Es ist so schnell passiert: Man stolpert und hat sich das Knie aufgeschrammt. Oder man schneidet sich versehentlich mit dem Messer in den Finger. In solchen Fällen kommt eine praktische Erfindung zum Einsatz: Das Heftpflaster.
Ein Apotheker war’s
Erste Spuren von Pflastern stammen aus dem alten Ägypten. Dort haben die Menschen in Öl oder Honig getränkte Leinen als Verbandsmaterialen verwendet. Der Erfinder des Pflasters in der Neuzeit war Paul C. Beiersdorf. Das war ein Apotheker aus Hamburg. Zusammen mit dem Hautarzt Paul Gerson Unna entwickelte er ein neues Verfahren, um Arzneistoffe auf die Haut aufzubringen: Er bestrich dazu einen Pflastermull mit einer salbenartigen Masse. Diese Erfindung meldete Beiersdorf heute vor 141 Jahren, am 8. November 1882, zum Patent an. Am 28. März bekam er die Patenturkunde ausgestellt für ein Verfahren zur "Herstellung gestrichener Pflaster".
Siegeszug um die Welt
Die ersten Pflaster waren nur dazu da, um Arzneimittel auf der Haut anzuwenden. Pflaster zur Wundversorgung gab es erst ab 1922 in Deutschland zu kaufen. Ärzte nennen diese Art von Pflaster „Wundschnellverbände“. Damit verarzten wir noch heute ruckzuck kleine Wunden.
Ihr Erfinder Beiersdorf hatte jedoch einige Mühe, bis er die idealen Zutaten für seine Pflaster gefunden hatte. Zuerst benutzte er Harz als Klebematerial. Da Harz aber bei vielen Menschen Allergien auslösen kann, war das keine so gute Idee. Dann probierte er Kautschuk aus. Auch das war nicht so toll, da der Kautschuk zu fest auf der Haut klebt. Kautschuk machte später aber als Tesafilm Karriere.
Pflaster in allen Größen
Heute gibt es eine riesige Auswahl an Pflastern – große, kleine, dicke, dünne und immer noch welche, die bestimmte Medikamente an die Haut abgeben können.