Geburtsstunde der EU
Wenn Länder sehr eng zusammenarbeiten wollen, möchten sie das oft auch schriftlich in einem Vertrag festhalten. So war es auch bei einigen Ländern Europas. Sie unterzeichneten am 7. Februar 1992 den Vertrag über die Europäische unio (EU). Dieser Vertrag und sein Inkrafttreten am 1. November 1993, also heute vor 30 Jahren, gelten als Beginn der EU.
Ein Vertrag mit zwei Namen
Der Vertrag über die Europäische unio heißt auch Maastrichter Vertrag, da er in der niederländischen Stadt Maastricht entstanden ist. Dort kamen im Dezember 1991 die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammen, um sich auf eine noch engere Zusammenarbeit zu einigen. Am 7. Februar 1992 wurde der Vertrag unterschrieben und am 1. November 1993 ist er in Kraft getreten.
Was steht drin?
Der Vertrag von Maastricht besiegelt die Gründung der Europäischen unio. Darin sind die Spielregeln der EU festgelegt sowie die Rechte und Pflichten der Mitgliedsländer. Die Staaten, die sich in der EU zusammengeschlossen haben, wollen in vielen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam dafür sorgen, dass der Wohlstand in Europa gesichert wird und die Menschen in Frieden leben können. Alle Staaten in der Gemeinschaft sind aber immer noch selbstständige Staaten und haben eigene Regierungen.
Grenzenloser Handel und gemeinsame Politik
Mit dem Maastrichter Vertrag wurde beschlossen, dass die Bürgerinnen und Bürger der Mitgliedsländer frei und ohne Grenzen und Zölle innerhalb der EU Handel treiben dürfen. Da eine gemeinschaftliche Währung den Handel erleichtert, wurden mit dem Maastrichter Vertrag auch die Wurzeln für unsere gemeinsame Währung, den Euro, gelegt. Im politischen Bereich einigte man sich unter anderem auf eine eigene europäische Gesetzgebung und die Gründung neuer europäischer Behörden wie den Rat der Europäischen unio.
Ziele und Perspektiven
Der Maastrichter Vertrag hatte das Ziel, eine engere Zusammenarbeit der Länder der EU zu ermöglichen. Die EU beschloss auch, weiterhin offen zu bleiben für neue Mitglieder und ist seit ihrer Gründung auf 27 Mitglieder angewachsen. Die meisten europäischen Politiker sind entschlossen, das Projekt Europa trotz einiger Krisen weiter voranzutreiben und für die Zukunft sicher zu machen.