Tage, dann hatte sie sich hinein gearbeitet. Die Lehrer hatten ihre Freude mit ihr.
Anne war eine sehr aufmerksame und fleißige Schülerin. Die neue Schule gefiel ihr. Am liebsten wäre sie für immer hier geblieben. Aber das war ja nun leider nicht möglich. Spätestens wenn ihre Tante wieder vollkommen gesund war, würde sie wieder zurückgehen. Doch so wie es im Moment aussah, dauerte das noch eine Weile.
Der Gesundheitszustand von Annes Tante hatte sich verschlechtert. Die behandelnden Ärzte sprachen sogar von einer Überstellung in eine Rehabilitationsklinik. Das würde einige Wochen dauern. Julias Eltern waren mit Annes Tante und ihren Ärzten in ständiger Verbindung. So waren sie immer über alles informiert. Auch Anne telefonierte regelmäßig mit ihrer Tante und versicherte ihr, dass es ihr gut ginge und sie sich keine Sorgen machen müsste. Sie erzählte auch von der neuen Schule, von den Mitschülern die alle so nett zu ihr waren, und dass sie sich bei Julias Eltern sehr wohl fühlte.
 
Die Zeit verging wie im Flug. Zwei Wochen war sie nun in der neuen Schule und hatte sich schon voll eingelebt. Sie dachte nur noch selten an die kleine Dorfschule und ihre Mitschüler.
Ihr neues Zuhause, auch wenn es nur vorübergehend war, gefiel ihr. Anne hatte nie das Gefühl nur zu Besuch da zu sein. Nein. Es war, als hätte sie schon immer hier gelebt.
Die zwei Wochen Osterferien waren für Anne ein Traum. Jeden Tag schlafen solange sie wollte, mit Julia gemütlich frühstücken, und dann in die Innenstadt zum bummeln. Hin und wieder traf man sich mit ein paar Mädchen aus der Klasse zum Eis essen oder einfach nur um im Stadtpark zu sitzen und sich unterhalten. Anne hatte sich in kürzester Zeit total verändert. Sie war auf dem besten Wege ein Stadtkind zu werden. Für sie war das ein großer Vorteil. Auf diese Weise wurde ihr Selbstbewusstsein gestärkt, und sie konnte sich in Selbstständigkeit üben. Inzwischen hatte sie auch gelernt, ihren Rollstuhl den sie über alles hasste, anzunehmen. Er gehörte einfach zu ihr.
Annes Veränderung, war eine Folge des neuen Umfeldes in dem sie sich bewegte. Und obwohl Julia und Anne Tag und Nacht zusammen waren, verstanden sie sich so gut wie seit dem ersten Tag. Jede von ihnen war froh darüber, dass es die Andere gab. Ebenso erging es Julias Eltern. Sie hatten schon längst bemerkt, dass der Umgang mit Anne ihrer Tochter gut tat.
 
Inzwischen waren einige Wochen vergangen. Anne hatte sich zu einer Musterschülerin entwickelt. Ihre Tante sollte bald entlassen werden. Die Ärzte und Therapeuten hatten ihr Bestes gegeben, aber sie würde nie mehr ganz gesund werden. In Zukunft könne sie sich nur noch mit einer Gehhilfe fortbewegen. Außerdem würde sie eine Haushaltshilfe benötigen.
Nun war guter Rat teuer. Was sollte mit Anne geschehen? Sie konnte nicht ewig bei Julias Eltern bleiben. Der Gedanke, dass sie in Zukunft das Mädchen nicht mehr versorgen könne, und Anne ihr deshalb weggenommen würde, brachte Martha fast um den Verstand. Der Sturz kreiste und kreiste in ihrem Kopf. Sie stellte sich immer wieder dieselbe Frage. "Warum bin ich damals nicht im Haus geblieben? Warum musste ich so unglücklich stürzen?" Aber sie fand keine Antwort. Sie wusste nur eines mit Sicherheit. Wenn Anne in ein Waisenhaus käme, dann wäre es alleine ihre Schuld. Mit dieser Schuld würde sie nicht leben können. Doch einen kleinen Hoffnungsschimmer hatte sie noch.
Wenige Tage nach Marthas Heimkehr, rief sie bei Julias Eltern an und bat um ein Gespräch. Es sollte aber vorerst ohne Anne stattfinden. Sie einigten sich auf das kommende Wochenende.
Da in Julias Familie der Vorsatz galt immer über Alles zu sprechen, wurde Anne natürlich zumindest für die Zeit in der sie bei ihnen lebte, mit einbezogen. Julias Eltern wussten wie es wirklich um Marthas Gesundheit stand. Von daher konnten sie sich vorstellen, dass es bei diesem Gespräch um Annes Zukunft ging. So beschlossen sie, sich alles was Martha zu sagen hatte in Ruhe anzuhören, aber dann Anne in das Gespräch mit einzubeziehen. Man kam überein, dass Julias Eltern schon sehr früh am Morgen fahren würden. Die Mädchen sollten erst einmal ausschlafen, dann mit dem Zug nachkommen.
 
