Dieses Bauwerk aus Glas und Stahl ist schon von Weitem zu sehen. Vor dem Eingang flattern die Flaggen von 28 Ländern im Wind. Es sind die Fahnen der Mitglieder der Europäischen unio, kurz EU. Hier in Straßburg ist das Europäische Parlament zu Hause.
Straßburg liegt in unserem Nachbarland Frankreich. Wer diesen Teil des Parlaments betritt, steht zuerst in einem großen Innenhof. Das große, runde Gebäude ist innen hohl. Auf 17 Stockwerken befinden sich darin mehr als tausend Büros für Politiker und deren Mitarbeiter.
Ende des Monats wählen die Menschen in der EU, welche Politiker künftig im Parlament sitzen sollen. Die meiste Zeit arbeiten diese Politiker in Belgiens Hauptstadt Brüssel. Aber jeden Monat treffen sie sich hier in Straßburg. Die Politiker werden auch Abgeordnete genannt. Sie vertreten die EU-Länder.
Für das Parlament arbeiten aber viel mehr Menschen. «Insgesamt sind es mehr als 7600 Mitarbeiter», sagt Philipp Bauer. Er ist einer von ihnen. Zu den Mitarbeitern des EU-Parlaments gehören zum Beispiel Pressesprecher, Sicherheitsleute, Dolmetscher und Techniker. Sie alle sorgen dafür, dass die Abgeordneten ihre Arbeit machen können.
Oft sitzen die Abgeordneten in einer riesigen Holzkugel ohne Fenster. In einem großen Saal im Inneren haben alle Politiker einen eigenen Sitzplatz. «Kurz bevor die Sitzung beginnt, sieht man im Plenarsaal die Saaldiener herumwuseln», erzählt Philipp Bauer.
Diese Mitarbeiter tragen einen schwarzen Frack und eine schwere, silberne Kette. Die Saaldiener haben viele Aufgaben: Sie verteilen die Post für die Abgeordneten. Sie sorgen dafür, dass niemand die Sitzungen stört und bringen den Politikern Getränke.
Am Rande des Saals befinden sich kleine Kabinen. Dort arbeiten die Dolmetscher. «Alles, was im Parlament gesagt wird, wird übersetzt», erklärt Philipp Bauer. So kann jeder Abgeordnete in seiner Muttersprache reden und trotzdem verstehen ihn alle.