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哈姆雷特德语阅读 Vierter Aufzug. Neunte Scene.

时间:2016-02-13来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Vierter Aufzug
(Der König und Laertes treten auf.)
 
König. Nunmehr muß dann euer Gewissen selbst meine Freysprechung sigeln, und ihr müsset überzeugt seyn, daß ich euer Freund bin, da ihr gesehen habt, daß eben derjenige, von dessen Hand euer edler Vater fiel, mir selbst nach dem Leben getrachtet hat.
 
Laertes. Die Beweise reden. Aber erlaubet mir zu fragen, warum ihr gegen Uebelthaten von so ungeheurer Beschaffenheit nicht gerichtlich procedirt habet; da doch eure eigne Sicherheit, Klugheit, und alles in der Welt euch rathen mußte, den Thäter zur Rechenschaft zu ziehen?
 
König. Zwoo besondre Ursachen haben mich davon abgehalten, die in euren Augen vielleicht weniger Stärke haben als in den meinigen. Die Königin seine Mutter lebt, so zu sagen, fast von seinen Bliken, und ich selbst (es mag nun eine Tugend oder eine Schwachheit seyn:) liebe sie so zärtlich, daß ich ihren Wünschen nichts versagen kan. Der andre Grund ist die allgemeine Zuneigung, welche das Volk zu ihm trägt, und die so weit geht, daß sie seine Fehler selbst übergülden und seine Verbrechen zu Tugenden machen würden: so daß meine Pfeile, zu schwach befiedert für einen so starken Wind, auf mich selbst zurük gefallen, und nicht dahin gekommen wären, wohin ich gezielt hätte.
 
Laertes. Und so muß ich einen edlen Vater verlohren haben, und eine Schwester zu Grund gerichtet sehen, deren Vortreflichkeit unser ganzes Zeitalter herausfoderte, ihres gleichen zu zeigen – – Aber meine Rache soll nicht ausbleiben.
 
König. Laßt euch das nichts von euerm Schlafe nehmen. Ihr müßt mich nicht für einen so phlegmatischen milchlebrichten Mann halten, der sich den Bart mit Gewalt ausrauffen läßt, und es für Kurzweil aufnimmt. Ihr sollt bald mehr hören. Ich liebte euern Vater, und liebe mich selbst, und dieses, hoff ich, wird euch nicht zweifeln lassen – – Was giebts? Was Neues?
 
(Ein Bote.)
 
Bote. Briefe, Gnädigster Herr, vom Prinzen Hamlet. Diesen an Eu. Majestät, und diesen, an die Königin.
 
König. Von Hamlet? Wer brachte sie?
 
Bote. Matrosen, sagt man; ich sah sie nicht; die Briefe wurden mir von Claudio gegeben, der sie von ihnen empfieng.
 
König. Laertes, ihr sollt sie hören – – Verlaßt uns, ihr – –
 
(Der Bote geht ab.)
 
»Durchlauchtiger und Großmächtiger! Dieses soll euch benachrichtigen, daß ich nakend in euer Königreich ausgesezt worden bin. Auf Morgen werd' ich mir die Erlaubniß ausbitten, eure Königliche Augen zu sehen; wo ich dann (in Hoffnung Verzeihung deßwegen zu erhalten) erzählen werde, was die Gelegenheit zu dieser schleunigen Wiederkunft gegeben hat.« Was soll dieses bedeuten? Sind die andern auch zurükgekommen? Ist es ein Kunstgriff – – oder ist gar nichts an der Sache?
 
Laertes. Kennt ihr die Hand?
 
König. Es ist Hamlets Handschrift – – Nakend, und hier sagt er in einem Postscript, allein – – Könnt ihr mir sagen, was ich davon denken soll?
 
Laertes. Ich begreiffe nichts davon, Gnädigster Herr; aber laßt ihn kommen; mein Herz lebt wieder auf von dem Gedanken, daß ich es erleben werde, ihm in seine Zähne zu sagen, das thatest du – –
 
König. Wenn es so ist, Laertes – – ob ich gleich eben so wenig begreiffe daß es ist, als wie es anders seyn kan – – wollt ihr euch von mir weisen lassen?
 
Laertes. Ja, nur nicht daß ich ruhig bleiben soll.
 
König. Was ich vorhabe, wird dir zu deiner eignen Gemüths-Ruhe verhelfen; Wenn er nun wieder gekommen ist, weil ihm die Reise nicht anständig war, und er nicht gesinnt ist, sie von neuem zu unternehmen; so habe ich so eben etwas ausgedacht, das ihn unfehlbar zu seinem Fall befördern soll, ohne daß sein Tod den mindesten Vorwurf nach sich ziehen, noch seine Mutter selbst den Kunstgriff merken, sondern ihn dem blossen Zufall beymessen soll.
 
Laertes. Ich will mich weisen lassen, und desto lieber, wenn ihr es so einrichten könnet, daß ich das Werkzeug bin.
 
König. Das ist auch meine Meynung: Es ist seitdem ihr auf Reisen seyd, und zwar in Hamlets Gegenwart, oft von einer gewissen Geschiklichkeit gesprochen worden, worinn ihr ausserordentlich groß seyn sollt: Alle eure übrigen Gaben zusammengenommen, erwekten nicht so viel Eifersucht in ihm als diese einzige, die in meinen Augen die geringste unter allen ist.
 
Laertes. Was kan das seyn, Gnädigster Herr?
 
