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Als Karl zum Fenster hinaus schaute …

时间:2011-09-23来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: sie und sich die er Sie zu

Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.
Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnellstrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.
Sheryll dachte an die letzten Worte ihres Chefs: "Frau Lenz, denken Sie an die Terminvorgabe, das Projekt muss bis nächsten Dienstag fertig sein. Dann wird es unserem Auftraggeber vorgestellt. Ich erwarte Sie pünktlich um 11.00 Uhr mit Ihrer Idee." Sheryll freute sich, sie musste nur noch ein paar Kleinigkeiten ändern, dann war ihr Vorschlag fertig. Sie durfte zum ersten Mal ihr Projekt vorstellen. Schade nur, dass sie den Auftraggeber nicht kannte. Sie war furchtbar neugierig und aufgeregt. Sie musste ihre Arbeit jedoch für ein paar Tage unterbrechen, und fuhr mit dem Bus zum Bahnhof. Durch eine Testamentseröffnung war sie seit letzter Woche um eine "echte Burg" reicher. Ihr verstorbener Onkel hatte ihr diese Burg vererbt, in der sie als kleines Mädchen eine wundervolle Zeit verbracht hatte. Nun war sie auf dem Weg zur Burg Kanzen, um sich ein Bild von ihrem jetzigen Zustand zu machen. Leider hatte sie weder Zeit noch Geld, diese Instand zu halten, denn laut Auskunft des Notars benötigt man mindestens 100.000 Euro pro Jahr für den Erhalt und die nötigen Umbauten dieser denkmalgeschützten Burg. Sheryll verdiente jedoch nur ein normales Angestelltengehalt und lebte jetzt berufsbedingt alleine in Köln. Sicher, ihre Kindheit hatte sie auf der Burg verbracht und liebend gerne würde sie diese Instand halten und als Ausstellungshalle nutzen. An Umzug wäre jedoch momentan überhaupt nicht zu denken. "Schade", grübelte sie, "ich werde Burg Kanzen wohl verkaufen müssen." Ihre Gedanken kreisten in der Vergangenheit und sie schaute verträumt aus dem ICE-Fenster. In Frankfurt angekommen, suchte sie sich ein Taxi, um so schnell wie möglich zu ihren Kindheitserinnerungen zu gelangen.
"Zur Burg Kanzen bitte!", forderte sie den Taxifahrer auf. "Waren Sie schon einmal dort?", fragte sie ihn in einem Atemzug.
"Ja, ich war tatsächlich vor einigen Jahren einmal auf der Burg.", antwortete er. "Ich besuchte eine Kunstausstellung. Doch jetzt ist sie, glaube ich, schon lange geschlossen. Schade eigentlich. Die Burg gleicht einem Geisterschloss und liegt mitten in einer traumhaften Landschaft. So etwas müsste mir gehören, ich wüsste sie schon wieder herzurichten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen!" erzählte er, während er sich durch den Verkehr zwängte. "Ich bin nämlich Student der Kunstgeschichte."
Sheryll seufzte und lächelte. Ja, es ist eine Ewigkeit her und sie war gespannt, was sie erwartet. Um 14.00 Uhr wollte sie sich mit dem hiesigen Verwalter treffen, um gemeinsam einen Makler zu beauftragen. Als das Taxi in den dicht bewachsenen Waldweg einbog und sie die lange, von Buchsbaumhecken umsäumte Auffahrt entlang fuhren, fühlte sie sich ein klein bisschen wie eine Prinzessin. Obwohl, wenn sie an sich herunter sah, und ihre ausgeblichene Jeans samt Turnschuhe erblickte, kam es ihr sofort wieder absurd vor.
Die Burg erschien nach der letzten Biegung vor ihnen und der Anblick verschlug ihr die Sprache. Sheryll war überwältigt. Die Anlage war noch genauso eindrucksvoll wie vor 30 Jahren, als sie hier Fangen spielte. Die Türme ragten in den Himmel und die Eingangspforte lud sie zum träumen ein. "21,70 Euro", holte sie der Taxifahrer unsanft aus ihren Gedanken. Sie zahlte und stieg aus. Beeindruckt stand sie vor "ihrer" Burg. Ein Traum. Sie hatte noch keinen Schlüssel und musste auf den Verwalter warten. Da sie noch etwas zu früh war, wollte sie erst einmal den Außenbereich erkunden. Die Gartenanlage war sehr gepflegt, doch bei näherem Hinsehen konnte ihr geübter Blick die verrotteten Fensterrahmen und die abblätternde Farbe des Haupthauses erkennen. Sie ging einmal um die ganze Burg, als sie noch jemanden entdeckte. Ein Mann schlich vor ihr um die Mauer. Sheryll beobachtete ihn erst einmal.
