Es war einmal ein Mann aus dem Song-Reich, der von der Landarbeit lebte. Jeden Tag musste er hart auf einem Getreidefeld arbeiten. Wenn es sonnig war, brannte die Sonne auf ihn nieder, der Mann war dann stets schweißgebadet. Wenn es regnete, gab es für ihn keinen Platz, um sich unterzustellen und sich vor dem Regen zu schützen. Trotzdem musste er seiner Feldarbeit nachkommen.
Tag für Tag arbeitete der Mann auf seinem Feld. Am Abend ging er nach Hause. Er war stets so müde, dass er selbst den kleinen Finger nicht rühren und kein Wort sprechen wollte. Was ihn meistens störte: Das Getreide wollte trotz seiner täglichen harten Arbeit kein bisschen sprießen. Darüber machte er sich große Sorgen.
Eines Tages arbeitete der Mann wie gewöhnlich auf seinem Feld. Nach stundenlanger harter Arbeit setzte er sich erschöpft an den Rand des Ackers und machte eine Pause. Er starrte auf das scheinbar endlos große Feld und sprach vor sich hin: "Meine Körner, wisst Ihr, wie viel Mühe ich jeden Tag in Euch und den Acker stecke? Warum könnt Ihr Euch nicht in meine Lage versetzen und Verständnis für meine Arbeit zeigen? Dann würdet Ihr sicher schnell aufgehen und wachsen." Während der Mann dies sagte, zog er aus seiner Kleidung einen Faden heraus. Der Faden riss nicht ab, sondern wurde länger und länger. Der Mann sah den Faden und erstarrte. Plötzlich ging ihm eine Idee durch den Kopf. Er beeilte sich und kehrte zurück zur Arbeit auf sein Feld.
Nach Sonnenuntergang wartete die Frau des Mannes zuhause auf ihn. Sie hatte das Abendessen bereits vorbereitet und setzte sich neben den Tisch und wartete. "Normalerweise ist er zu dieser Uhrzeit immer schon zuhause. Was ist heute los mit ihm?" fragte sie sich besorgt.
Da öffnete sich die Tür und ihr Mann kam verschwitzt hinein. Er war völlig begeistert und rief: "Ich bin todmüde. Ich habe heute dem Getreide beim Wachsen geholfen. Ich habe aus jedem Korn per Hand einen Keim gezogen. Jetzt wächst das Getreide." Diese Worte verblüfften den Sohn des Mannes. Er eilte wortlos aus dem Haus, nahm eine Laterne und lief zum Feld, um nach dem Getreide zu sehen. Aber es war zu spät. Alle Pflänzchen waren verwelkt.