Ein guter Mensch, der Bählamm hieß Und Schreiber war, durchschaute dies. |
Nicht, daß es ihm an Nahrung fehlt. Er hat ein Amt, er ist vermählt. Und nicht bloß dieses ist und hat er; Er ist bereits auch viermal Vater. Und dennoch zwingt ihn tiefes Sehnen, Sein Glück noch weiter auszudehnen. Er möchte dichten, möchte singen, Er möchte was zuwege bringen Zur Freude sich und jedermannes; Er fühlt, er muß und also kann es. Der Muße froh, im Paletot, |
Er eilt zum Park, um hier im Freien Den holden Musen sich zu weihen. Natürlich einer, der wie er Doch schon besetzt ist jeder Platz |
Von Leuten mit und ohne Schatz.
Da lenkt er doch die Schritte lieber Er wählt sich unter vielen Bänken |
Die Bank, die angenehm zum Denken.
Zwar erst verwirrte seinen Sinn |
Das Nahgefühl der Kellnerin; Doch führt ihn bald ein tiefer Zug |
Zu höherem Gedankenflug.
Schon brennt der Kopf, schon glüht der Sitz, |
Schon will der Griffel ihn notieren; Allein es ist nicht auszuführen. Der Hut, als Dämpfer der Ekstase, |
Ein Freund, der viel Humor besaß, Macht sich von hinten diesen Spaß. |
Empört geht Bählamm fort nach Haus. Der Freund trinkt seinen Maßkrug aus. Zu Hause hängt er Hut und Rock |
Und schmückt in seinem Kabinett Mit Joppe sich und Samtbarett, Die, wie die Dichtung Vers und Reim, Den Dichter zieren, der daheim. Scharfsinnend geht er hin und wider, |
Bald schaut er auf, bald schaut er nieder. |
Jetzt steht er still und ruft: »Aha!« Denn schon ist ein Gedanke da. Schnell tritt Frau Bählamm in die Tür, |
Sie ruft: »Geliebter Balduin! Du mußt wohl mal den Beutel ziehn. Siehst du die Rechnung breit und lang? Der Schuster wartet auf dem Gang.« Besonders tief und voll Empörung 's ist abgetan. – Das Haupt gesenkt, |
Steht er schon wieder da und denkt. |
Begeistert blickt er in die Höh: »Willkommen, herrliche Idee!« Auf springt die Tür. – An Bein und Arm |
»Ho!« – ruft der Franzel – »Kinder hört! Jetzt spielen wir mal Droschkenpferd! Papa ist Gaul und Kutscher ich.« »Ja!« – ruft die Gustel – »Fahre mich!« »Ich« – ruft der Fritz – »will hinten auf! Hopp hopp, du altes Pferdchen, lauf!« |
»Hüh!« – ruft der kleine Balduin – »Will er nicht ziehn, so hau ich ihn!« – Wer kann bei so bewandten Dingen Nun meint man freilich, sei die Nacht, Der Papa hat sich ausgestreckt, |
Dann Bäh aus jeder Kehle schreit es. Aus Mamas Mund ein scharfes Zischen, Bedrohlich schwellend, tönt dazwischen, Und Papas Baß, der grad noch fehlte, Verstärkt zuletzt das Tongemälde. Wie peinlich dies, ach, das ermißt |