Der Fremde blieb öfters stehen, blickte zu den Türmen, und notierte sich etwas. Dann ging er weiter, doch plötzlich blieb er ruckartig stehen und drehte sich um: "Hallo, Sie da, warum verfolgen Sie mich?", sprach er sie an und kam auf sie zu.
Seltsamerweise hatte Sheryll keine Angst und kam aus ihrem Versteck, dem Holunderstrauch heraus. "Ich könnte Sie genauso gut fragen, warum Sie hier herumschleichen? Aber darf ich mich erst einmal vorstellen, ich bin Sheryll Lenz, und wer sind Sie?"
Er gefiel ihr äußerst gut! Kurze, schwarze Haare männlich-kantiges Gesicht, grau-braune Augen, die gefährlich aufblitzten.
"Oh, mein Name ist Karl Palden und ich schleiche nicht, ich recherchiere. Ich bin seit Jahren von dieser Burg fasziniert, wenn nicht sogar besessen. Ich möchte sie in Form von Bildern und Texten verewigen. Leider ist niemand anwesend, ich habe schon geklingelt. Der Besitzer ist vor einiger Zeit verstorben und ich frage mich, wer jetzt hier einzieht."
Sheryll lächelte, verriet jedoch nichts. Er gefiel ihr. Sie hatte lange nicht mehr so einen sympathischen Mann kennen gelernt. "Ich kann Ihnen vielleicht weiterhelfen. Um 14.00 Uhr kommt der Verwalter mit einem Makler und wir wollen uns die Räumlichkeiten ansehen. Sie können mitkommen und Fotos aus dem Innenbereich machen."
Karl konnte sein Glück kaum fassen. "Das wäre wunderbar, hoffentlich ist der Besitzer damit einverstanden?", wagte er fragend einzuwerfen.
"Da machen Sie sich mal keine Sorgen, das regele ich gleich mit dem Verwalter." Sie wollte nicht, dass er erfuhr, dass sie die neue Eigentümerin ist.
Sie gingen gemeinsam zum Eingang, wo der Verwalter schon mit dem Makler auf sie wartete. Sheryll stelle Karl Palden kurz vor und sprach einige Minuten abseits mit dem Verwalter. Gemeinsam begannen sie den Rundgang. Karl dachte, sie wäre eine Mitarbeiterin des Maklerbüros und schoss begeistert Fotos. Sheryll verewigte die Innenräume jedoch in ihrem Innersten, indem sie jeden Raum bleibend abspeicherte. Die Burg war einfach ein Traum, doch die Instandsetzungskosten wären enorm, dies wurde ihr während der Führung bewusst. Nach Beendigung ihres Rundganges verabschiedete sie sich deprimiert und bat Karl Palden, sie noch ein Stück in seinem Auto mitzunehmen. Sie wollte in einem nahe gelegenen Hotel übernachten und am nächsten Tag noch mit dem Makler einen Vertrag aufsetzen. Karl fand noch Zeit in einem Café etwas mit ihr zu trinken, bevor er weiterfahren musste. Er verriet ihr, dass er heute um 22.00 Uhr mit dem Zug abreisen musste. Sie unterhielten sich angeregt über die wundervolle Landschaft und die Burg, die Gemälde und die Eigenheiten der Burg Kanzen. Sie fanden sich beide mehr als sympathisch und der gewisse Funken sprang über. Doch um 21.00 Uhr musste Karl aufbrechen, ohne dass einer von beiden seine Gefühle für den anderen andeuten konnte.
