Von 155 bis 210 unserer Zeit lebte ein Mann namens Cao Cao, der sich als skrupelloser und machtgieriger Feldherr einen Namen gemacht hatte. Nach dem Fall der Han-Dynastie legte er die Fundamente für die Gründung des Reiches Wei, das von 220 bis 265 in Nordchina bestand.
Eines Tages führte Cao Cao nun eine Armee von 200.000 Soldaten ins Feld, um in der am Südufer des Jangtse gelegenen Stadt Chibi die Heere von Liu Bei und Sun Quan zu vernichten und das Land seinem Reich einzuverleiben. Liu Bei (161 - 223) war Gründer des Reiches Shu, das von 221 bis 261 in Südchina während der Epoche der „Drei Reiche" bestand. Und Sun Quan (182 - 252) war Führer des Reiches Wu von 222 bis 280, des dritten Staates in der Epoche der „Drei Reiche".
Liu Bei verfügte nur über ein Heer von 20.000 Soldaten, aber gemäß dem Plan seines Beraters Zhuge Liang schloss er sich mit Sun Quan zusammen und brachte Cao Cao mit Hilfe von Feuer eine Niederlage bei. Dieses Ereignis ist in der chinesischen Geschichte unter dem Namen „Die Schlacht bei Chibi" bekannt. Es war gerade Winter, als alle Vorbereitungen getroffen wurden, um die Kriegsschiffe von Cao Cao zu verbrennen. Soweit der Plan, der - um zu funktionieren-, Nordostwind gebraucht hätte, damit die Feuersbrunst so richtig angefacht und die Flotte wirklich vernichtet wird. Fatalerweise wehte nun aber der Wind dauernd aus der entgegengesetzten Richtung, aus Südwesten nämlich. Aus Sorge über dieses Problem wurde Zhou Yu, der Kommandeur der Truppen von Sun Quan, ganz krank. Berater Zhuge Liang ahnte, was Zhou Yu das Herz schwer machte, und als er ihn am Krankenlager besuchte, schrieb er ihm die folgenden Zeilen auf:
„Wollen wir Fürst Cao Cao schlagen,
müssen wir ihn mit Feuer angreifen.
Alles ist bereit,
es fehlt nur der Ostwind."
Zhou war davon sehr beeindruckt und fragte Zhuge Liang um Rat. Dieser erklärte ihm, dass der den Ostwind für den Angriff ausnutzen wolle.
Eines Tages drehte der Wind dann auf Ost. Ein Feuer wurde in Windrichtung gelegt, und in kürzester Zeit waren die Kriegsschiffe von Cao Cao in Flammen gehüllt. Das Feuer erreichte sogar sein Feldlager am Ufer. So wurde Cao Cao vernichtend geschlagen.