Sie gingen Hand in Hand. Das Laub unter ihren Füssen raschelte Vergänglichkeit. Sie blickte von der Seite zu ihm herauf.
'Seltsam', dachte sie. 'Erst seit gestern kenne ich ihn und doch fühle ich mich geborgen. Gibt es doch die Liebe auf den ersten Blick?'
Der Mond hatte sich durchs Wolkengebälk freigeschwommen und verzauberte den Park mit seinem milden Schein. Sie drückte fest seine Hand und er erwiderte den Druck. Der leichte Wind war sanft und angenehm kühl. Er zeigte auf eine Bank, welche wie einladend unter einem Baum stand.
"Komm. lasst uns einen Moment setzen."
Eine Zeitlang saßen sie schweigend nebeneinander.
"Darf ich dich etwas fragen?"
Er drehte seinen Kopf zu ihr und blickte sie mit seinen blauen Augen an.
"Natürlich, Amanda."
Sie schwieg noch einen Augenblick und es schien, als ob sie mit sich noch kämpfe.
"Der Name Strangula. Ein seltsamer Name. Er klingt so ausländisch. Ja, ich muss an Rumänien denken."
Er lächelte.
"Eigentlich ist es ein Kosename. Man gab ihn mir, weil die meisten Menschen, mit denen ich zusammen bin, die Luft zum atmen ausgeht."
Sein Lächeln breitete sich über das ganze Gesicht aus. Sie zuckte zusammen. Auf dem untersten Ast des Baumes hockte ein Rabe und starrte mit seinen runden Augen auf sie herab.
"Wie meinst du das?"
Er hob seine Hände und seine Finger, zart und doch kräftig, bewegten sich leicht und spielten eine unhörbare Musik. Der klagende Ton eines Vogels drang zu ihnen herüber. Dann schien sie zu begreifen.
"Nein!" flüsterte sie kaum hörbar. Die Angst kroch an ihr empor, gleich einer Schlange und lähmte sie.
Er lächelte noch zärtlicher.
"Doch!"
Seine spielenden Finger näherten sich ihrem Hals. Noch einmal erklang des Vogels klagender Ton. Dann herrschte Stille.
Kommissar Blake und sein neuer Assistent Poe standen vor der Leiche, welche wie aufgebahrt auf der Bank lag.
"Was meinen Sie, Poe. War er es wieder?"
Dieser blickte auf seine Hände und bewegte seine zarten, doch kräftigen Finger, wie ein Pianist, bevor er in die Tasten schlägt.
"Ja, es war wohl wieder Strangula.