Als Karl zum Fenster des ICE nach Köln hinaus schaute, kreisten seine Gedanken um die Burg und um Sheryll. Er beschloss, die Burg zu kaufen. Durch den heutigen Zufall kannte er den Namen des Maklers und konnte so als Erster sein Interesse zeigen. Er wollte sich einen Traum erfüllen und die nötigen Renovierungsarbeiten durchführen lassen, seine finanziellen Mittel ließen dies zu. Er würde die Burg als Urlaubsdomizil nutzen und während der restlichen Zeit kulturinteressierten Besuchern Kunstausstellungen bieten. Er war von der Schönheit der Burg begeistert. Sicher würde er auch Sheryll wieder begegnen, wenn er den Makler aufsuchte. Wie ein kleiner Junge freute er sich schon jetzt auf ein Wiedersehen. Sheryll ging ihm nämlich nicht mehr aus dem Kopf. Und da sie nicht wusste, dass er der Karl Palden, Inhaber der Palden-Werke in Köln war, konnte sie es auch nicht auf sein Geld abgesehen haben. Er war froh, sie ganz unvoreingenommen kennen gelernt zu haben. Er schloss die Augen und schlief während der ruhigen Rückfahrt bis Köln ein, träumte noch ein wenig von dem Schlossgarten.
Sheryll jedoch, konnte kein Auge zutun. Zu aufgewühlt war sie von den Ereignissen. Die Burg war ein Traum, den sie leider nicht zu Ende träumen konnte. Wohl oder übel musste sie morgen dem Verkauf zustimmen. Trotzdem war sie glücklich, denn sie hatte Karl Palden kennen gelernt und sich verliebt. Doch dummerweise kannte sie seine Adresse nicht, hatte auch nicht ihre Angaben hinterlassen. "Ich blöde Kuh!?" schimpfte sie mit sich selber. Da traf sie den "Mann ihres Lebens" und wusste nicht genug über ihn, um wieder zu finden. Weg ist er. Mit irgendeinem ICE hinfort. Doch wer weiß, ob er überhaupt "frei" war, so wie sie? Kunstgeschmack hatte er, nett war er und höflich. Seine Augen waren beeindruckend, seine Gesten liebevoll. Sie hatte das Gefühl, dass daraus mehr geworden wäre, wenn, ja wenn sie nicht so dumm gewesen wäre. Sie hatte einfach nicht daran gedacht, ihre E-Mail-Adresse zu hinterlassen, so intensiv hatten sie sich unterhalten. Wütend über sich selber, und das Treffen unter Zufallsbekanntschaft und er-wäre-es-gewesen abgelegt, schlief sie übermüdet ein. Am nächsten Tag unterschrieb sie den Maklervertrag und reiste mit dem ICE zurück nach Köln. Die Fahrt nach Hause verbrachte sie, aus dem Fenster schauend, und verträumt an ihre Kindheit zurückdenkend. Tränen rannen ihre Wangen hinab. Schade, zu gerne hätte sie dieses Traumschloss behalten. Als sie in Köln ankam, stürzte sie sich voller Eifer in Ihr Projekt, das bis Dienstag nächster Woche fertig sein musste. Vor lauter Feuereifer schob sie ihre trübsinnigen Gedanken erst einmal weit weg.
Karl jedoch setzte sich mit dem Maklerbüro via Internet in Verbindung, und sie einigten sich sehr schnell über den Kaufvertrag der Burg Kanzen. Als er am nächsten Freitag persönlich mit dem Zug nach Frankfurt fuhr, erkundigte er sich sofort nach Sheryll Lenz, mehr als den Namen wusste er nicht von ihr. "Arbeitet Sheryll Lenz heute?", fragte er den Makler. Dieser schaute ihn verdutzt an und wollte wissen, was er meinte. Nach Aufklärung des Missverständnisses teilte er Karl Palden mit:"Sheryll Lenz ist die neue Besitzerin der Burg Kanzen. Doch leider muss sie das Anwesen verkaufen. Sie lebt jetzt in Köln." Das Herz von Karl machte einen Riesenhüpfer samt Kopfrolle! In Köln, na da musste sie doch zu finden sein. So ein Zufall!
