Es gab einmal einen Bürger in dem kleinen Örtchen Schilda, der wollte seinen Sohn tatsächlich zur Schule schicken. Allerdings war der „Junge“ schon 30 Jahre alt.
Gemeinsam machten sich die beiden also auf den Weg zum Lehrer. Und der hatte auch nichts gegen den Unterricht, sagte aber gleich, dass er den Sohn trotz seines Alters genau so behandeln werde wie jedes andere Kind auch.
„So soll es sein“, sagte der Vater und fragte gleich, wann er denn den Jungen denn wieder abholen könne.
„Das kommt darauf an, wie viel dein Sohn lernen soll“, antwortete der Lehrer.
„Es reicht, wenn er so schlau ist wie du“, sagte der Vater. Das pikierte den Lehrer nun doch ein wenig, aber er wiederholte seine Frage.
„Na“, sagte da der Mann, „der Junge kann so lange zur Schule gehen wie eurer Hufschmied benötigt, um mein Pferd neu zu beschlagen.“
Da staunte der Lehrer nicht schlecht: „Selbst wenn ich das Wissen in deinen Sohn hineinprügeln würde, in so kurzer Zeit schaffe selbst ich das nicht. Dein Junge muss mindestens ein Jahr lang zur Schule gehen.“
Da nahm der Mann seinen Sohn bei der Hand und verließ das Schulzimmer. „Dass das Lernen weh tut, weiß ich. Dass es Geld kostet auch. Aber ein Jahr. Nein, die Zeit ist mir zu schade. Dann soll das Kind so dumm bleiben wie der Vater.“