Änläßlich des Streites um die Aushöhlung des Urheberrechts durch Google und der Bedrohung unserer Gooltur äh Kultur...
Von einer Urheberechtsverletzung spricht man, wenn ein Verstoß gegen das Urheberrecht vorliegt. Meistens denkt man dann an die Raubkopie eines Computerprogrammes. Zu den urheberrechtlich geschützten Medien gehören aber auch Filme, Musik, Datenbanken und vieles mehr. So gesehen erweckt das Ultra-Kurz-Filmportal Youtube den Eindruck einer riesigen Urheberrechtsverletzung. Durch Google...
Aber die Urheberrechtsverletzung gilt auch für Bücher. Ob alt, neu oder noch zu schreiben. Selbst die Bibel würde dem unterliegen. Nur ihr Urheber hat sich schon seit über 2000 Jahren nicht mehr gemeldet. Leider sind die ersten Exemplare, veröffentlicht im offiziellen Gottesanzeiger, auf gutem alten Sandstein oder Granit, nicht mehr verfügbar - weil zerbrochen oder verwittert.
Was haben Google und Gott mit einander zu tun? Erstens sind da die beiden ersten Buchstaben, und das auch in anderen Sprachen (Go...). Zweitens sind beide allwissend. Allerdings hat sich Gott zur Ruhe gesetzt. Und Google will immer mehr. Eines fernen Tages, wenn Google dann wirklich alles weiß, braucht man nur noch den Namen einer beliebigen Person einzugeben und bekommt die aktuellen Gedanken, sortiert nach Relevanz, angezeigt. Selbstverständlich liegt hier, googlemäßig gesehen, keine Urheberrechtsverletzung vor, denn der Urheber (die Person, nach der gegoogelt wurde) hätte bei seiner Geburt seinen Widerspruch gegen die Nutzung seiner Gedanken durch Google einlegen müssen.
Grundsätzlich ist das Anlegen von Kopien für den eigenen Gebrauch keine Urheberrechtsverletzung. Wer also fleißig in sein Tempotaschentuch onaniert, darf diese Kopien seiner Briefmarkensammlung nach wie vor beilegen. Getrocknet natürlich... Allerdings weitergeben oder gar reproduzieren - das geht gar nicht. Schließlich liegt das Urheberrecht für die Gene ganz woanders. So wird zweimaliges erfolgreiches Rammeln in China mit erheblichem Malus behandelt. Und vielleicht gilt eines nicht fernen Tages: „Nur wer gegoogelt werden kann, existiert."