Lieber Hilfe holen statt schweigen

Jemanden zu schlagen, das ist nicht in Ordnung. Dennoch passiert es immer wieder - zu Hause, in Familien und in Beziehungen. Fachleute berichten: Fast 140 000 Menschen haben im vergangenen Jahr ihren Partner angezeigt, weil er gewalttätig war.

 

«Häufiger sind Frauen von häuslicher Gewalt betroffen als Männer», erklärt eine Expertin. Etwa jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal Gewalt erlebt - wurde etwa geschlagen oder anders misshandelt. Die Dunkelziffer ist vermutlich noch viel höher.

 

Von einer Dunkelziffer ist oft die Rede, wenn vermutlich viel mehr Menschen von einer Sache betroffen sind als bekannt ist. «Das sind die Fälle, die bei der Polizei nicht angezeigt werden. Meist trauen sich die Betroffenen aus Scham nicht darüber zu sprechen», erklärt die Expertin weiter. Die Fälle bleiben dann im Verborgenen.

 

Das Problem: Oft fühlen sich Betroffene hilflos und schweigen. «Doch wenn Opfer schweigen, wird sich an der Situation meist nichts ändern», sagt die Expertin. Um ihre Lage zu verbessern, können sich die Menschen Hilfe holen. «Es gibt verschiedene Angebote, die Opfer unterstützen», sagt die Fachfrau.

 

Eine erste Anlaufstelle ist etwa das Hilfetelefon. Anrufe sind kostenlos und vertraulich. Betroffene und ihre Angehörigen können sich rund um die Uhr beraten lassen, um einen Ausweg zu finden.