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德语文摘(旅游):Im Fegefeuer der Wüste

时间:2012-01-09来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语旅游
Punkt fünf Uhr holt uns das Auto in unserem Hotel "Naamann" ab, um gleich darauf Bagdad zu verlassen. Welche Abenteuer warten auf uns? 
 
Auf den Rat unseres Freundes Kasim und des treuen Ibrahim haben wir uns für die Reise reichlich mit Lebensmitteln und, was das Notwendigste ist, mit sehr viel Wasser versorgt. Zuerst scheint uns dieses Anraten unverständlich, denn schon am gleichen Abend sollten wir doch schon im Lager des Scheich Abdul el As eintreffen. Aber einen guten Rat soll man immer befolgen, das hilft vor Schaden bewahren. 
 
Auf gut geteerter Straße fahren wir in nordwestlicher Richtung dahin und erreichen bereits nach eineinhalbstündiger Fahrt Feluja. Das ganze Dorf ist von unserer Ankunft bereits unterrichtet und erwartet uns. Aus einem großen Kreis schreitet sodann ein Beduine hoheitsvoll auf uns zu, verneigt sich tief und meldet: "Mein hoher Herr, Scheich Abdul el As, sendet mich hierher, um Euch zu dienen und sicher in sein Lager zu geleiten." 
 
Der Beduine nimmt in unserem Wagen Platz, und nun erst beginnt die eigentliche Fahrt. Unmittelbar hinter Feluja passieren wir auf einer guten Brücke den Euphrat. Dann verlassen wir die Straße und fahren westwärts in die Steppen der Wüste hinein. Unser Fahrer ist ein origineller Bursche. Tollkühn, aber mit fabelhafter Sicherheit, die wirklich staunenswert ist, jongliert er die Wüstenkiste über die vielen Hindernisse hinweg. Das ist gar nicht so einfach wie es aussieht, denn es sind stets eine Unzahl kleinere und größere Sanddünen zu überqueren, in denen sich der Wagen festfahren würde, wäre sein Tempo nicht so schnell. Die Löcher behindern den Wagen weniger. Am schönsten ist es, wenn man so im Achtzig-Stundenkilometer-Tempo darüber hinwegschießt. Man wird dabei zwar bis an die Auto-Decke hochgeworfen, aber unsere Abenteuerlust ist noch höher. 
 
Die Sonne steht schon sehr hoch am Himmel. An sich ist es ein sehr schöner Tag, aber heiß. Das muss eben in Kauf genommen werden, wenn man in die Wüste fährt. Trotzdem kommt mir die Schwüle unheimlich drückend vor. Mit einer gewissen Genugtuung sehe ich, dass sich die anderen Mitfahrer auch heimlich den Schweiß von der Stirn wischen. 
 
Da wir aber unaufhaltsam und auch sehr rasch vorankommen, können wir, wenn nicht etwas Besonderes dazwischen kommt, schon nachmittags gegen vier Uhr bei unserem Gastgeber sein. 
 
Aber das unerwartet "Besondere", es kam! 
 
Ununterbrochen fegen wir nun schon den ganzen Vormittag, mit nur ganz kurzer Rast, über die glühende Wüste dahin. Nicht das leiseste Lüftchen regt sich, um uns Kühlung zu verschaffen. Immer mehr wird aus dem armen, wild pochenden Motor herausgeholt. Keiner von uns spricht mehr ein Wort. Außer dem rastlosen Knattern der Maschine hört man keinen Laut. Auch mir ist die Kehle schon vollkommen ausgetrocknet, und ich mag und kann nichts mehr reden. Der unheimliche Bann, der auf den anderen liegt, überträgt sich auch auf mich und meinen Freund. 
 
Zwei Uhr nachmittags - ich atme auf. Ist es die Erwartung, bald das ersehnte Ziel erreicht zu haben, oder eine Beklemmung, dass etwas bevorsteht? 
 
Kurz darauf kommt eine ganz leichte Brise, die ich mir wohlig über Gesicht und Haare streichen lasse. Auf dem Boden spielt das harmlose Windchen mit dem leichten Wüstensand und formt allerlei Figuren und Arabesken. Während ich noch über die geschickte Meisterhand des Windes staune und alle möglichen Dinge und Gegenstände in den Formen zu erkennen suche, nimmt der Wind von Sekunde zu Sekunde an Stärke zu. Die eingeborenen Mitfahrer vertauschen ihre Schweigsamkeit mit lautem Geschimpfe - ihre Augen suchen unstet die Umgebung und den Himmel ab. Dann, ehe wir uns versehen, wird es dunkel und dunkler um uns her. 
 
Mit einem laut quietschenden Ruck hält unser Fahrer und springt aus dem Wagen, desgleichen unser Wüstendiener. Eilig schnüren sie eine Menge Decken um den Motor herum und verwenden sogar zusätzlich noch einige ihrer eigenen Kleidungsstücke. Der Wind hat sich inzwischen zu einem rasenden Sturm verstärkt und peitscht eine staubgeschwängerte Windsbraut nach der anderen vor sich her. Und nun sitzen wir auch schon inmitten eines gewalttätigen Sandsturms! Für uns gibt es jetzt nur eines: Sofort und unaufhörlich weiterfahren - nur nicht stehen bleiben, sonst sind wir verloren. 
 
Sepp und ich können es kaum aushalten. Wie Hagelschlag prasseln die feinen Sandkörnchen gegen die Wagenscheiben. Die geschlossenen Augen haben wir voll feinem Sand, ebenso die Nase, vor die wir krampfhaft ein angefeuchtetes Taschentuch pressen. Es beißt und juckt uns überall - in Augen, Nase, Ohren, Mund, überhaupt in jeder Pore. Dazu kommt, dass der Samum nicht etwa abkühlend wirkt, wie das erst schien. Im Gegenteil, es ist ein regelrechter "Haua Schargi", der aus Osten kommende, heiße Wind, der sich mit wahrer Höllenglut auf uns herabstürzt. Man kann nicht einmal mehr schwitzen, denn selbst der dickste Schweißtropfen wird von dem höllischen Wind, der bis ins innerste Mark eindringt, förmlich hinweggesengt. Um uns her scheint finstere Nacht zu sein. Wie gigantische Gespenster rasen die hochgewirbelten Sandhosen über das Wüstenmeer. Manchmal versuche ich, die Augen ein wenig zu öffnen, schließe sie aber vor beißendem Schmerz gleich wieder. Dann wundere ich mich, wie es unserem Chauffeur und dem neben ihm sitzenden Wüstendiener möglich ist, die Augen noch so weit offen zu halten, dass er in diesem Tempo fahren kann. Wir werden im Wagen wie Kartoffelsäcke durcheinandergeschüttelt. Aber jeder erfahrene Wüstenfahrer weiß, dass ein Halten im Sandsturm für ihn zum tödlichen Unglück werden kann. Wie Schneelawinen vermag der Sandsturm sogar Menschen unter sich zu begraben. - Unser Fahrer fährt nicht nur um unser, sondern auch um sein eigenes Leben zu retten … 
 
Eine Viertelstunde mögen wir so dahingerast sein, als der Motor plötzlich einige Takte aussetzt - noch ein paar Sekunden - dann steht er still. Motor-Panne! 
 

 

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