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Trotzkopf als Grossmutter-9

时间:2022-08-24来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Trotzkopf als Grossmutter
Die Mädchen baten Großmutter Ilse, nach dem Mittagessen das Haus mit ihnen zu besehen, ehe es endgültig gemietet wurde. onkel Heinz, der sich erkundigen wollte, ob die Reisenden gut geschlafen hätten, schloß sich ihnen an. Beide waren höchst befriedigt, Ilse, weil das Haus nur ein Viertelstündchen von ihrer Wohnung entfernt lag, und der Professor, weil die Zimmer so geräumig, hoch und luftig waren. In heiterer, fast ausgelassener Stimmung durchschritten und besichtigten sie sämtliche Räume, und die Mädchen erzählten schon, wie sie alles einrichten wollten, als Ilse plötzlich erschrocken ausrief:
 
„Aber Kinder, wann geht ihr denn zu eurer Tante Elisabeth?“
 
Der kleine Karl schnitt Irma ein Gesicht, daß sie losprustete, Agnes sonniges Antlitz trübte sich und Maud sagte:
 
„Aber Großmama, dazu haben wir doch vor der Hand keine Zeit; es eilt auch nicht.“
 
„Doch, liebes Kind; sie ist die einzige Schwester deines Vaters.“
 
„Papa konnte Tante Elisabeth nie leiden; er machte sich nichts aus ihren Briefen,“ ergänzte Karl.
 
„Und doch hat er sicher gesagt, daß ihr gleich nach eurer Ankunft sie besuchen sollt,“ beharrte Ilse. „Was meinen Sie, onkel Heinz?“
 
„Ach, was sollen die Kinder bei so 'ner langweiligen alten Jungfer?“
 
„Siehst du wohl, Großmama! onkel Heinz muß es doch wissen,“ riefen die Mädchen wie aus einem Munde.
 
„Nein, onkel Heinz weiß es nicht,“ erklärte Ilse bestimmt, dem Professor einen unzufriedenen Blick zuwerfend. „Denken Sie doch, wie einsam Tante Elisabeth ist! Seit dem Tode eurer Großmutter, der alten Frau Rosi Müller, lebt sie ganz allein. Nun sind die Kinder ihres einzigen Bruders aus Amerika gekommen, und es würde mehr als unartig und herzlos sein, wenn ihr sie nicht aufsuchen wolltet.“
 
„Großmama hat recht,“ pflichtete Maud bei, „morgen früh wollen wir zu ihr gehen.“
 
„Ich geh' aber nicht mit,“ rief Irma, „ich hab' keine Lust, getadelt zu werden wie ein kleines Kind. Jedesmal, wenn ich zu Fräulein Müller komme, muß ich anzügliche Bemerkungen hören, bald über meine Frisur, dann über meine Toilette, ja, einmal hat sie sich sogar herausgenommen mir zu sagen, daß du mich verziehst, Großmama.“
 
„Da hat sie aber vollkommen recht,“ stimmte Ilse lachend zu. „Du wirst mitgehen, Irma, schon um deinen Cousinen den Weg zu zeigen.“
 
„Ja,“ flüsterte Agnes, „komm nur mit, nachher lachen wir zusammen über die ‚old maid‘.“
 
Das Haus wurde gemietet, und während des ganzen übrigen Nachmittags und Abends stellten die Mädchen lange Listen von allem auf, was sie zur Einrichtung brauchten, denn sie wollten so bald wie möglich mit ihren Einkäufen beginnen. —
 
Pastor Adolf Müller war ungefähr sechs Jahre, nachdem sein Sohn Fritz sich mit Marianne Gontrau verheiratet hatte und nach San Franzisko gezogen war, gestorben. Rosi und ihre einzige Tochter Elisabeth hatten das freundliche Pfarrhaus verlassen müssen und waren nach einem andern Stadtteil übergesiedelt. Dort hatten sie eine Wohnung ganz nach ihrem Geschmack gefunden — ein düsteres, ziemlich großes Haus mit zwei Stockwerken, einem langen Korridor und einer Küche. Die dunkel tapezierten Zimmer wurden mit schweren, massiven Mahagonimöbeln ausgestattet. Rosi liebte helle Farben und neumodisches Mobiliar nicht, und Elisabeth teilte ihren Geschmack. Die Schränke, Tische und Stühle waren so glänzend poliert, daß ein Spiegel überflüssig schien, obgleich einer in schwarzem Rahmen über dem Kamin hing. Nirgends war ein Stäubchen zu entdecken, und alles stand fein säuberlich an der Wand in Reih und Glied, denn Rosi ärgerte sich über die verrückte Sitte, im Salon alles bunt durcheinander zu stellen. Die Kissen und gepolsterten Sitze der Sessel und Sophas waren mit riesigen gefältelten Schonern bedeckt, denn die beiden Damen, die wenig ausgingen, sich außer in der Kirche nie an öffentlichen Orten zeigten und selten Besuch bei sich sahen, beschäftigten sich vorzugsweise mit Handarbeiten. Durch die Heirat der Kinder wurde der Umgang mit der Familie Gontrau aufrecht erhalten, da aber auf beiden Seiten keine große Sympathie herrschte, nahm der Verkehr auch im Laufe der Jahre nicht zu. Rosi billigte es nicht, daß Ilses älteste Tochter Ruth einen Künstler geheiratet hatte, daß sie selbst Konzerte gab und viel mit Künstlern, ja sogar mit Schauspielern verkehrte. Leo und Ilse ertrugen Rosis beschränkte Ansichten um der Kinder willen, hüteten sich aber vor einem intimen Umgang. 
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