Martha sah nicht gut aus. Sie war stark abgemagert, und das Gehen fiel ihr trotz Gehhilfe ausgesprochen schwer.
"Danke", sagte sie, "dass sie so schnell gekommen sind." "Was ist denn los Martha? Geht es um Anne", fragte Julias Vater teilnahmsvoll.
"Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Ich bin nicht mehr in der Lage mich um das Kind zu kümmern." Zusammen gesunken saß sie auf dem Stuhl. Dann fuhr sie fort:
"Damals, nach dem schrecklichen Unfall habe ich das Sorgerecht und damit die Verantwortung für Anne übernommen. Ich konnte doch nicht zulassen, dass das arme Kind in ein Waisenhaus kommt. Und jetzt kann ich meine Verpflichtung nicht mehr erfüllen. Wenn das Jugendamt davon erfährt, werden sie mir Anne wegnehmen. Bitte helfen sie uns." Martha hatte die Hände vors Gesicht geschlagen und weinte bitterlich. Julias Mutter versuchte sie zu beruhigen und legte die Hand auf ihre Schulter.
"Bitte Martha. Sie dürfen sich nicht so aufregen. Das schadet ihnen doch nur. Aber was meinen sie damit, wir sollen ihnen helfen?" Martha sah sie hoffnungsvoll an.
"Ich meine, Anne die fühlt sich doch so wohl bei ihnen. Ach nein. Bitte entschuldigen sie. Das war nur so ein Gedanke von mir." "Wenn ich sie richtig verstanden habe", warf Julias Vater ein, "dann hätten sie gerne, dass wir Anne als Pflegekind annehmen. Habe ich Recht?" "Ja. Das wäre eine wunderbare Lösung." Martha atmete aus. Nun war es ausgesprochen.
Julias Eltern war der Gedanke nicht unrecht. Ein zweites Kind wäre auch für Julia von Vorteil. Noch dazu es sich um ihre beste Freundin handelte. Seit Anne bei ihnen lebte, war Julia immer gut gelaunt. Es hatte in der Vergangenheit nicht das geringste Problem gegeben.
"Also gut", sagte Julias Vater. "Wir werden versuchen, Anne als Pflegekind zu bekommen.
Aber zuerst müssen wir mit ihr darüber sprechen. Wir können das nicht über Annes Kopf weg entscheiden." Es war schon Nachmittag als die Mädchen im Dorf ankamen. Auf dem Weg zu ihrer Tante meinte Anne:
"Ich weiß nicht. Ich habe kein gutes Gefühl. Wer weiß was meine Tante mit deinen Eltern besprochen hat.
"Wird schon nicht so schlimm werden", antwortete Julia.
Anne erschrak als sie ihre Tante so sah.
"Was ist mit dir Tante? Bist du noch so krank? Der Sturz ist doch schon so lange her." "Ach Kind." Sie streichelte Anne übers Haar. Aber sie konnte nicht weiter sprechen. Julias Vater übernahm das Wort.
"Kinder kommt her. Julia setz dich. Anne, ich stelle dir jetzt ein paar Fragen. Und ich bitte um eine ehrliche Antwort." Anne kam das alles sehr komisch vor. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen.
"Wie gefällt es dir eigentlich in der neuen Schule?" Anne überlegte kurz.
"Mir gefällt es besser als hier."
"Fühlst du dich bei uns wohl", fuhr er fort, "oder möchtest du in dein Dorf zurück?" Anne erschrak und fragte mit leiser Stimme:
"Ach bitte kann ich nicht noch bleiben? Wenigstens bis es meiner Tante wieder besser geht", fügte sie traurig hinzu.
Angespannt verfolgte Julia das Gespräch. Dann schaltete sich ihre Mutter ein:
"Deiner Tante wird es auch in Zukunft nicht viel besser gehen Anne. Deshalb wollen wir, natürlich nur wenn du damit einverstanden bist, dich als Pflegekind für immer bei uns aufnehmen." Was war nun los? Anne glaubte sich verhört zu haben. Unsicher sah sie ihre Tante an.
"Ja Anne. Du hast richtig verstanden. Es tut mir so schrecklich leid. Aber ich kann mich nicht mehr so um dich kümmern, wie es sein sollte." Anne musste hart schlucken. Damit hatte sie nicht gerechnet. Die Gedanken rasten durch ihren Kopf. Dann streckte sie sich, sah Julias Eltern fest ins Gesicht und sagte:
"Ich würde sehr gerne für immer bei euch sein." Die Anspannung fiel von ihr ab. Sie lachte und weinte gleichzeitig.
"Ist das wirklich war? Ihr wollt mich wirklich annehmen?" "Aber sicher doch", lachte Julias Mutter. "Wir haben ja lange genug geübt." Anne lachte Julia an und meinte:
"Was sagst du dazu. Ich bin doch dann so etwas Ähnliches wie deine Schwester. Oder?" Julia freute sich genauso. "Ja natürlich. So etwas Ähnliches. Auf jeden Fall, können wir jetzt immer zusammen sein." "Du musst mir aber etwas versprechen", sagte Julias Vater. Anne sah ihn an.
"Ja, was soll das sein? Aber egal ich verspreche Alles", lachte sie.
"Ich will", fuhr er fort, dass du eine Therapie machst. Denn wenn du deine Angst vor dem Autofahren nicht verlierst, können wir nie mehr in Urlaub fahren." Er zwinkerte ihr zu und lachte dabei.
"Oh, da muss ich aber wirklich etwas dagegen tun", scherzte sie glücklich.
Dann wandte sie sich an ihre Tante.
"Bitte sein nicht traurig Tante. Ich verspreche, dass ich dich so oft wie möglich besuchen werde." Beim Abschied am nächsten Tag, versprachen Julias Eltern mit Martha in Verbindung zu bleiben. So würde sie stets wissen, was Anne so macht und wie es ihr ging.
Julia und Anne mussten natürlich mit den Zug zurückfahren.
"Ist es nicht seltsam Anne, wie innerhalb von ein paar Stunden sich das ganze Leben ändern kann", sinnierte Julia.
"Ja stimmt. Du hast Recht", antwortete Anne. "Ich verrate dir ein Geheimnis Julia. Für mich ist heute ein heimlicher Traum in Erfüllung gegangen." Zwei Wochen später waren alle Formalitäten erledigt. Anne war das glücklichste Mädchen der Welt. Endlich hatte auch sie eine Familie.
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