Rauch steigt über den Bäumen auf. Feuerwehrleute versuchen, den Brand zu löschen: So sieht es gerade in mehreren deutschen Bundesländern aus. In Mecklenburg-Vorpommern etwa brennt ein Wald seit etwa einer Woche. Fachleute vermuten: Jemand hat ihn mit Absicht angezündet. Tatsächlich sind oft Menschen Schuld an Waldbränden, mal absichtlich, mal versehentlich. Oft hört man auch: Liegengelassene Glasscherben können einen Brand entfachen. Wir fragen: Stimmt das?
Die Antwort: in der Regel nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Glasscherbe einen Waldbrand entfacht, ist sehr gering.
Die Begründung: Glas kann Sonnenlicht bündeln. Das bedeutet, die Strahlen treffen alle an einem Punkt zusammen. Dort entsteht Hitze. Um damit ein Feuer zu entfachen, müssten etwa 250 bis 300 Grad Celsius entstehen.
Fachleute haben getestet, welche Temperaturen sie mit verschiedenen Glasscherben erzeugen können. Dazu bauten sie die Glasscherben so auf, dass sie das Sonnenlicht so stark wie möglich bündelten. Dicht darunter schichteten sie unter anderem trockene Fichtennadeln auf. So testeten sie, ob sich die Nadeln mit Hilfe der Scherbe entzünden.
Die Forscher probierten das mit verschiedenen Scherben, etwa mit dem Boden einer Glasflasche. Dabei schafften sie es nur ein einziges Mal, auf 300 Grad zu kommen. Doch selbst dann entzündeten sich die trockenen Nadeln nicht. Die Forscher halten es deshalb für sehr unwahrscheinlich, dass eine liegengelassene Scherbe die Ursache für einen Waldbrand sein kann.