Bei wolkenfreiem Himmel lassen sie sich besonders gut bewundern: Die vielen kleinen Sterne leuchten nicht nur, sondern sie blinken, funkeln, glitzern. Aber wie kommt es eigentlich zu diesem Effekt?
Weißt Du wie viel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt? Fast jeder hat dieses Lied schon mal gesungen, genauso wie jeder schon mal jenes Himmelszelt bewundert hat. Wie kleine Diamanten funkeln die Sterne auf schwarzem Samt. Das Licht, das sie uns senden, scheint zu flackern und nicht gleichmäßig hell zu leuchten. Doch woher kommt dieser Effekt?
"Das Funkeln entsteht, weil das Sternenlicht die turbulente Erdatmosphäre passieren muss", erklärt Sebastian Schröter von der Hamburger Sternwarte. Der Effekt entsteht also erst im letzten Reiseabschnitt des Sternenlichts auf seinem Weg zur Erde. "Die gewaltigen Entfernungen durch den Weltraum passiert das Licht praktisch ungehindert", sagt Schröter, "doch in unserer Erdatmosphäre trifft es dann auf die wabernden Luftschichten."
Wer schon einmal schräg über eine heiße Asphaltstraße geblickt hat, kennt den verzerrenden Effekt von Luft unterschiedlicher Temperatur: Es bilden sich Schlieren, die Bildpunkte scheinen sich leicht zu bewegen. Eine ähnliche Wirkung hat die Bewegung unterschiedlich warmer Luftmassen in der Atmosphäre auf das Licht der Sterne. So entstehen Lichtablenkungen im Bruchteil einer Sekunde, dadurch beginnen die Sterne leicht zu tanzen und ihre Leuchtkraft scheint zu schwanken.
Planeten funkeln kaum
Die Astronauten auf der internationalen Weltraumstation ISS sehen dagegen keinen romantischen Glitzereffekt beim Blick in den Sternenhimmel. Diesen Umstand nutze auch die moderne Astronomie, sagt Schröter. "Weltraumteleskope wie Hubble oder Kepler befinden sich ebenfalls in einer Umlaufbahn außerhalb der Erdatmosphäre und haben dadurch einen ungehinderten Blick ins All." Von der Erde sei es dagegen nur mit aufwendigen Korrekturverfahren möglich, der Luftunruhe Herr zu werden.
Einige Lichtpunkte am Nachthimmel stammen allerdings gar nicht von fernen Fixsternen, sondern von Planeten unseres eigenen Sonnensystems. Sie lassen sich mit bloßem Auge kaum von Sternen unterscheiden, haben aber dennoch eine Besonderheit: Sie funkeln nur sehr wenig. Sie sind der Erde so nahe, dass sie im Gegensatz zu den Sternen nicht als Punkte, sondern bei genauer Betrachtung als winzige Scheiben zu erkennen sind. Bei einer hellen Fläche sind die Helligkeitsschwankungen weniger sichtbar als bei einem winzigen Lichtpunkt.