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哈姆雷特德语阅读 Dritter Aufzug. Zehnte Scene.

时间:2016-02-11来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Dritter Aufzug
(Verwandelt sich in das Cabinet der Königin.)
 
(Die Königin und Polonius treten auf.)
 
Polonius. Er wird sogleich da seyn; seht, daß ihr rund mit ihm zu Werke geht; sagt ihm, die Streiche die er gespielt habe seyen zu grob, zum Ausstehen; der König sey sehr ungehalten darüber, und wenn ihr nicht seine Fürsprecherin gewesen wäret, so hätte es Folgen haben können – – Ich will mich hier verbergen; ich bitte euch, sagt ihm die Meynung fein scharf.
 
Hamlet (hinter der Scene.) 
Mutter! Mutter! – –
 
Königin. Seyd deßwegen ohne Sorge; verlaßt euch auf mich – Entfernt euch, ich hör' ihn kommen.
 
(Polonius verbirgt sich hinter die Tapeten.)
 
(Hamlet tritt auf.)
 
Hamlet. Nun, Mutter, was ist die Sache?
 
Königin. Hamlet, du hast deinen Vater sehr beleidiget.
 
Hamlet. Mutter, ihr habt meinen Vater sehr beleidiget.
 
Königin. Kommt, kommt, ihr gebt mir eine verkehrte Antwort.
 
Hamlet. Sie schikt sich auf eine boshafte Anrede.
 
Königin. Wie, was soll das seyn, Hamlet?
 
Hamlet. Was wollt ihr dann?
 
Königin. Kennst du mich nicht mehr?
 
Hamlet. Nein, beym Himmel, das nicht; ihr seyd die Königin, euers Gemahls Bruders Weib, aber ich wollte, ihr wäret es nicht! – – Ihr seyd meine Mutter.
 
Königin. Gut, wenn du aus diesem Ton anfängst, so will ich dir jemand antworten lassen, der reden kan – –
 
Hamlet. Kommt, kommt, und sezt euch nieder; ihr sollt mir nicht von der Stelle: Ich laß euch nicht gehen, bis ich euch einen Spiegel vorgehalten habe, worinn ihr euch bis auf den Grund eurer Seele sehen sollt.
 
Königin. Was hast du im Sinn? Du wirst mich doch nicht ermorden wollen? Hülfe! ho!
 
Polonius (hinter der Tapete.) 
Wie? He, Hülfe!
 
Hamlet. Was giebt's da? Eine Maus? Todt um einen Ducaten, todt.
 
(Er ersticht den Polonius.)
 
Polonius. O, ich bin ein Mann des Todes.
 
Königin. Weh mir! Was hast du gethan?
 
Hamlet. In der That, ich weiß es nicht: Ist es der König?
 
Königin. O, was für eine rasche und blutige That ist das!
 
Hamlet. Eine blutige That; beynahe so schlimm, meine gute Mutter, als einen König ermorden und seinen Bruder heyrathen.
 
Königin. Einen König ermorden?
 
Hamlet. Ja, Gnädige Frau, das war mein Wort. (Zu Polonius.) Du unglüklicher, unbesonnener, unzeitig-geschäftiger Thor, fahr du wohl! Ich hielt dich für einen Grössern als du bist; habe nun, was du dir zugezogen hast; du erfährst nun, daß es gefährlich ist, sich gar zu viel zu thun zu machen – – (Zur Königin.) Macht nicht so viel Hände-Ringens, still, sezt euch nieder, und laßt mich euer Herz in die Presse nehmen; denn das will ich thun, wenn es anders von lasterhafter Gewohnheit nicht so eisenhart worden ist, daß es alles Gefühl verlohren hat.
 
Königin. Was hab ich gethan, das dich vermessen genug macht, mich so rauh anzulassen?
 
