Die Schwestern Rona und Libi haben sich verkleidet. «Ich bin ein Zwerg», sagt Rona. Sie trägt ein rotes Kleid und eine rote Zipfelmütze. Libi hat sich eine Schleife ins Haar gebunden und die Lippen schwarz angemalt. «Ich weiß nicht, was ich bin, aber es ist etwas Gruseliges», sagt sie.
Dabei wollen die Schwestern und ihr Papa gar niemandem einen Schrecken einjagen! Sondern sie wollen feiern. Und zwar das jüdische Fest Purim. Dabei geht darum, sich mit bunten Kostümen zu verkleiden und viel Spaß zu haben.
Rona und Libi leben in dem Land Israel im Nahen Osten. Dort wohnen vor allem Menschen, die zur jüdischen Religion gehören. Deswegen wurde dort ab Mittwoch an vielen Ecken gefeiert. Zahlreiche Geschäfte verkauften Kostüme: Masken, Piratenhüte, Plastikäxte und kunterbunte Perücken.
Mika, Dana und Tamara haben sich eine grüne, pinke und schwarze Perücke geholt. Die drei 18-Jährigen stellen Sängerinnen dar. «Purim ist wie Halloween für Juden, aber nicht so gruselig», erklärt Tamara. «Man kann sich als alles verkleiden, was man möchte.»
In einem Laden hilft die Kindergärtnerin Chagit beim Verkauf. Ihre Hände sind rot von unechtem Blut. Und am Haarreif wackelt eine große Plastikspritze hin und her. «Im Kindergarten verkleiden sich die Kinder vor Purim jeden Tag anders», erzählt sie. «An einem Tag waren sie Blumen und Bäume, am nächsten Tag Tiere, dann Superhelden.»