Mao Sui lebte im Reich Zhao in der Periode der Streitenden Reiche. Er war ein Diener des Adligen Pingyuan Jun. Eines Tages wollte sich Pingyuan Jun mit 20 Leuten aus seiner Dienerschaft in das Reich Chu begeben, fand jedoch nur 19. In diesem Moment stand ein junger Diener auf und sagte: „Ich weiß nicht, ob ich geeignet bin?" Dieser Mann war in keiner Hinsicht auffällig. Lächelnd fragte Pingyuan Jun: „Wie heißt du? Wie lange bist du schon bei mir?" Der junge Mann antwortete: „Ich heiße Mao Sui und bin seit drei Jahren bei Ihnen." Kopfschüttelnd meinte darauf Pingyuan Jun: „Ein fähiger Mann ist wie eine Ahle. Wenn man die Ahle in eine Tasche steckt, kommt schnell ihre Spitze zum Vorschein. Du bist schon seit drei Jahren bei mir, aber nie zum Vorschein gekommen." Darauf Mao Sui: „Wenn Sie die Ahle etwas früher in die Tasche gesteckt hätten, wäre sie längst zum Vorschein gekommen."
Die anderen Diener verlachten Mao, weil sie meinten, dass er sich überschätzte. Doch Pingyuan Jun schätzte seinen Mut und beschloss, ihn mitzunehmen.
Die Reise hatte einen politischen Zweck. Pingyuan Jun wollte mit dem König von Chu über eine Allianz gegen das mächtige Reich Qin sprechen. Während die beiden endlos diskutierten, warteten Mao Sui und die anderen Diener vor der Terrasse. Der Chu-König war immer noch nicht mit einem vereinten Kampf gegen das Reich Qin einverstanden, weil er Angst hatte.
Mao Sui verlor die Geduld. Plötzlich stürmte er, ein Schwert in der Hand haltend, auf die Terrasse und rief: „Warum haben Sie trotz der langen Diskussion vom Morgen bis zum Mittag immer noch keine Vereinbarung erzielt?" Als der König sah, dass ein unbekannter Mann heraufgekommen war, fragte er mürrisch: „Wer ist das?" Pingyuan Jun klärte ihn auf: „Er heißt Mao Sui und ist mein Diener." Der König war verärgert und schimpfte: „Ich bespreche mich mit deinem Herrn über Staatsangelegenheiten. Was fällt dir ein, uns hier zu stören? Scher dich zum Teufel!" Aber Mao Sui trat weiter vor und sagte: „Der Kampf gegen das Reich Qin ist eine wichtige Angelegenheit. Jeder Mensch hat das Recht, seine Meinung zu äußern. Also warum rügt Ihr mich?" Mao Sui schien nicht zurückweichen zu wollen. So sagte der König lächelnd: „Dann äußere mal deine Meinung!" Darauf hatte Mao Sui gewartet: „Das Reich Chu war eine Hegemonialmacht, aber seit das Reich Qin aufgestiegen ist, erleidet es immer wieder Niederlagen. Haben Sie diese Schande schon vergessen?"
Nachdem er Mao Sui gehört hatte, wurde der Chu-König nachdenklich. Die Worte hatten ihm wie Nadeln ins Herz gestochen. „Du hast Recht", sagte er schließlich. Mao Sui wollte sofort wissen, ob der König nun mit dem vereinten Kampf gegen das Reich Qin einverstanden war. Als Antwort bekam er ein entschlossenes: „Einverstanden!"
So schlossen der König von Chu und Pinyuan Jun einen Bündnisvertrag über den Kampf gegen das Reich Qin.
Danach zog Mao Sui, der sich ja selbst empfohlen hatte, für Pinyuan Jun hinter den Kulissen die Fäden und erledigte viele wichtige Angelegenheiten.
Daher kommt das heutige Sprichwort, dass sich der fähige Mann den anderen empfiehlt.