Voxpops: „'n größeres, luxuriöses Hotel“ „Ein teures Hotel“„großes Hotel“„Reiche Leute, Stars, Suiten“ Erzähler : Sind wohl die ersten Gedanken. Aber in diesem Podcast geht es um ein „Hotel“ der ganz anderen Art: Das Grandhotel Cosmopolis im Augsburger Domviertel. Jahrelang standen dort die Räume eines ehemaligen Altenheimes leer, doch seit Ende 2011 bieten sie Platz für eine neue, so noch nie dagewesene Idee: auf sechs Etagen sollen internationale Künstler und Flüchtlinge miteinander leben und arbeiten. Michael, der Koordinator für studentische Aktivitäten im Grandhotel, hat uns Rede und Antwort gestanden. Michael : Das verbindende Element, was hier jeden im Haus packt, das ist eigentlich der Drang tätig zu werden in unserer Gesellschafaft. Und darum haben wir uns einfach zusammengeschlossen. Als offene Gruppe - kann immer jeder dazu kommen und sagen „Hey dieses Thema - Flüchtlinge - hat eigentlich kein Platz in unserer Gesellschaft. Und wir wollen es mitten rein holen.
Erzähler: Das Projekt versteht sich als „soziale Skulptur im Herzen Augsburgs“ und soll auf freiwilliger Basis funktionieren. Jeder, der Spaß an Kunst und Kultur hat und nochdazu auch etwas Gutes für die Gesellschaft tun will, kann Kontakt zum Grandhotel aufnehmen und mitmachen. Michael: Das Spannende an dem Projekt ist eigentlich, dass wir alle aus unterschiedliche Ecken kommen. Akteure: das kann jeder sein, der jetzt diesen Podcast hört. Das ist ja unser Thema: wir wollen – auch wenn es schwierig ist -dass die Gruppe so offen wie möglich ist, dass jeder andocken kann.
Erzähler: Im Grandhotel gibt es viele Möglichkeiten, sich einzubringen. Da das Haus so lange leer stand, muss noch vieles renoviert werden. Dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, sei es bei der Gestaltung der Räumlichkeiten oder der Planung diverser Veranstaltungen: vom Konzert bis zur Dichterlesung hier ist alles möglich. Diese Veranstaltungen helfen auch bei der Finanzierung des Projekts:Michael: Hauptsächlich finanzieren wir uns selber durch unsere Veranstaltungen. Dann gibt es natürlich so die Diakonie, die uns gerade ein bisschen bezuschusst.
Aber eigentlich ist es so geplant, dass wir uns komplett selber finanzieren. Weil nur so kann's nachhaltig sein. Erzähler: Alle, die im Grandhotel mitmachen, arbeiten dort freiwillig und ohne Bezahlung. Die Beteiligten kommen aus allen Berreichen der Gesellschaft, jeder kann mitmachen. Wir haben bei Bernd, der sich gerade eine Auszeit vom Studien-Alltag nimmt und ein mehrmonatiges Praktikum im Grandhotel absolviert, genauer nachgefragt. Bernd: Es ist sehr schwierig, eine gewisse Berufsgruppe irgendwie auszumachen, ein gewisses Klientel auszumachen, wo die Leute herkommen, die hier arbeiten. Man kann hier reinkommen und sich selbst entfalten und sich selber seine Arbeit suchen. Was man dann später letzten Ende ist, ob man Student ist oder Rentner ist oder ob man schon arbeitet oder nicht arbeitet oder gerade irgendwie kein Job hat oder doch arbeitet und nebenbei. Das ist dann vollkommen verschieden und total durchgemischt. Erzähler: Das Miteinander der Kulturen steht im Grandhotel an erster Stelle. Mehrmals im Monat laden Konzerte internationaler Künstler oder andere Eventszum Verweilen ein. Hier können Interessierte die Ateliers des Grandhotels besichtigen oder die passend zum Thema der Veranstaltungen vorbereiteten Speisen genießen. Die Vielzahl der Veranstaltungen ist nur durch die Freiheit des Projekts möglich.