Es war keine kleine Aufgabe, die zwei- oder dreitausend markanten Gestalten einer Zeit zu schildern; denn diese Summe von Typen enthält schließlich jede Generation, und auch die ›Menschliche Komödie‹ wird sie umfassen. Diese Anzahl von Gestalten, von Charakteren, die Fülle von Existenzen verlangte Rahmen und, man verzeihe mir den Ausdruck, Galerien. Daher die so natürlichen, schon bekannten Einteilungen meines Werkes in Szenen aus dem Privatleben, aus dem Provinzleben, aus dem Pariser Leben, aus dem Leben der Politik, aus dem Soldatenleben und dem Landleben. In diese sechs Bücher sind all die Sittenstudien verteilt, die die allgemeine Geschichte der Gesellschaft bilden, die Sammlung aller ›facta und gesta‹, wie unsere Vorfahren gesagt hätten. Diese sechs Bücher entsprechen übrigens allgemeinen Ideen. Ein jedes hat seinen Sinn und seine Bedeutung, und es gestaltet eine Epoche des menschlichen Lebens. Ich will hier wiederholen, wenn auch in aller Kürze, was Felix Davin, ein junges Talent, das den schönen Künsten durch einen vorzeitigen Tod entrissen wurde, schrieb, nachdem er sich über meinen Plan erkundigt hatte. Die Szenen aus dem Privatleben geben die Kindheit und die Jugend mit ihren Fehltritten, wie die Szenen aus dem Provinzleben das Alter der Leidenschaften, der Berechnungen, der Interessen und des Ehrgeizes geben. Die Szenen aus dem Pariser Leben endlich zeigen das Gemälde der Neigungen, der Laster und all der Zügellosigkeiten, wie sie die den Hauptstädten eigenen Sitten entwickeln, denn dort begegnen einander der Gipfel des Guten und der Gipfel des Bösen. Jeder dieser drei Teile hat seine Lokalfarbe: Paris und die Provinz, dieser soziale Gegensatz hat ihre ungeheuren Hilfsquellen erschlossen. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Hauptereignisse des Lebens formulieren sich nach Typen. Es gibt Situationen, die in allen Existenzen wiederkehren, typische Entwicklungsphasen; und darin genau zu sein gehört zu meinen am eifrigsten erstrebten Zielen. Ich habe auch versucht, von den verschiedenen Gegenden unseres schönen Landes einen Begriff zu geben. Mein Werk hat seine Geographie, wie es seine Genealogie und seine Familien hat, seine Orte und seine Dinge, seine Personen und seine Tatsachen; wie es auch seine Heraldik besitzt, seine Adligen und seine Bürger, seine Handwerker und seine Bauern, seine Politiker und seine Dandys und sein Heer, kurz, seine Welt.