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Alaeddin und die Wunderlampe-5

时间:2021-12-22来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Alaeddin und die Wunderlampe
So sprechend, zog der afrikanische Zauberer einen Ring von seinem Finger und steckte ihn an einen Finger Alaeddins. Dies,[20] sagte er zu ihm, sei ein Verwahrungsmittel gegen alles Unglück, das ihm begegnen könnte, wofern er nur seine Vorschriften genau befolgte. »So gehe denn, mein Sohn,« fügte er hinzu, »steige dreist hinab; dann haben wir beide für unser ganzes Leben Geld in Menge.«
 
Alaeddin hüpfte leichtfüßig in die Höhle hinein und stieg die Stufen hinab. Er fand die drei Säle, die ihm der afrikanische Zauberer beschrieben hatte. Ohne zu verweilen ging er durch den Garten, stieg die Terrasse hinan, nahm die brennende Lampe aus der Nische, warf den Docht und die Flüssigkeit zu Boden, steckte sie in seinen Busen und ging die Terrasse wieder hinab. Im Garten verweilte er beim Anschauen der Früchte. Da gab es weiße, hellleuchtende und wie Kristall durchsichtige; rote, teils dunkel, teils hell; grüne, blaue, violette, gelbliche, und so von allen möglichen Farben. Die weißen waren Perlen, die hellleuchtenden und durchsichtigen Diamanten, die dunkelroten Rubine, die hellroten Ballaßrubine, die grünen Smaragde, die blauen Türkise, die violetten Amethyste, die gelblichen Saphire. Und diese Früchte waren alle so groß und vollkommen, daß man auf der ganzen Welt nichts Ähnliches gesehen hat. Alaeddin, der ihren Wert nicht kannte, wurde vom Anblick dieser Früchte, die nicht nach seinem Geschmack waren, schlecht erbaut; Feigen, Trauben und andere edle Obstarten, die in China gewöhnlich sind, wären ihm lieber gewesen. Er war noch nicht in jenem Alter, wo man sich auf dergleichen versteht, und so bildete er sich ein, diese Früchte seien bloß gefärbtes Glas und hätten keinen andern Wert. Gleichwohl machte ihm die Mannigfaltigkeit der schönen Farben und die außerordentliche Größe und Schönheit der Früchte Lust, von jeglicher Sorte einige zu pflücken. Er nahm daher von jeder Farbe etliche, füllte damit seine beiden Taschen und zwei ganz neue Beutel, die der Zauberer ihm zugleich mit dem Kleide gekauft hatte; und da die beiden Beutel in seinen Taschen, die schon ganz voll waren, keinen Platz mehr hatten, so band er sie auf jeder Seite an seinen Gürtel. Einige von den Früchten hüllte er auch in die Falten seines Gürtels, der von dickem Seidenstoff und doppelt gefüttert war, und befestigte sie so, daß sie nicht herabfallen konnten; auch vergaß er nicht, etliche in den Busen zwischen Kleid und Hemd zu stecken.
 
[21]Nachdem er sich so, ohne es zu wissen, mit Reichtümern beladen hatte, trat Alaeddin schnell seinen Rückzug durch die drei Säle an; stieg da wieder hinauf, wo er herabgestiegen war, und zeigte sich am Eingang der Höhle, wo der Afrikaner ihn mit Ungeduld erwartete. Sobald ihn Alaeddin erblickte, rief er ihm zu: »Lieber Oheim, ich bitte dich, reich mir die Hand und hilf mir heraus.« – »Mein Sohn,« antwortete der afrikanische Zauberer, »gib mir zuvor die Lampe, sie könnte dir hinderlich sein.« – »Verzeih, lieber Oheim,« sagte Alaeddin, »sie hindert mich nicht; ich werde sie dir geben, sobald ich oben bin.« Der afrikanische Zauberer bestand darauf, daß Alaeddin ihm die Lampe einhändigen sollte, ehe er ihn aus der Höhle herauszöge, und Alaeddin, der die Lampe mit all den Früchten, die er zu sich gesteckt, verpackt hatte, weigerte sich durchaus, sie ihm zu geben, bevor er aus der Höhle wäre. Da geriet der afrikanische Zauberer vor Ärger über die Widerspenstigkeit des jungen Menschen in schreckliche Wut, warf etwas von seinem Rauchwerk in das Feuer, das er sorgfältig unterhalten hatte, und kaum hatte er zwei Zauberworte gesprochen, als der Stein, welcher als Deckel zur Eingangsöffnung der Höhle diente, sich von selbst wieder, nebst der Erde darüber, an seine Stelle rückte, so daß alles wieder in denselben Stand kam, wie vor der Ankunft des arabischen Zauberers und Alaeddins.
 
