Berlin (dpa) - Für Naturschützer ist es ein großer Erfolg: Seit fast 20 Jahren gibt es wieder freilebende Wölfe in Deutschland. Zuvor galten die Tiere bei uns lange Zeit als ausgestorben. Denn Menschen hatten die Wölfe gejagt. So lange, bis diese vor etwa 160 Jahren ganz ausgerottet waren.
Doch inzwischen breitet sich der Wolf wieder in Deutschland aus. Tiere kamen etwa aus unserem Nachbarland Polen, wo immer Wölfe lebten. Mittlerweile gibt es Wölfe wieder in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Doch das gefällt nicht allen.
Tatsächlich verursachen Wölfe einige Probleme. Zum Beispiel reißen Wölfe auch gern mal Schafe, Kälber oder Ziegen, die von Menschen gehalten werden. Für die Besitzer ist das traurig und ein Schaden.
Der Wolf darf aber nicht gejagt werden. Er ist in Deutschland geschützt. Nur Wölfe, die mehrfach Zäune überwinden und großen Schaden anrichten, weil sie zum Beispiel Schafe töten, dürfen abgeschossen werden. Oder falls ein Wolf Menschen gefährlich wird.
Die Bundesregierung hat nun am Mittwoch vorgeschlagen: Wenn Tiere wie Schafe von Wölfen gerissen wurden, dann dürfen einzelne Wölfe in dem Gebiet abgeschossen werden. Und zwar solange, bis es keine weiteren Schäden mehr gibt. Dabei muss nicht darauf geachtet werden, welcher Wolf eigentlich genau die Tiere angegriffen hat. Der Abschuss muss vorher aber von den zuständigen Stellen genehmigt werden.
Umweltschützer halten diese Regel für zu heftig. Kritik kam aber auch von einigen Bauern. Sie sagen: Dort, wo viele Tiere auf Weiden gehalten werden, sollen sich Wölfe erst gar nicht ansiedeln.