Anfang September 2021 hat die Hessische Landesregierung gemeinsam mit mehreren Verbänden eine Vereinbarung unterschrieben. Darin steht, dass die Landwirtschaft und der Naturschutz in Zukunft besser zusammenarbeiten wollen, um die Umwelt zu schützen. Mit dabei sind zum Beispiel der Hessische Bauernverband, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Naturschutzbund (Nabu).
Dabei geht es unter anderem darum, bedrohte Arten zu schützen, die in der Ackerlandschaft leben. Ein Beispiel ist der Feldhamster. Außerdem sollen Flüsse, Seen und Bäche sauberer werden. Und es sollen weniger Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt werden, denn sie können auch Bienen und anderen Arten schaden.
Wie beeinflusst die Landwirtschaft die Natur?
Die Landwirtschaft hat große Auswirkungen auf die Umwelt. In Hessen wird mehr als ein Drittel der Fläche für Landwirtschaft genutzt. Je nachdem, wie dort gearbeitet wird, kann das schädlich für Umwelt und Klima sein. Die sogenannte intensive Landwirtschaft bereitet der Natur große Probleme.
Dort werden zum Beispiel Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die nicht nur Schädlinge töten. Sie schaden auch anderen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen. Zu viel Dünger schadet zudem Pflanzen und Tieren in Bächen und Seen und belastet das Grundwasser.
Aber: Die Landwirtschaft kann auch einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten.
Wie kann die Landwirtschaft die Natur schützen?
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Landwirtinnen und Landwirte die Natur schützen können. Dazu gehört zum Beispiel:
Weniger künstliche Pflanzenschutzmittel verwenden. Dadurch werden unter anderem zahlreiche Insektenarten geschützt.
Flächen freihalten und nicht bewirtschaften. Auf sogenannten Blühstreifen am Rand von Feldern zum Beispiel kann eine große Vielfalt von Pflanzen wachsen. Insekten finden dort Nahrung, und viele andere Tierarten einen Rückzugsort.
Weniger Dünger verwenden, um so die Wasserqualität von Gewässern zu verbessern.
Manche dieser Möglichkeiten bedeuten jedoch, dass etwas weniger geerntet wird. Und es ist teilweise aufwändig, sie umzusetzen. Zum Beispiel, wenn ein Hof auf Bio-Landwirtschaft umsteigen will.
Zu der neuen Vereinbarung in Hessen gehört darum, dass die Landesregierung mit viel Geld hilft. Jährlich sollen zusätzlich 15 Millionen Euro für mehr Umwelt- und Naturschutz bereitgestellt werden. Außerdem wollen sich Naturschützerinnen und -schützer und die Landwirtschaft besser austauschen. In allen Landkreisen wollen sie in Zukunft gemeinsam beraten, wie der Naturschutz verbessert werden kann.