Reinhold stand jetzt ganz verlassen
In den öden, stillen Gassen.
Da erschien in lichtem Glanz
Mit der Lilie und dem Kranz
Jener Knabe, wunderbar,
Der zuerst sein Führer war.
Und mit freundlichem Gesicht
Jetzt der Engel zu ihm spricht:
„Laß uns gehn! Das Spiel ist aus.
Lieber Reinhold, komm’ nach Haus,
Daß die Mutter nicht erwacht
Und um dich sich Sorge macht!
Doch von all’ den schönen Dingen,
Die du heute hier geschaut,
Will ich dir ein Abbild bringen,
Wenn der frühe Morgen graut.“
Durch die grünen Wiesen schreiten
Leicht hinwandelnd nun die Beiden;
Aber Kirche, Stadt und Baum
Werden klein, man sieht sie kaum;
Winzig Alles ganz und gar,
Wie es in dem Kästchen war.
Reinhold tritt beim Lampenschimmer
In die Hütte, in sein Zimmer.
Ruhig schläft das Mütterlein;
Auf den Zehen tritt er ein.
Leise legt er schnell sich nieder,
Und der Schlaf umfängt ihn wieder.