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德语科幻短篇:Der Entfesselungskünstler

时间:2011-11-14来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语科幻短篇

 Im Dunkeln saß ich an Ketten gefesselt hier, in diesem Loch der Unkenntnis und sehnte mich nach dem Lichte der Oberwelt. Ich schrie meine Qual hinaus, verfluchte mein Schicksal, den Schmied des Metalls, das mich band und riss Fleisch an den Stellen an welchen das Metall mich berührte, bei dem Versuch mich davon zu lösen. 

 
Dann versank ich wieder im nächtlichen Sog der Begierden, bis ich schließlich einschlief. Als ich erwachte, stand ein Mann vor mir, der in der Finsternis erleuchtet war und ein Lächeln im Gesicht trug. 
 
"Wer bist du und was ist dein Anliegen, hier in der ewigen Bedeutungslosigkeit der Leere?", fragte ich ihn mit zitternder Stimme. Das Licht, dass von ihm ausging, brannte mir schmerzhaft in den Augen. 
 
"Warst du nicht die Stimme, die mich rief, indem sie wehklagte über ihr Schicksal, dass hinausgeht über Generationen, über Evolution und allem Leben? Ich bin die nie enden wollende Ebene der Erkenntnis die keinen Horizont kennt der sie begrenzt, ein Vogel, der seine Flügel in die Weiten des Kosmos schwingt und ewig pfeifend das Lied der Freiheit singt. Bezeichne mich wie es dir beliebt, unmöglich ist es dir, meinen Namen zu nennen." 
 
Erst erstaunt sah ich ihn an, seine Worte waren von solch süßen Klang, wie ich es noch nie vernommen hatte, fast schienen sie zu schmerzen in meinen betäubten Ohren und meinem unreinen Hirn. Dann pulsierte eine niemals zuvor gespürte Euphorie durch meine von lebenslanger Resignation verengten Venen, sehnend nach dem Lichte der Hoffnung die zum ersten Male die Netzhaut meiner Augen verbrannte und aus der Dunkelheit den Mann gebar, der immer noch lächelnd vor mir stand. 
 
"Ich wusste nicht das der Hall meines Rufes, hier in dieser tiefen Finsternis bis zu einem Ohr aus der Oberwelt vordringen konnte und niemals hätte ich auch nur zu hoffen gewagt, dass der raue Klang meiner gepeinigten Stimme von solch edlem Wesen vernommen werden kann. Das sich jedoch eine Gestalt des Lichtes meiner sterblichen und unreinen Kreatur erbarmen würde, scheint mir unvorstellbar." 
 
"Ich habe dein Flehen vernommen und bin gekommen um dich zu befreien so wie du wünschtest. Bist du noch immer gewillt deine Ketten hinter dich zu lassen?" 
 
Unmöglich war es mir sogleich auf die Frage zu antworten. Mein gesamter Körper zitterte vor Glück im Angesicht der ewigen Befreiung aus dem Joch der unwissenden Dunkelheit. Unwürdig verhielt ich mich vor diesem reinen Wesen doch er sah mich gütig lächelnd an. 
 
"Ja, ich will!" sprach ich und unterzeichnete mit meinen Worten die Mächte, die daraufhin auf mich wirkten sollten. 
 
Der Mann nickt und schwang seine Arme nach oben. Sofort begann eine meiner Fesseln zu leuchten. Erst war sie angenehm warm und ich dachte es bot sich mir ein Vorgeschmack auf die Wonne des Glückes, die ich mir versprach, doch bald schon begann sie feuergleich zu glühen und brannte sich mit der Hitze des Fegefeuers in mein Fleisch, bis sie sich schmelzend über meinen Körper ergoss. Ich schrie höllengleiche Qualen aus meiner weit aufgerissen Kehle hervor und krümmte mich wie ein im peinigenden Todeskampf nach Atem ringender Fisch auf dem dreckigen Deck eines Bootes, sehnend nach dem rettenden Wasser. 
 
Ich sah wie der Mann zu einer weiteren Geste ausholte und flehte: "Haltet ein. Was ist dies für ein Schmerz, den du mir verschwiegst? Bist du ein Dämon, der mich mit süßen Worten in die Verdammung lockte?" 
 
"War es nicht dein Wunsch den ich nun folge leiste?" sprach er und riss erbarmungslos seine Arme nach oben. Wieder begann ein Teil des mich bindenden Metalls säuregleich beißend über meine Haut und mein Fleisch zu fließen. Ich spürte wie sich der Raum um mich drehte und ich sämtliche Orientierung verlor. Der Boden unter mir wurde weich, löste sich auf und ließ einen riesigen, schwarzen Strudel klaffen, der an meinem Leib zerrte. Einzig die zwei letzten Fesseln hielten meinen Körper und bewahrten ihn vor dieser schrecklichen Erscheinung. 
 
"Hör auf, du Dämon. Lass mir meine Ketten, die mich behüten vor dem Sog in diese unaussprechliche Hölle. Mach dem Schauspiel ein Ende und lass mich allein in diesen Katakomben der Unterwelt, ich begehre das Licht nicht mehr, dass du mir niemals schenken wolltest. Reiß mir nicht das Leben aus dem Leib und mein Mensch sein. Nehme mir nicht die Knochen meiner Ahnen und die Frucht meiner Lenden. Von der östlichen Sonne und von der Westlichen, vom allen Existierende und von der Wirkung der Zeit, entferne mich nicht." 
 
Der Mann lachte spöttisch. "Habe ich dir jemals den Eintritt in die Heiligkeit der Erkenntnis versprochen? Es gibt sie nicht, die, welche du Oberwelt nennst. Es gibt kein klärendes Licht der alles umfassenden Wahrheit du Narr." 
 
"Du lügst", schrie ich. 
 
Er riss mir qualvoll auch die vorletzte Fessel vom Leibe und nur mit einer Hand an der rettenden Mauer gebunden, griff der schwarze Strudel mit gierigen Fingern nach meinem Körper und zerrte mit zerreißender Kraft. Dann lachte ich blutend. 
 
"Warum lachst du?" fragte mich der Mann. 
 
"Du vermagst die letzte Fessel nicht von mir zu nehmen, den sie wird genährt von meiner Angst und meinem Wunsch zu leben. Auch wenn ich mit eigenen Worten besiegelte, zu dessen Erfüllung du mich nun zwingst, bildet der letzte Rest Metall die Grenze deines Schaffens." 
 
Immer noch lächelte der Mann. 
 
"Dachtest du, ich hatte jemals vor, zu Versuchen was unmöglich ist? Du Tor, es war mir niemals ein Streben dich fallen zu lassen, gelöst von all deinen Ketten. Nun wirst du zwar gebunden bleiben doch deine Fesseln werden unsichtbar da du sie erst huldigen und dann vergessen wirst. Du wirst von freien Willen sprechen und mit blinden, selbstgerechten Lächeln den Kreis der Reinkarnationen folgen. Und deine Brüder wirst du töten ohne sie zu erkennen wie du auch dich umbringst. Achtlos wirst du die Knochen deiner Ahnen, in der Unfähigkeit sie als solche zu identifizieren, hinfort werfen, um das Land auf welchen sie ruhten, pflügen zu können und die Früchte deiner Lenden wirst du verstoßen und leugnen." 
 
Mit diesen Worten verschwand der Mann und mit ihm der Strudel und ließ mich allein in dieser Finsternis, in dieser ewig schwarzen Monotonie und bald schon war ich nicht mehr sicher ob ich geträumt hatte. 
 
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