Es ist eindeutig ein Bär! Eigentlich leben die Tiere bei uns in Deutschland nicht in der freien Natur. Doch jetzt ist offenbar ein Braunbär nach Süddeutschland gewandert. Das zeigt das Foto einer Wildtierkamera. Solche Kameras hängen im Wald und machen ein Bild, wenn sie eine Bewegung wahrnehmen.
Experten vermuten, dass der Bär einen längeren Weg hinter sich hat. Man weiß, dass es im Norden von Italien einige Braunbären leben. Von dort könnte er über unser Nachbarland Österreich zu uns gelangt sein.
«Bären verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche», sagt der Experte Carsten Hertwig. «Dabei durchstreifen die Tiere weitläufige Gebiete.» Obwohl Bären eher langsam unterwegs sind, können sie am Tag weite Strecken zurücklegen. Der Bär in Bayern will sich vermutlich gerade Speck anfuttern und sich so auf den Winterschlaf vorbereiten. «Braunbären sind Allesfresser, dabei aber überwiegend Vegetarier», sagt der Fachmann. Sie fressen zum Beispiel Blätter, Wurzeln, Pilze, Nüsse oder Beeren.
Normalerweise trauen sich die Tiere nicht in die Nähe von Menschen. «In der Wildnis verhält der Braunbär sich eher scheu und weicht dem Menschen aus», sagt Carsten Hertwig. Der Bär in Bayern verhält sich bisher genau so.
Vor einigen Jahren war schon einmal ein Braunbär nach Bayern gelangt. Er wurde Bruno genannt. Außerdem bekam er den Namen Problem-Bär. Denn er klaute den Bauern Schafe und Geflügel, bediente sich an Bienenstöcken und ging in die Nähe von Dörfern. Deshalb wollten viele Bruno loswerden. Für das Tier ging die Geschichte nicht gut aus. Es wurde zum Abschuss freigegeben, obwohl Tierschützer protestierten.