Ich beobachtete sie schon seit dem Nachmittag und war noch immer nicht satt von ihrem Anblick. Ein Gesicht wie von Mutter Natur höchstpersönlich modelliert. Der Körper ein Vulkan und jede Bewegung Eruptionen knisternder Erotik. Ihr Gang, katzenhaft und geschmeidig, auf laszive Weise einladend. Verführung pur, der ich willig erlag.
Ja, sie wird die Nächste sein, schrie mein Verstand. Ich zitterte erregt.
Seit Stunden starrte ich auf ihren knackigen Po, kleine runde Wölbungen und nur der Übergang unter dem engen Ledermini sichtbar.
Durch Geschäfte tingelte sie, vor denen ich wie ein Hund wartete.
Ewig saß sie in einem Terrassencafé. Nicht eine Sekunde wich mein Blick von ihrem Gesicht, obwohl es ungemütlich war in diesem nassen kalten Keller gegenüber und die Sicht schlecht durch das Lochblech vor dem Fenster. Das ständige Zittern meines Unterkiefers und Zucken der Augenlider erschwerten es noch. Dennoch sah ich, wie andere Männer sie taxierten, bewundert pfiffen, obszöne Gesten machten, die sie lächelnd ignorierte.
Braves Mädchen mit Stil und Charme, auf das sie alle versessen waren. Ich auch.
Dann stand sie auf, schritt los, ein Gleiten, als wenn sie über Wasser laufen könnte.
Ich folgte ihr in weitem Abstand, ein losgelöster Schatten, der seinem Ursprung hinterher eilte.
Ihre Hüftschläge trieben mir den Schweiß auf das Gesicht, in die Augen, Mein Herz pochte schneller, Schläge, so laut wie ihre High-Heels auf dem Asphalt. Taktak, taktak ...
Lautlos verfolgte ich sie, verbarg mich in den Schatten der Arkaden, hinter Pfeilern und Bäumen und summte unauffällig Lieder, wenn andere Passanten an mir vorbeiliefen. Ein Tourist, mussten sie denken, so wie ich bekleidet war.
Ich schnüffelte wie ein Raubtier in der Luft. Ein winziger Hauch ihres Geruches, den ich herausfilterte, bis er mich einschloss wie der Duft aus einem Parfümflakon. Ein Aphrodisiakum, das meine Sinne betäubte und süchtig machte.
Sie lief direkt auf die untergehende Sonne zu, ein Schatten mit gleißender Aura, mystische Verheißung, die mich tränenreich blendete.
Dann war es Nacht und meine Zeit gekommen. Vorn bog sie ab, verschwand aus den Lichtern der Straßenlaternen. Sicher wollte sie zu dieser Disco. Durch das kleine Wäldchen.
"Die ist doch heute zu", könnte ich ihr hinterherrufen und: "Der Weg ist umsonst. Mittwoch hat sie immer zu."
Aber ich grinste nur. So leicht war es lange nicht mehr gewesen.
Beim letzten Mal hätten sie mich beinahe erwischt, obwohl ich noch gar nicht fertig war.
Nein, das würde heute nicht passieren. Im Wäldchen war nur sie.
Und ich.
Erregt fuhr ich mit der Zunge über die Lippen. Immer wieder.
Ich rannte los, geduckt, ein Jäger in der Dunkelheit, kürzte den Weg zu ihr ab und versteckte mich hinter einem der größeren Büsche, direkt am Weg.
Taktak, taktak. Nein. Nichts zu hören von ihren High-heels, nur knackende Äste, ganz in meiner Nähe.
Ich hielt die Luft an, lauschte mit offenem Mund. Kein Geräusch entging mir.
Hhhh, hhhh ... Hhhh, hhh ... Ihr Atem so nah, als stünde sie neben mir.
Jetzt.
Ich duckte mich und sprang vor, riss gleichzeitig meinen Mantel auf und streckte ihr mein nacktes Geschlecht entgegen. Triumphierend. Warten auf ihr Erschrecken, auf spitze angstvolle Schreie, die ich so liebte als Exhibitionist.
Sie blieb nur stehen und lächelte mich an: "Oh Darling. Die Disco ist geschlossen. Wir sind allein. Nur du und ich", sagte sie mit tiefer Stimme, ein Grollen, das entzauberte, bevor sie ihren Rock lupfte.
Leichenblass starrte ich auf die andere Erektion.