Nun gut. Man kann nicht alles haben.
Es lief ja auch sonst alles ausgesprochen erfreulich. Die
Besuchszahlen auf der Internetzseite »Führerhauptquartier«
erforderten unablässig mehr technische Ressourcen, die Anfragen für
Interviews häuften sich, und auf Empfehlung von Sensenbrink und der
Dame Bellini war der Besuch bei den »nationaldemokratischen«
Rohrkrepierern zu einer Sondersendung verarbeitet worden, die direkt
in die enorme Nachfrage hinein ausgestrahlt werden sollte.
Am Ende dieses Tages war ich tatsächlich bereit, mit Herrn
Sawatzki erneut anzustoßen, vielleicht konnte er dazu sogar noch
etwas von dem sehr angenehmen Bellini-Getränk herbeizaubern.
Doch leider war Herr Sawatzki – obwohl er das Büro noch nicht
verlassen haben konnte – nicht aufzufinden. Und wie ich in meinem
Arbeitszimmer feststellen konnte: auch das Fräulein Krömeier nicht.
Ich beschloss, die beiden nicht zu suchen. Diese Stunde war die
Stunde der Sieger, zu denen auch Herr Sawatzki gehörte, der ja
wahrlich einen nicht unbeträchtlichen Teil zum Triumphe beigetragen
hatte. Und niemand weiß besser, welche Ausstrahlung der
siegestrunkene Krieger auf eine junge Frau hat. In Norwegen, in
Frankreich, in Österreich sind unseren Soldaten die Herzen nur so
zugeflogen. Ich bin sicher, allein in den Folgewochen nach unserem
Einmarsche in jene Länder sind vier bis sechs Divisionen gezeugt
worden, aus den Lenden erstklassiger Blutsträger. Was hätten wir
neue Soldaten bekommen, wenn die ältere, nicht ganz so blutreine
Generation dem Gegner noch lächerliche zehn, fünfzehn Jahre lang
standgehalten hätte!
Die Jugend ist unsere Zukunft. Weshalb ich mit der Dame Bellini und
einem wieder einmal sehr sauren Glase Schaumwein vorlieb nahm.