Hamlet. Eine That, welche die keusche Röthe der Unschuld selbst verdächtig macht, und die Tugend eine Heuchlerin nennt; die Rose von der schönen Stirne einer rechtmäßigen Liebe wegreißt und eine Eyter-Beule an ihre Stelle sezt; eine That, die den Ehgelübden nicht mehr Glauben übrig läßt, als die Schwüre falscher Würfel-Spieler haben – – O! so eine That, die den ehrwürdigsten Verträgen die Seele ausreißt, und die holde Religion in leeren Wörter-Schall verwandelt. Des Himmels Angesicht sieht, seit dem diese That geschehen ist, mit trübem Auge auf diesen Erdball herab; so düster und traurig, wie beym Anbruch des Welt-Gerichts.
 
Königin. Weh mir, was für eine That?
 
Hamlet. Die so laut brüllt, daß sie bis in die Indien donnert – – Seht hieher, seht auf dieses Gemählde, und auf dieses, die Abbildungen zwoer Brüder: seht, was für eine Würde saß auf dieser Stirne – – Hyperions Loken – – die Stirne des Jupiters selbst – – ein Auge, wie des Kriegs-Gottes, zu schreken oder Befehle zu herrschen; eine Stellung, wie des Herolds der Götter, der sich eben auf einen himmelküssenden Hügel herabgeschwungen hat; eine Gestalt, auf welche jeder Gott sein Siegel gesezt zu haben schien um der Welt zu urkunden, daß das ein Mann sey. Das war euer Gemahl – – Seht nun hieher; hier ist euer Gemahl, er, der wie der Mihlthau eine gesunde Aehre, seinen Bruder vergiftete. Habt ihr Augen? Konntet ihr die gute Weyde auf diesem schönen Berge verlassen, um euch in diesem Morast zu wälzen? Ha! habt ihr Augen? Ihr könnt es nicht Liebe heissen; denn, in euerm Alter, ist das Blut zahm, und läßt sich von der Vernunft leiten; und welche Vernunft würde von diesem zu diesem übergehen? Sinnlichkeit habt ihr, das ist gewiß; sonst könntet ihr keine Vorstellung haben; aber diese Sinnen sind vom Schlage getroffen: Wahnwiz könnte sich nicht so sehr verirrt haben; so toll wird niemand, daß ihm nicht noch immer so viel Unterscheidungs-Kraft übrig bleibe, eine solche Verschiedenheit wahrzunehmen – – Was für ein Teufel hat euch denn die Augen verbunden, wie ihr diese Wahl machtet? Augen ohne Gefühl, Gefühl ohne Augen, Ohren ohne Hände oder Augen, oder nur ein kranker Rest eines einzigen unverblendeten Sinn's hätte sich nicht so verfehlen können – – O Schaam! wo ist deine Röthe? Rebellische Hölle, wenn du in den Gebeinen einer Matrone einen solchen Aufruhr machst, so laß immer die Keuschheit der Jugend Wachs seyn, und in ihrem eignen Feuer wegschmelzen. Ruft keine Schande aus, wenn der ungestüme Trieb der Jugend-Hize in Ausschweiffung auflodert, da der Frost selbst eben so ungezähmt brennt, und Vernunft die Kupplerin schnöder Lüste wird.
 
Königin. O Hamlet, halte ein! Du drehst meine Augen in meine innerste Seele, und da seh ich so schwarze, so häßliche Fleken, daß sie nimmermehr ihre Farbe verliehren werden.
 
Hamlet. Gewiß nicht, so lang ihr fähig seyd in dem stinkenden Schweiß eines blutschändrischen Bettes zu leben, der Liebe in einem unflätigen Schwein-Stalle zu pflegen – –
 
Königin. O höre auf; diese Reden dringen wie Dolche in meine Ohren – – Nichts mehr, lieber Hamlet.
 
Hamlet. Ein Mörder, und ein schlechter Kerl oben drauf! – Ein Sclave, der nicht der zwanzigste Theil eines Zehentheils von euerm ersten Herrn ist, der Pikelhäring unter den Königen, ein feiger Schurke und Gaudieb, der die Krone von einem Küssen wegstahl, und sie in seinen Schnapsak stekte – –
 
Königin. Genug, genug – –
 
((Der Geist läßt sich sehen.)
 
