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Alaeddin und die Wunderlampe-10

时间:2021-12-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Alaeddin und die Wunderlampe
Alaeddins Mutter ging mit um so größerer Freude nach Hause, als sie es im Anfang wegen ihres Standes für unmöglich gehalten hatte, Zutritt beim Sultan zu erlangen, und nun war ihr statt einer beschämenden abschlägigen Antwort, die sie erwarten mußte, ein so günstiger Bescheid zuteil geworden. Als Alaeddin seine Mutter zurückkommen sah, schloß er aus zwei Sachen auf eine gute Botschaft: erstens, weil sie früher als gewöhnlich kam, und zweitens, weil ihr Gesicht vor Freude glänzte.[50] »Ach, meine Mutter!« rief er ihr entgegen, »darf ich hoffen oder soll ich aus Verzweiflung sterben?« Sie legte ihren Schleier ab, setzte sich neben ihn und sagte dann zu ihm: »Lieber Sohn, um dich nicht lange in Ungewißheit zu lassen, will ich dir gleich zum voraus sagen, daß du nicht ans Sterben zu denken brauchst, sondern im Gegenteil alle Ursache hast, gutes Mutes zu sein.« Hierauf erzählte sie ihm, wie sie vor allen andern Zutritt erhalten, und welche günstige Antwort sie aus des Sultans eigenem Munde erhalten habe. Sie fügte hinzu: aus dem ganzen Benehmen des Sultans habe sie entnehmen können, daß das Geschenk einen überaus mächtigen Eindruck auf sein Gemüt gemacht und ihn zu dieser huldreichen Antwort bestimmt habe.
 
Als Alaeddin diese Nachricht hörte, hielt er sich für den glücklichsten aller Sterblichen. Er dankte seiner Mutter für die viele Mühe, und obwohl ihm bei seinem ungeduldigen Verlangen nach dem Gegenstande seiner Liebe drei Monate entsetzlich lang erschienen, so nahm er sich doch vor, mit Geduld zu warten und auf das Wort des Sultans zu bauen, das er für unverbrüchlich hielt. Indes zählte er in Erwartung des ersehnten Zieles nicht bloß Wochen, Tage und Stunden, sondern selbst Minuten, und es waren ungefähr zwei Monate verflossen, als seine Mutter eines Abends die Lampe anzünden wollte und merkte, daß kein Öl mehr im Hause war. Sie ging aus, um welches zu kaufen, und als sie in die Stadt hinein kam, fand sie, daß alles festlich geschmückt war. Die Kaufläden waren geöffnet, man schmückte sie mit Blumenkränzen und machte Anstalt zu festlichen Beleuchtungen, wobei es jeder dem andern an Pracht und Glanz zuvorzutun suchte, um seinen Eifer an den Tag zu legen. Auf allen Gesichtern strahlte Freude und Fröhlichkeit, sogar die Straßen waren mit Hofbeamten in Festkleidern angefüllt, die auf reichgeschmückten Pferden saßen und von einer großen Menge Bedienten zu Fuß umgeben waren. Sie fragte den Kaufmann, bei dem sie ihr Öl kaufte, was dies alles zu bedeuten habe. »Woher kommst denn du, liebe Frau?« gab ihr dieser zur Antwort; »weißt du allein nicht, daß der Sohn des Großveziers heute abend die Prinzessin Bedrulbudur, Tochter des Sultans, heiratet? Sie wird bald aus dem Bade kommen und die vornehmen Herren, die du hier siehst, haben sich versammelt,[51] um sie nach dem Palast zu geleiten, wo die Feierlichkeit vor sich gehen soll.«
 
Alaeddins Mutter wollte nichts mehr hören. Sie lief so eilig nach Hause, daß sie fast atemlos ankam. »Ach!« rief sie ihrem Sohne, der auf nichts weniger, als auf eine solche unangenehme Nachricht gefaßt war, entgegen, »für dich ist alles verloren. Du zähltest auf das schöne Versprechen des Sultans, aber es wird nichts daraus.« Alaeddin erschrak über die Maßen und antwortete: »Liebe Mutter, warum sollte mir denn der Sultan sein Versprechen nicht halten? woher weißt du das?« – »Heute abend noch,« versetzte die Mutter, »heiratet der Sohn des Großveziers die Prinzessin Bedrulbudur im Palaste.« Sie erzählte ihm hierauf, wie sie es erfahren hatte, und teilte ihm so genau die einzelnen Umstände mit, daß er nicht mehr daran zweifeln konnte. Bei dieser Nachricht war Alaeddin wie vom Blitze getroffen. Jeder andere als er wäre seinem Kummer erlegen, aber eine geheime Eifersucht weckte die Tätigkeit seines Geistes bald wieder. Er gedachte jetzt der Lampe, die ihm bisher so nützlich gewesen, und ohne mit leeren Worten gegen den Sultan, den Großvezier oder den Sohn dieses Ministers zu eifern, sagte er bloß: »Liebe Mutter, der Sohn des Großveziers ist heute nacht vielleicht nicht so glücklich, als er hofft. Ich will einen Augenblick auf mein Zimmer gehen, bereite du indes das Abendessen.«
 
