So eine Hitze! Die Anzeige an der Haltestelle zeigt 34 Grad Celsius an. Die Smartphone-App sagt 32 Grad. Und das Thermometer an der Hauswand daneben steht auf 36 Grad. Was stimmt denn jetzt?
All diese Geräte messen und rechnen unterschiedlich. Deswegen kommen sie zu den verschiedenen Ergebnissen. Das finden Meteorologen, also Wetter-Fachleute, ziemlich blöd. Sie wollen Daten, die sich gut vergleichen lassen. Deswegen haben sie genau festgelegt, wie Temperaturen überall auf der Welt gemessen werden sollen.
«Wir messen immer im Schatten», sagt der Meteorologe Jörg Liebig. Er und seine Kollegen benutzen kleine Wetterhütten, in denen sich die Messgeräte befinden. Diese Mini-Häuschen haben Schlitze, damit die Luft durchziehen kann und sich nicht darin aufheizt.
Auch ist genau festgelegt, in welcher Höhe gemessen wird: zwei Meter. Dafür werden die Häuschen auf einem metallstab befestigt. Darunter wachse Gras, sagt Herr Liebig. Asphalt oder Beton am Boden könnte die Luft erwärmen und die Messung beeinflussen.
Neben den Messstationen dürfen auch keine hohen Bäume oder Häuser stehen. «Hindernisse müssen doppelt so weit weg sein, wie sie hoch sind», sagt Herr Liebig. «Ein zehn Meter hoher Baum muss also mindestens zwanzig Meter entfernt stehen.»
Die beiden Sensoren im Häuschen messen alle zehn Minuten die Temperatur. Diese wird per Internet an die Wetter-Forscher gesendet. Das geht automatisch. Trotzdem schauen manchmal Mitarbeiter vorbei: «Sie putzen den Dreck von den Sensoren, machen Spinnweben weg und mähen den Rasen», sagt der Experte.