Hamlet. Ein zusammengeflikter Lumpen-König – – Himmel! (Er starrt mit Entsezen auf.) umschwebet mich mit euern Flügeln, ihr himmlischen Wächter! – – Was will deine ehrwürdige Erscheinung?
 
Königin. O weh! er ist wahnsinnig – –
 
Hamlet. Kommt ihr nicht, euern trägen Sohn zu beschelten, der die Zeit in unthätigem Gram verliehrend, das grosse Werk, das ihr ihm anbefohlen habt, liegen läßt?
 
Geist. Vergiß es nicht: Dieser Besuch hat sonst keine Absicht, als deinen fast stumpfen Vorsaz zu wezen. Aber, siehe! Erstaunen ergreift deine Mutter! O tritt zwischen sie und ihre kämpfende Seele: In den schwächsten Körpern wirkt die Einbildung am stärksten. Rede mit ihr, Hamlet.
 
Hamlet. Wie steht es um euch, Gnädige Frau?
 
Königin. O weh! wie steht es um dich? daß du deine Augen so auf einen Ort ohne Gegenstand heftest, und mit der unkörperlichen Luft Gespräche führst? Deine Geister schauen wild aus deinen Augen heraus, und gleich schläfernden Soldaten bey einem plözlichen Alarm, starren deine Haare, wie beseelt, empor, und stehen unbeweglich auf ihren Enden – – O mein lieber Sohn, sprize kalte Geduld auf das Feuer deiner Leidenschaft – – Was schauest du so an?
 
Hamlet. Ihn! Ihn selbst! – – Seht ihr den düstern Schein, den er von sich giebt? Seine Gestalt und seine Sache zusammengenommen, könnten Steine in Bewegung und Leidenschaft sezen – – O sieh mich nicht an, oder dieser traurige Blik verwandelt meinen frömmern Vorsaz in Wuth – – und macht hier Blut für Thränen fliessen.
 
Königin. Mit wem redet ihr?
 
Hamlet. Seht ihr denn nichts hier? (Er zeigt mit dem Finger auf den Geist.)
 
Königin. Nicht das geringste; und doch seh ich alles was ist.
 
Hamlet. Hört ihr auch nichts?
 
Königin. Nein, nichts als uns beyde.
 
Hamlet. Wie, seht nur dorthin! Seht, wie es hinweg gleitet! Mein Vater in seiner leibhaften Gestalt! Seht, eben izt geht es durch die Thüre hinaus.
 
(Der Geist verschwinde.)
 
Königin. Es ist ein blosses Gespenst euers Hirns, ein unwesentliches Geschöpf der schwärmenden Phantasie.
 
Hamlet. Was Phantasie? Mein Puls schlägt so regelmässig als der eurige – – Ich habe nicht in tollem Muth gesprochen; sezt mich auf die Probe; ich will euch alles von Wort zu Wort wieder hersagen; das kan der Wahnwiz nicht – – Mutter, um des Himmels willen, legt diese schmeichlerische Salbe nicht auf eure Seele, als ob nicht euer Verbrechen, sondern meine Tollheit rede: Das würde nur den eyternden Schaden mit einer Haut überziehen, indeß das fäulende Gift inwendig um sich frässe und das Uebel unheilbar machte. Beichtet eure Sünde dem Himmel; bereuet, was geschehen ist, und vermeidet, was noch geschehen kan – – Leget keine Düngung auf Unkraut, um es noch üppiger zu machen. Vergebet mir diese meine Tugend; weil doch in dieser verdorbnen Zeit die Tugend das Laster um Vergebung bitten, und sich noch büken und krümmen muß, um Erlaubniß zu erhalten, ihm Gutes zu thun.
 
Königin. O Hamlet! Du hast mir das Herz entzwey gebrochen.
 