Alaeddins Mutter begriff wohl, daß ihr Sohn von der Lampe Gebrauch machen wollte, um die Heirat des Sohnes des Großveziers womöglich zu hintertreiben, und sie täuschte sich nicht. Alaeddin nahm, sobald er in seinem Zimmer war, die Wunderlampe, die er seit der Erscheinung des Geistes, der seiner Mutter so großen Schrecken eingejagt, hierher gebracht hatte, und rieb sie an derselben Stelle, wie früher. Alsbald erschien der Geist und sprach zu ihm: »Was willst du? ich bin bereit dir zu gehorchen als dein Sklave und als Sklave aller derer, die die Lampe in der Hand haben, sowohl ich als alle andern Sklaven der Lampe.« – »Höre,« sagte Alaeddin, »du hast mir bisher zu essen gebracht, so oft ich dessen bedurfte, jetzt aber habe ich dir einen Auftrag von weit höherem Belang zu erteilen. Ich habe bei dem Sultan um die Prinzessin Bedrulbudur anhalten lassen. Er hat sie mir versprochen und nur einen Aufschub von drei Monaten[52] verlangt. Statt aber sein Wort zu halten, vermählt er sie heute abend noch vor Ablauf der Frist mit dem Sohne des Großveziers. Ich habe es soeben erfahren und die Sache ist ganz gewiß. Nun verlange ich von dir, daß du Bräutigam und Braut, sobald sie sich zu Bette gelegt haben, wegtragest und alle beide in ihrem Bette hierher bringst.« – »Mein Gebieter,« antwortete der Geist, »ich werde dir gehorchen. Hast du sonst noch etwas zu befehlen?« – »Für den Augenblick nichts,« erwiderte Alaeddin und der Geist verschwand.
 
Alaeddin ging wieder zu seiner Mutter zurück und speiste so ruhig, wie sonst, mit ihr zu Abend. Nach dem Essen sprach er eine Weile mit ihr über die Vermählung der Prinzessin, wie über eine Sache, die ihn garnicht bekümmerte. Sodann ging er auf sein Zimmer zurück, damit seine Mutter ungestört zu Bett gehen konnte. Er selbst legte sich indessen nicht nieder, sondern erwartete die Rückkunft des Geistes und die Vollziehung seines Befehles.
 
Indessen waren im Palast des Sultans mit ungeheurer Pracht alle Anstalten zur Vermählungsfeier der Prinzessin getroffen worden, und die Festlichkeiten und Lustbarkeiten dauerten bis in die Nacht. Als alles vorüber war, entfernte sich der Sohn des Großveziers unbemerkt auf ein Zeichen, das ihm der Oberste von den Verschnittenen der Prinzessin gab, der ihn auch nach der Wohnung der Prinzessin und in das Gemach führte, wo das Brautbett bereitet war. Er legte sich zuerst nieder. Bald darauf brachte die Sultanin in Begleitung ihrer Frauen und der Frauen ihrer Tochter die Braut herein. Nach der Sitte aller Neuvermählten sträubte sie sich heftig. Die Sultanin half sie auskleiden, legte sie wie mit Gewalt ins Bett, umarmte sie, wünschte ihr eine gute Nacht und entfernte sich dann mit allen ihren Frauen. Die letzte, die hinausging, schloß die Türe hinter sich zu.
 
Kaum war die Türe verschlossen, als der Geist, ein treuer Sklave der Lampe und pünktlicher Vollzieher aller Befehle ihrer Besitzer, ohne dem jungen Gatten Zeit zu lassen, seine Neuvermählte auch nur ein wenig zu liebkosen, zum großen Erstaunen beider das Bett, worin sie lagen, nahm und in einem Augenblick in Alaeddins Zimmer trug.
 
