Während der Song-Dynastie lebte ein begabter Gelehrter namens Sun Shan. Er hatte ein sehr feines Gespür für Humor und verstand sich auf Witzeleien. Seine Nachbarn verliehen ihm daher den Spitznamen „Talent der Heiterkeit".
Eines Tages begab sich Sun Shan gemeinsam mit dem Sohn eines Landsmannes in die Hauptstadt, um an den Beamtenprüfungen teilzunehmen. Als die Liste der erfolgreichen Prüflinge ausgehängt wurde, stand der Name Sun Shans an letzter Stelle. Der Name seines Begleiters jedoch war nicht aufgeführt, was nichts anderes bedeuten konnte, als dass seine Leistung nicht ausgereicht hatte.
Nur wenig später, nachdem Sun Shan wohlbehalten in seiner Heimat angelangt war, wandte sich der Vater seines Mitprüflings an ihn und erkundigte sich nach den Ergebnissen. Nun war es Sun Shan sehr unangenehm, ihm die nackte Wahrheit direkt mitzuteilen, doch andererseits wollte er sie auch nicht zurückhalten. So improvisierte er ein kurzes Couplet, um die Lage der Dinge metaphorisch zu umschreiben. Dabei deutete er an, dass Sun Shan der letzte unter den erfolgreichen Kandidaten sei, der Name des besagten Mitprüflings aber stehe noch hinter diesem. Seither verwendete man die Redewendung „Ming Luo Sun Shan", wann immer jemand eine wichtige Prüfung nicht bestanden hatte. „Ming" bedeutet Name, und „Luo" ist ein Verb, das sich mit „fallen" übersetzen lässt. „Sun Shan" ist der Name eben jenes Gelehrten, um den sich die Geschichte rankt, die wir soeben hörten. Wörtlich übersetzt lautet die Redewendung also „ein Name steht hinter dem des Sun Shan".