König. Eine blosse Feder auf dem Hute der Jugend, aber doch nöthig; denn die Jugend hat in der leichten und nachlässigen Liverey die sie trägt, nicht weniger Anstand als das gesezte Alter in seinen Pelzen und langen Ceremonien-Kleidern – – Es sind ungefehr zween Monate, daß ein junger Cavalier aus der Normandie hier war; die Normänner werden für gute Reiter gehalten; wie ich selbst gesehen habe, da ich ehmals gegen die Franzosen diente; aber bey diesem jungen Menschen dachte man, daß es nicht natürlich zugehe; er schien mit seinem Pferd zusammengewachsen, und wie ein Centaur, halb Mensch und halb Pferd zu seyn, so bewundernswürdig hatte er sich zum Meister desselben gemacht. Er übertraf alles, was man sich davon einbilden kan.
 
Laertes. Es war ein Normann?
 
König. Ein Normann.
 
Laertes. So soll's mein Leben gelten, wenn es nicht Lamond war.
 
König. Der war's.
 
Laertes. Ich kenne ihn wohl; er ist in der That der Ausbund und die Zierde der ganzen Nation.
 
König. Dieser erzehlte uns von euch, und legte euch eine so bewunderns-würdige Geschiklichkeit in der Vertheidigungs-Kunst, besonders mit dem Rappier, bey, daß er behauptete, es würde ein Wunder seyn, wenn sich jemand finden sollte, der es mit euch aufnehmen dürfte. Er schwur die besten Fechter seiner Nation hätten weder Behendigkeit, Auge noch Kunst, so bald sie es mit euch zu thun hätten – – Mein Herr, diese Erzählung vergiftete den Hamlet mit solchem Neid, daß er den ganzen Tag nichts anders that als wünschen und beten, daß ihr bald zurük kommen möchtet, um mit ihm zu fechten. Nun aus diesem – –
 
Laertes. Was wollt ihr aus diesem machen, Gnädigster Herr?
 
König. Laertes, war euch euer Vater lieb? Oder seyd ihr nur ein Gemählde von einem Traurenden, ein Gesicht ohne Herz?
 
Laertes. Warum diese Fragen?
 
König. Nicht als ob ich denke, ihr liebtet euern Vater nicht, sondern weil ich weiß, daß die Liebe, wie alles andre, der Gewalt der Zeit unterworfen ist, daß sie in ihrer Flamme selbst eine Art von Dacht oder Wike hat, wovon sie endlich geschwächt und verdunkelt wird, und kurz, daß sie, wenn sie zu ihrer Stärke angewachsen ist, an ihrer eignen Vollblütigkeit sterben muß. Was wir thun wollen, sollten wir sogleich thun, wann wir es wollen; denn dieses Wollen ist veränderlich, und hat so viele Abfälle und Hindernisse als es Zungen, Hände und Umstände giebt, welche uns, wenn die Gelegenheit einmal versäumt ist, die Ausführung vielleicht so schwer machen, daß wir auch den Willen verliehren, so vielen Schwierigkeiten troz zu bieten. Doch, um das Geschwür aufzustechen – – Hamlet kommt zurük; was wäret ihr fähig zu unternehmen, um mehr durch Thaten als Worte zu zeigen, daß ihr euers Vaters Sohn seyd?
 
Laertes. Ihm die Gurgel in der Kirche abzuschneiden.
 
König. In der That sollte kein Plaz einen Mörder schüzen, noch der Rache Grenzen sezen; aber mein guter Laertes, wollt ihr das thun? Schließt euch in euer Zimmer ein. Hamlet soll bey seiner Wiederkunft hören, daß ihr nach Hause gekommen seyd: Wir wollen ihm Leute zuschiken, welche ein so grosses Lob von eurer Geschiklichkeit im Fechten machen, und so viel und so lange davon reden sollen, biß er es auf eine Wette ankommen lassen wird. Da er selbst edelmüthig, zuversichtlich, und von allen Kunstgriffen fern ist, wird er nicht daran denken, die Rappiere genau zu besehen, so daß ihr leicht durch ein bißchen Taschenspielerey einen Degen ohne Knopf mit euerm Rappier verwechseln, und durch einen geschikten Stoß euern Vater rächen könnt.
 
Laertes. Ich will es thun, und zu diesem Gebrauch meinen Degen mit einem Saft beschmieren, den ich von einem Marktschreyer gekauft habe; der so tödtlich ist, daß wenn man ein Messer nur darein taucht, keine Salbe, und wenn sie aus den heilsamsten Kräutern die unter dem Mond sind, gezogen wäre, denjenigen vom Tod erretten kan, der nur damit gerizt wird; mit diesem Gift will ich die Spize meines Degens nezen, damit auch die leichteste Wunde, die ich ihm beybringe, Tod sey.
 
König. Wir wollen diese Sache besser überlegen; Zeit und Umstände müssen abgewogen werden; und auf den Fall, daß uns dieser Anschlag in der Ausführung mißlingen sollte, müssen wir einen andern zum Rükenhalter haben. Sachte – – Laßt sehen – – Es soll eine feyrliche Wette über eure Geschiklichkeit angestellt werden – – Nun hab' ichs – – wenn ihr euch unterm Kampf erhizt habt, und er zu trinken begehrt, will ich einen Becher für ihn bereit halten; wovon er nur schlürfen darf, um unsre Absicht zu erfüllen, wofern er euerm Rappier entgeht. 
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