[53]Alaeddin, der diesen Augenblick voll Ungeduld erwartet hatte, duldete nicht, daß der Sohn des Großveziers bei der Prinzessin liegen blieb. »Nimm diesen jungen Ehemann,« sagte er zu dem Geist, »sperre ihn ins heimliche Gemach, und komm morgen früh etwas vor Tagesanbruch wieder.« Sogleich nahm der Geist den Sohn des Großveziers im bloßen Hemd aus dem Bett, brachte ihn an den bezeichneten Ort und ließ ihn daselbst, nachdem er einen Dunst auf ihn gehaucht hatte, den er vom Wirbel bis zur Zehe spürte, und der ihn hinderte, sich von der Stelle zu rühren.
 
So groß nun auch Alaeddins Liebe zur Prinzessin Bedrulbudur war, so führte er doch, sobald er sich mit ihr allein sah, keine langen Reden, sondern sagte bloß in sehr zärtlichem Tone zu ihr: »Fürchte nichts, geliebte Prinzessin; du bist hier in Sicherheit, und so gewaltig auch die Liebe ist, die ich für deine Schönheit und deine Reize empfinde, so werde ich doch nie die Schranken der tiefen Ehrfurcht überschreiten, welche ich dir schulde. Wenn ich,« fügte er hinzu, »gezwungen worden bin, zu diesen äußersten Maßregeln zu greifen, so geschah dies nicht in der Absicht, dich zu beleidigen, sondern ich wollte nur einen ungerechten Nebenbuhler verhindern, dem Versprechen, das der Sultan, dein Vater, mir gegeben, zuwider dich in Besitz zu nehmen.« Die Prinzessin, die von all diesen Umständen nichts wußte, achtete nicht sehr auf Alaeddins Worte und vermochte ihm nichts zu erwidern. Der Schrecken und das Erstaunen über dieses überraschende und unerwartete Abenteuer hatte sie in einen solchen Zustand versetzt, daß Alaeddin ihr kein einziges Wort entlocken konnte. Alaeddin ließ es indes nicht dabei bewenden; er entkleidete sich und legte sich an die Stelle des Sohnes des Großveziers, indem er der Prinzessin den Rücken kehrte, zugleich aber die Vorsicht gebrauchte, einen Säbel zwischen die Prinzessin und sich zu legen, zum Zeichen, daß er damit bestraft zu werden verdiente, wenn er sich gegen ihre Ehre vergehen sollte.
 
Alaeddin war damit zufrieden, seinen Nebenbuhler des Glücks beraubt zu haben, das er in dieser Nacht zu genießen hoffte, und schlief ganz ruhig. Anders die Prinzessin Bedrulbudur: sie hatte in ihrem Leben noch keine so verdrießliche und unangenehme[54] Nacht zugebracht, und wenn man den Ort und den Zustand bedenkt, in dem der Geist den Sohn des Großveziers verlassen hatte, so wird man sich leicht denken können, daß sie für den jungen Ehemann noch viel betrübter war.
 
Am andern Morgen brauchte Alaeddin nicht erst die Lampe zu reiben, um den Geist herbeizurufen. Er kam zur bezeichneten Stunde wieder und sagte zu Alaeddin, während dieser sich ankleidete: »Hier bin ich, was hast du mir zu befehlen?« – »Geh,« antwortete Alaeddin, »hole den Sohn des Großveziers, lege ihn wieder in dies Bett und trage ihn nach dem Palast des Sultans an denselben Ort zurück, wo du ihn genommen hast.« Der Geist löste den Sohn des Großveziers von seinem Posten ab und Alaeddin nahm, als er zurückkam, seinen Säbel wieder. Jener legte den jungen Ehemann neben die Prinzessin und trug das Brautbett in einem Augenblick nach demselben Gemach des königlichen Palastes zurück, wo er es geholt hatte. Zu bemerken ist noch, daß der Geist weder von der Prinzessin noch dem Sohne des Großveziers gesehen wurde; seine abscheuliche Gestalt hätte sie leicht vor Schrecken töten können. Ebensowenig hörten sie die Gespräche zwischen Alaeddin und ihm, sondern bemerkten bloß die Bewegungen des Bettes und ihre Versetzung von einem Ort an einen andern; dies allein konnte ihnen schon genug Schrecken einjagen, wie sich leicht denken läßt.
 
Kaum hatte der Geist das Brautbett wieder an seinen Ort gestellt, als der Sultan, der gern erfahren hätte, wie die Prinzessin, seine Tochter, ihre Hochzeitsnacht zugebracht, ins Zimmer trat, um ihr guten Morgen zu wünschen. Der Sohn des Großveziers, der die ganze Nacht in der Kälte hatte stehen müssen und noch keine Zeit gehabt hatte, sich zu erwärmen, stand, als die Türe geöffnet wurde, sogleich auf und ging in das Vorzimmer, wo er sich den Abend zuvor entkleidet hatte. 
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