Der afrikanische Zauberer war in der Tat kein Bruder des Schneiders Mustafa, wofür er sich ausgegeben hatte, und somit auch nicht Alaeddins Oheim. Er war wirklich aus Afrika gebürtig, und nachdem er sich etwa vierzig Jahre lang mit Zaubereien, mit der Punktierkunst, mit Räucheropfern und der Lektüre von Zauberbüchern beschäftigt hatte, war er endlich auf die Entdeckung gekommen, daß es eine Wunderlampe in der Welt gebe, deren Besitz ihn mächtiger als alle Könige der Erde machen würde. Aber obschon die Lampe sich ganz gewiß an dem bewußten Orte befand, so war es ihm doch nicht gestattet, sie selbst zu holen oder persönlich in das unterirdische Gewölbe einzutreten. Es mußte ein anderer hinabsteigen und sie ihm einhändigen. Deshalb hatte er sich an Alaeddin gewandt, den er für einen gefügigen jungen Burschen und für sehr geeignet hielt, ihm den Dienst zu leisten; dabei war er fest entschlossen,[22] sobald er die Lampe in Händen haben würde, die letzte schon erwähnte Räucherung zu tun, die Zauberworte auszusprechen, und so den armen Alaeddin seinem Geize und seiner Bosheit aufzuopfern, um an ihm keinen Zeugen zu haben.
 
Als der afrikanische Zauberer seine großen und schönen Hoffnungen auf immer gescheitert sah, blieb ihm nichts anderes übrig, als nach Afrika zurückzukehren.
 
Allem Anscheine nach war Alaeddin verloren. Aber derselbe, der ihn auf immer zu verderben glaubte, hatte nicht bedacht, daß er ihm einen Ring an den Finger gesteckt hatte, der zu seiner Rettung dienen konnte. Wirklich wurde Alaeddin durch diesen Ring, dessen Kräfte er nicht kannte, gerettet.
 
Alaeddin, der nach so vielen Liebkosungen und Geschenken auf diese Bosheit seines angeblichen Oheims keineswegs gefaßt war, befand sich in einer Bestürzung, die sich nicht beschreiben läßt. Als er sich so lebendig begraben sah, rief er tausendmal seinen Oheim und erklärte, daß er ihm die Lampe ja gerne geben wolle; allein sein Rufen war vergeblich. Endlich stieg er wieder die Treppe der Höhle hinab, um in den Garten und ins helle Tageslicht zu gelangen. Aber die Mauer, die sich ihm durch Zauber geöffnet, hatte sich indes durch einen neuen Zauber wieder geschlossen. Er tappte vorwärts, ohne eine Türe zu finden. Nun fing er aufs neue an zu schreien und zu weinen, und setzte sich endlich auf die Stufen der Höhle, ohne Hoffnung, jemals das Tageslicht wieder zu sehen, sondern mit der traurigen Gewißheit, aus dieser Finsternis in jene eines nahen Todes versetzt zu werden.
 
Zwei Tage blieb Alaeddin in diesem Zustande, ohne zu essen und zu trinken. Endlich am dritten, da er seinen Tod als unvermeidlich betrachtete, hob er die gefalteten Hände empor und rief mit völliger Ergebung in den Willen Gottes aus: »Es gibt keine Kraft und keine Macht, als bei Gott, dem Allerhöchsten und Größten!« Während er so die Hände gefaltet hatte, rieb er, ohne daran zu denken, an dem Ring, den ihm der Zauberer an den Finger gesteckt hatte, und dessen Kraft er noch nicht kannte. Alsbald stieg vor ihm ein Geist von ungeheurer Größe und fürchterlichem Ansehen, der mit seinem Kopf das oberste Gewölbe berührte, wie aus der Erde hervor und sprach folgende[23] Worte zu Alaeddin: »Was willst du? Ich bin bereit, dir zu gehorchen als dein Sklave und als Sklave aller derer, die den Ring am Finger haben, sowohl ich, als die andern Sklaven des Rings.«
 
Zu jeder andern Zeit und bei jeder andern Gelegenheit wäre Alaeddin, der an solche Erscheinungen nicht gewöhnt war, bei dem Anblick einer so außerordentlichen Gestalt von Schrecken ergriffen worden. Jetzt aber, da er einzig und allein mit der Gefahr beschäftigt war, in der er schwebte, antwortete er ohne Stocken: »Wer du auch sein magst, hilf mir aus diesem Orte, wofern es in deiner Macht steht.« Kaum hatte er diese Worte gesprochen, als die Erde sich öffnete und er sich außerhalb der Höhle befand, an der Stelle, wohin ihn der Zauberer geführt hatte.
 
