Das ist doch ungerecht! In der Mathestunde kommen die Mädchen fast nie dran, obwohl sie sich melden und die Lösung wissen. Der Lehrer kümmert sich nur um die Jungs. Und die Eltern von Rafi suchen schon ewig eine größere Wohnung. Aber weil ihr Nachname fremd klingt, bekommen sie immer wieder eine Absage.
Diese Art von Ungerechtigkeit hat einen Namen: Diskriminierung. Das bedeutet, Menschen werden aufgrund bestimmter Merkmale benachteiligt - ohne echten Grund. Etwa nur, weil es Mädchen sind. Oder weil jemand eine dunkle Hautfarbe hat, weil jemand behindert ist oder aus einem anderen Land stammt.
Es gibt zwar ein Gesetz, das Diskriminierung verbietet. Denn: «Alle haben die gleichen Rechte», erklärt die Fachfrau Petra Follmar-Otto. Doch in Wirklichkeit klappt das häufig nicht. Experten berichteten am Dienstag: Sie erhalten immer mehr Anfragen zu diesem Thema, besonders häufig zu Benachteiligungen wegen der Herkunft und dem Geschlecht.
Manche Menschen erleben solche Ungerechtigkeiten also nicht nur einmal, sondern immer wieder. «Das zieht sich dann durch alle Lebensbereiche», erklärt die Expertin. «Von der Schule über die Arbeit oder etwa bei der Wohnungssuche.»
Man kann aber was gegen Diskriminierung tun, sagen Fachleute. Der Experte Sven Jennessen rät etwa, wenn einem etwas auffällt: «Ansprechen und dann zum Beispiel fragen, warum machst du das?» Oder sich an die Seite von jemandem stellen, der abgewertet wird.