Hamlet. O werft den schadhaften Theil weg, und lebt desto gesünder mit der andern Hälfte. Gute Nacht; aber geht nicht in meines Oheims Bette: Zwingt euch zur Tugend, wenn ihr sie nicht in euerm Herzen findet. Die Gewohnheit, dieses Ungeheuer, welches das Gefühl aller bösen Fertigkeiten wegfrißt, ist doch darinn ein Engel, daß sie auch die Ausübung schöner und guter Handlungen erleichtert: Thut euch diese Nacht Gewalt an; das wird die folgende Enthaltung schon weniger mühsam machen; die nächstfolgende wird schon leichter seyn: Denn Uebung im Guten kan sogar den Stempel der Natur auslöschen, ja den Teufel selbst überwältigen und austreiben, so sehr er sich entgegen sträubt. Noch einmal, gute Nacht! und wenn ihr selbst nach dem himmlischen Segen begierig seyd, denn will ich euch um euern Segen bitten – – Was diesen ehrlichen Mann betrift, (er zeigt auf die Leiche des Polonius) so ist mir's leid; aber es hat nun dem Himmel so gefallen, einen durch den andern zu straffen, und mich zur Geisel zu machen, um sie zu züchtigen. Ich will für ihn sorgen, und für den Tod, den ich ihm gab, soll sein Geist Genugthüung von mir haben; hiemit noch einmal gute Nacht! Ich muß grausam seyn, um eine gute Absicht zu erhalten – – Der Anfang ist nun gemacht, aber das Schlimmste steht noch bevor.
 
Königin (in Verlegenheit.) 
Was soll ich thun?
 
Hamlet (entrüstet und spöttisch.) 
Ja bey Leibe nichts von allem, warum ich euch gebeten habe – – Euch von euerm strozenden König wieder in sein Bette loken, in die Baken zwiken, sein Mäuschen nennen lassen; um ein paar stinkende Küsse, oder dafür, daß er euch mit seinen verdammten Fingern am Halse herum krabbelt, euch den ganzen Inhalt unsrer Unterredung abtändeln lassen, und daß ich nicht wirklich, sondern nur verstellter Weise toll bin. Es wäre recht gut, wenn ihr ihn das wissen liesset. Denn warum sollte auch eine so schöne, kluge, tugendsame Königin Sachen von solcher Wichtigkeit vor einer Kröte, vor einer Fledermaus, vor einer Meer-Kaze geheim halten? Wer wollte das thun? Nein, troz der Vernunft und Verschwiegenheit! Zieht den Nagel aus dem Korb auf dem Dach, laßt die Vögel ausfliegen, und kriecht, wie der Affe in der Fabel, dafür in den Korb hinein, und wenn ihr euern eignen Hals darüber brechen solltet.
 
Königin. Sey du versichert, wenn Worte aus Athem, und Athem aus Leben gemacht sind, so hab ich kein Leben, um zu athmen was du mir gesagt hast.
 
Hamlet. Ich muß nach England, das wißt ihr doch?
 
Königin. Ach ja, das hatt' ich vergessen; so ist's beschlossen worden.
 
Hamlet. Die Briefe sind schon gesiegelt, und meine zween Schul-Cameraden (denen ich trauen will, wie ich einer Otter in meiner Hand trauen wollte) tragen die Instruction; sie sollen mit mir reisen, und meine Wegweiser in die Grube seyn, die mir gegraben ist: Wir wollen sehen, was daraus wird – – Denn das ist eben der Spaß, wenn der Artillerist in seiner eignen Mine in die Luft gesprengt wird; und es muß hart hergehen, wenn ich nicht eine Ruthe tiefer als sie grabe und sie in den Mond hinein blase. O es ist ein Vergnügen, wenn eine List in gerader Linie auf die andre stößt! – – Diesen wakern Mann hier will ich aufpaken – – Er ist zu schwer; ich will den Wanst in das nächste Zimmer schleppen; gute Nacht, Mutter – – In der That, dieser geheime Rath, der in seinem Leben ein alberner plauderhafter Bube war, ist nun auf einmal gesezt, gravitätisch und verschwiegen worden. Kommt, Sir, wir wollen euch an Ort und Stelle bringen – – Gute Nacht, Mutter.
 
(Hamlet geht ab, und schleppt den Polonius nach.) 
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