Erst nach und nach gewöhnte er sich an das Tageslicht, und als er um sich blickte, war er sehr überrascht, keine Öffnung in der Erde zu sehen; es war ihm unbegreiflich, auf welche Art er so auf einmal aus ihrem Schoße hervorgekommen war. Nur an dem Flecke, wo das Reisig verbrannt worden war, erkannte er die Stelle wieder, unter der sich die Höhle befand. Als er sich hierauf gegen die Stadt hinwandte, erblickte er sie inmitten der Gärten und erkannte auch den Weg. Diesen wandelte er zurück und dankte Gott, daß er sich noch einmal auf der Welt sah, nachdem er bereits die Hoffnung aufgegeben hatte, wieder dahin zurückzukommen. So gelangte er zur Stadt und schleppte sich mit vieler Mühe bis in seine Wohnung. Als er ins Zimmer seiner Mutter trat, fiel er aus Freude über das Wiedersehen, verbunden mit der von dreitägigem Fasten herrührenden Schwäche, in eine Ohnmacht, die einige Zeit dauerte. Seine Mutter, die ihn bereits als verloren oder als tot beweint hatte, ließ es jetzt an keiner Pflege und an keinem Mittel fehlen, ihn wieder zum Leben zu bringen. Endlich erholte er sich und seine ersten Worte waren: »Liebe Mutter, vor allen Dingen bitte ich dich, gib mir zu essen; ich habe seit drei Tagen nichts über den Mund gebracht.« Seine Mutter brachte ihm, was sie gerade hatte, setzte es ihm vor und sagte: »Lieber Sohn, übereile dich ja nicht, denn es könnte dir schaden; iß ganz langsam und nach deiner Bequemlichkeit, und nimm dich wohl in acht, so heißhungrig[24] du auch bist. Ich wünsche nicht einmal, daß du mit mir sprechen sollst. Du hast immer noch Zeit, mir deine Schicksale zu erzählen, wenn du wieder hergestellt bist. Nach der großen Betrübnis bin ich getröstet, daß ich dich nur wiedersehe.«
 
Alaeddin folgte dem Rat seiner Mutter, aß langsam und ruhig, und trank ebenso. Als er fertig war fing er an, seiner Mutter zu erzählen, was ihm seit Freitag geschehen war, erzählte ausführlich, was er auf seinem Hin- und Rückwege in den drei großen Sälen, im Garten und auf der Terrasse gesehen, und wie er dort die Wunderlampe geholt habe. Zugleich zog er sie aus seinem Busen und zeigte sie seiner Mutter samt den durchsichtigen und buntfarbigen Früchten. Auch gab er ihr die zwei vollen Beutel, aus denen sie sich aber wenig machte. Gleichwohl waren diese Früchte Edelsteine, deren sonnenheller Glanz beim Schein der Lampe, welche das Zimmer erhellte, auf ihren großen Wert hätte aufmerksam machen sollen; allein Alaeddins Mutter verstand sich auf dergleichen Sachen ebensowenig wie ihr Sohn; weshalb Alaeddin sie hinter eines der Polster des Sofas schob, auf dem er saß.
 
Alaeddins Mutter hatte die Geduld, diese wunderbare und seltsame, zugleich aber für eine Mutter, die ihren Sohn trotz seiner Fehler zärtlich liebte, so schmerzliche Geschichte ohne Unterbrechung anzuhören. Nur bei den rührendsten Stellen, wo die Schändlichkeit des afrikanischen Zauberers recht ans Tageslicht kam, konnte sie ihren Abscheu nicht verbergen. Jetzt aber, da Alaeddin geendet hatte, ließ sie sich in tausend Schmähworte gegen den Betrüger aus; sie nannte ihn einen Verräter, einen Schurken, einen Unmenschen, einen Meuchelmörder, Lügner, Zauberer, einen Feind und Verderber des menschlichen Geschlechts. »Ja, mein Sohn,« fügte sie hinzu, »er ist ein Zauberer, und die Zauberer sind eine wahre Pest der Menschheit; sie haben vermöge ihrer Zaubereien und Hexereien Verkehr mit den bösen Geistern. Gott sei gelobt, der verhütet hat, daß seine entsetzliche Bosheit ihren Zweck an dir erreichte. Du bist ihm für die Gnade, die er an dir getan hat, großen Dank schuldig; dein Tod wäre unvermeidlich gewesen, wenn du dich nicht seiner erinnert und ihn um Hilfe angefleht hättest.« 
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