Als Karl sich gemütlich in den Sitzen des Zuges zurücklehnte, malte er sich schon aus, wie überrascht sie sein würde, wenn er vor ihr stehen würde. Er hatte keinerlei Zweifel, dass sie sich auch in ihn verliebt hat. Er erfuhr von dem Makler in Frankfurt, dass sie Single ist, sodass er sich schon überlegte, wie er ihr nächstes Treffen arrangieren sollte. Der Zufall spielte jedoch hierbei eine große Rolle. Seine Marketingabteilung hatte eine Kölner Agentur beauftragt eine neue Werbestrategie zu ermitteln. In genau dieser Agentur arbeitete Sheryll, wie er nach einigen Nachforschungen herausbekam. Er legte sich einen wundervollen Plan zurecht. Sheryll würde Augen machen.
Diese hatte ihre Hausaufgaben perfekt gemacht und konnte Dienstag ihren Vorschlag unterbreiten. Ihr Chef bat sie daraufhin am nächsten Donnerstag ihr Projekt persönlich bei dem Auftraggeber zu Hause zu präsentieren. Sie war mächtig aufgeregt und stolz, dass ihr Vorschlag so gut ankam. Mit DVD, Laptop und jede Menge Papieren fuhr sie mit dem geliehenen Auto ihres Chefs zur angegebenen Adresse. Eine Haushälterin öffnete ihr freundlich die Türe und wies sie in ein Arbeitszimmer. Sie fühlte sich sehr geborgen, denn der Hausherr hatte Geschmack.
"Na, dann wollen wir einmal sehen, was Sie mir vorzuschlagen haben, Sheryll Lenz!", ertönte es hinter ihrem Rücken. Die Stimme kam ihr bekannt vor und sie drehte sich um. Ihr Körper erstarrte, ihre Unterlagen fielen zu Boden. Er war es, ihr Karl, unglaublich, welch ein Zufall!
Sie lief auf ihn zu, umarmte ihn und wollte ihn küssen, als sie kurz innehielt. Doch er umarmte sie so zärtlich, dass sie sofort merkte, er fühlte das Gleiche. Das Projekt war für die nächsten Stunden vergessen und Karl erklärte ihr, wie er sie ausfindig machen konnte und dass er wunschlos glücklich wäre, wenn sie seine Liebe erwidern würde. Sheryll konnte ihr Glück erst gar nicht fassen, schloss immer wieder ihre Lider und kniff sich in den Unterarm. Doch es war Wirklichkeit. Anschließend sahen sie sich gemeinsam Sherryls Arbeit an, die Karl sofort gefiel.
2 Monate später erhielt sie Post. Sie öffnete das Einschreiben, das von einem Notar kam, und las die Zeilen:
Sehr geehrte Frau Sheryll Lenz, bitte, kommen sie am Montag, den 15.06. um 10.00 Uhr in meine Kanzlei,
es erwartet sie eine Schenkung!
Mehr war nicht zu erfahren. Natürlich fuhr sie hin und war erstaunt, als nur der Notar mit einer Angestellten anwesend war. "Von wem erhalte ich denn eine Schenkung?" fragte sie neugierig. "Das darf ich erst am Ende unserer Zusammenkunft verraten, nachdem Sie die Schenkung annehmen oder ablehnen." Er machte es aber auch spannend! Sheryll hielt es beinah nicht auf ihrem Stuhl aus. Der Notar begann vorzulesen:
… erhält Sheryll Lenz die Burg Kanzen und alle zugehören finanziellen Mittel um Diese Instand zu setzen und zu erhalten, bis zu einem Wert von 2.000 000,- Euro.
Ihre Augen sahen nur noch Sterne und sie musste sich krampfhaft an den Stuhllehnen festhalten. Das gibt es doch alles gar nicht, das kann doch nicht wahr sein! Ihre Gedanken überschlugen sich. Jetzt wollte sich aber wissen, wem sie dies alles zu verdanken hat. Der Notar freute sich an der außergewöhnlichen Spannung, die er erzeugt hatte und deutete auf die Türe hinter sich. Heraus kam Karl Palden mit einem traumhaften Blumenstrauß und gratulierte ihr mit heftigen Küssen. "Vielleicht kannst du Sie bis nächstes Jahr Mai herrichten lassen, dann können wir dort heiraten, wenn du mich willst"! Natürlich sagte sie Ja zu diesem wunderbaren Heiratsantrag und kann bis heute ihr Glück nicht fassen. Noch heute, wenn sie gerade Urlaub auf Burg Kanzen machen, meint sie zu träumen.

 

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